Meine ehemalige Büronachbarin Πολυξένη hat offenbar mal Ofenäpfel bei uns zum Dessert gegessen und unlängst bei zufälligen Begegnungen im Zug oder im Tram davon geschwärmt. Hier ist das Rezept, das schon so lange gewünschte.
Zutaten
für 2 Personen
2 grosse Äpfel (säuerlich, aromatisch: jetzt Braeburn)
2 Elf. Honig oder Bitterorangenmarmelade
2 Elf. Rosinen, dürfen auch ein paar Tage in einem guten Alkohol (Rum) eingelegt worden sein
ca. 12 ganze Haselnüsse
ca. 3 dl Weisswein (sehr gut wirds mit einem aromatischen Sauvignon blanc)
1 grosse Orangenzeste
Zucker
Zubereitung
(1) Äpfel waschen und das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher entfernen. 2cm des Bohrkerns zum Abdichten des Bodens wieder einsetzen.
(2) Haselnüsse grob hacken und mit dem Honig und den ganzen Rosinen zu einer holprigen Paste mischen.
(3) Die Paste mit dem Stiel einer Holzkelle in die ausgehöhlten Löcher der Äpfel stopfen. Je grösser das Loch, desto mehr Fülle hat Platz, die alte Spruchweisheit bestätigt sich einmal mehr.
(4) Den Boden einer Pyrex- oder Porzellanschale gut einbuttern, Äpfel reinsetzen und etwa 1 cm hoch mit Wein füllen. Orangenzeste und wenig Zucker zugeben. Die Schale ohne Deckel (!) im vorgeheizten Backofen bei 100°C ca. 2-3 Stunden erhitzen (mittlere Rille, Ober- und Unterhitze). Frischen Wein nachgiessen, bevor die Flüssigkeit verdunstet ist. Am Schluss sollen noch etwa 30 ml Flüssigkeit verbleiben.
Anmerkung
Wir machen diese Äpfel meist im offenen Ofenrohr unseres holzbeheizten Schwedenofens in unserm hide-away in den Franches-Montagnes. Da sind sie schon in einer Stunde fertig. Zeit genug, einen kleinen Spaziergang durch die winterlichen, aber diesmal leider nicht verschneiten Waldweiden der Freiberge zu machen. Ein Ofenapfel, ganz ohne Weihnachtsaromen. Zuerst beginnen sie zu glänzen, dann plustern sie sich auf und wenn man sie während des Spaziergangs zulange im Ofen belässt, platzen sie. Die Schweizerkreuze waren am Schluss aber sowieso nicht mehr sichtbar.
Echt, 2-3 Stunden?! Ich muß schleunigst diese Bratäpfel auch machen, solang noch Winter ist. Ich mach dann nämlich als Abfallprodukt ein Bratapfel-Parfait.
@BerlinKitchen: für das Parfait sind die Bratäpfel von Lafer (mit Zimt und andern Gewürzen) besser geeignet. Hattest Du die nicht auch schon verbloggt?
Lecker!
Ich werde gleich auf dem Markt Äpfel kaufen und mich, genau wie Martin!, beeilen, sie jetzt noch zu machen!!! Könnte ich so reinbeissen jetzt……
sowas ist was ganz feines… und bei den kalten temperaturen passt es noch besser 🙂
Nein, ich hab das Bratapfelparfait in diesem Winter noch nicht gemacht. Dank Klimaveränderung hatten wir in Berlin fast kein Schnee und auch keine richtig kühle Temperaturen. Bratapfel ist was für -10C und Schnee……..
Also kein Schweizer Standhaftigkeitsgen?
@Bolli: guck mal beim Äpfeleinkauf ob lamiacucina draufsteht 🙂
@nysa: hier scheint die Sonne, und weht die kalte Bise.
@Martin: dort oben wars wenigstens kalt, leider schneefrei.
@kulinaria: die Schweizer Standhaftigkeit schmilzt leicht, wenns heiss wird. Gen hin oder her.
Ach ja, das Wetter tut richtig gut!! Nach meinem langen Spaziergang heute hätte ich die Äpfel auch gerne gegessen…. 🙂