Eher ein Charlöttchen, gefüllt mit einer zarten Apfelcreme. Hübsch und leicht zu machen. Gekocht in der Dessertgruppe im Kochkurs der Berufsfachschule Basel. Die Zuckerschneekanone hat den Tellerrand etwas arg beschneit. Aber das muss ja nicht sein. Der Tellerrand gehört dem Gast. Das Dessert lässt sich einen Tag im voraus zubereiten. Nach einer Idee der Betty-Bossy Zeitung, März 2008. Mein kulinarisches Lexikon aus dem Jahre 1908 definiert die Charlotte als eine in der Form ringförmig hergestellte oder zubereitete, essbare Einfassung oder Unterlage, bestimmt für ein Gericht.
Zutaten
für 4 Charlöttchen (Tassen zu 2.5 dl Inhalt)
2 Elf. Zucker
1 Elf. Zitronensaft
3 kleine, rotschalige Äpfel (zB. Topaz), halbiert, entkernt, in feine Spalten geschnitten
für die Apfelcreme:
1 frisches Eigelb
2 Elf. Zucker
1 dl Apfelsaft
1 unbehandelte Zitrone: 2 Elf. Saft und etwas Schale
2 Blatt Gelatine, kalt eingeweicht
1 dl Rahm, steif geschlagen
1 frisches Eiweiss, zu Schnee geschlagen.
Zubereitung
(1) Zucker und Zitronensaft in einem weiten Chromstahltopf ohne Rühren aufkochen, Hitze reduzieren. Apfelspalten portionsweise in der Zuckermasse während 1 Minute bei mittlerer Hitze caramelisieren (eher glasieren), herausnehmen und auf einem kalt abgespülten Teller auskühlen lassen..
(2) Apfelspalten in die kalt ausgespülten Tassen, am Tasseninnenrand entlang, leicht überlappend auslegen.
(3) Eigelb und Zucker mit dem Handrührgerät zu einer hellen Masse aufschlagen. Apfelsaft, Zitronensaft und etwas Abrieb beigeben und verrühren.
4) eingeweichte Gelatine in 1 Elf. siedendem Wasser auflösen, 2 Elf. der Ei-Apfelmasse zum Angleichen zugeben, mischen und sofort unter die restliche Ei-Apfelmasse rühren. Kalt stellen, bis die Masse am Rand anzieht, glattrühren.
(5) Geschlagenen Rahm und steifes Eiweiss unter die Masse ziehen, in die Tassen mit den Apfelspalten füllen, zugedeckt ca. 3 Stunden kühl stellen.
Anrichten
Charlöttchen mit einem spitzen Messer vom Tassenrand lösen, auf Teller stürzen. Sie kommen relativ leicht heraus.
Dabei wird gemunkelt, dass mit Puderzucker Versäumnisse der Küchenbesatzung kaschiert werden; angesichts des leckeren Inhaltes kann es sich dabei nur um Cremekleckse handeln.
Das ist dir sicherlich ohne viel Worte klar, dass das mein Herz höher schlagen lässt?!! 🙂
Heute werden bei mir keine Fotos von Deinem Charlöttchen angezeigt. Schade, vielleicht ist mein PC einfach noch nicht wach.
Eine Orange-Charlotte habe ich selbst im Dessert-Programm, die habe ich schon lange nicht mehr gemacht, das werde ich jetzt ändern. Der nächste Besuch „muß dran glauben“.
That looks mighty delicious and delightful! A wonderful dessert…
Grüsse,
Rosa
Die Schneekanone ist in diesem Winter eben wichtig, echten Schnee gibt es ja nicht mehr soviel 😦 .
die Crème, das ist doch eine Bavaroise, oder?
Ja ja, ich liebe Charlotte, in allen Varianten!
Lecker, und, nette Idee, sie in Tassen zu machen!
Sehr fein! Die Äpfel sehen aus wie gemalt und das Schneeaufkommen erinnert so schön ans Jura.
Ganz nach meinem Geschmack!
Sehr hübsch! Und das sagt immerhin eine Dessert-verächterin!
Der Apfelsaft ist natürlich selbst gekocht? Sortenrein?
Mit Gruß am Morgen: Musi
Wunderschön sehen die aus, die kleine Charlöttchen. 🙂
Und das auf nüchternen Magen …
Deine Charlotten sind zwar als Dessert gedacht, ich würd aber auch so 2-3 zum Frühstück nicht verachten 😉
Wow, die Charlotte sieht zum Anbeißen aus!!! 😉 Und doch zu schade zum Verzehren…
Sieht sehr gut aus! Bin was Desserts angeht unbescholten, kenne ja kaum was. Legten in der Familie immer mehr wert aufs Hauptgericht. Aber vielleicht sollte ich mal paar schicke Desserts für die Eltern ausprobieren. Das wäre ein heißer Kandidat!
Sieht sehr nett aus, sehr sogar!
Ist für mich aber zu viel Aufwand. Außerdem hätte ich Angst, der Matschker bleibt beim Stürzen picken. Meine Rezepte müssen hundertpro passen und ohne Überraschungseffekte sein.
Beim ersten Hinschauen dachte ich mir, da machst du uns aber eine Nektarine für einen Pfirsich vor. Wenn ich mir die Bilder ansehe, sind es tatsächlich Äpfel. Ich schwöre, noch nie Äpfel mit so gelbem Fruchtfleisch gesehen zu haben – auch wenn sie vorher caramelisiert werden.
Die Ente ganz verdutzt.
@kulinaria: die durchsichtigen Glasteller waren ganz einfach zu durchscheinend.
@Eva: das Du zur Apfelhülle greifen würdest war schon klar 🙂
@Nathalie: das Bild muss jemand geklaut haben. Bildschirmraub. Nur her mit Orangen-desserts.
@Rosa: doch, genau so schmeckte es.
@Sammelhamster: aber die Schneelawinen könnten die Charlotte umstürzen.
@Bolli: genau.
@Jutta: Bei Golden Delicious müsste man mit Farbe nachhelfen.
@Ursula: für meinen Geschmack reicht ein süsses Dessert für zwei Wochen aus.
@Musi: doch nicht in der Kochschule, da muss es schnell gehen, also aus der Flasche. Auch Dir einen schönen Tag.
@Barbara: Danke, etwas windschief, aber ich merk das immer erst beim Laden der fotos auf den PC.
@steph: das ergäbe zusammengerechnet etwa einen Apfel und ein Apfel am Tag soll gesund sein.
@Elisabeth: wer anbeisst, muss den Rest auch aufessen 🙂 wieso zu schade, man soll sich doch selbst auch was gönnen.
@Anikò: Das geht uns gleich wie Dir. Wir machen selten Desserts, die meisten mache ich in der Kochschule.
@entegut: sowas kann auch an mangelndem Weissabgleich liegen, in der Kochschule steht kochen, nicht fotografieren, im Vordergrund. Aber das caramelisieren macht sie schon gelblicher. Bis ein Gericht „sitzt“, muss es auch bei mir mehrfach gekocht werden.
Toll sehen die aus und Apfel geht immer und kommt so gut wie immer an. Ist vorgemerkt und wird nachgemacht, versprochen.
Viele Grüße und gehe brav weiter in die Kochschule damit du uns so süße Dinge servieren kannst 😉
Viel fällt mir dazu nicht ein, nur dass es
1. ganz toll aussieht und
2. sicherlich auch ganz lecker schmeckt
ein Dessert, durchaus für Sportler geeignet ! 😉
Meine Herren, sieht das lecker aus! Egal ob mit oder ohne oder zuviel Puderzucker!
ach robert. immer diese perfekten fotos mit den deliziösesten sachen drauf. ich bin soooo neidisch. das sieht aus wie ein gemälde von modigliani. es zergeht bestimmt auf der zunge. warum kann ich sowas nicht? warum habe ich so eine hässliche kamera? warum kann ich nicht fotografieren?…*menno
@Petra: Danke, ich gehe fleissig weiter, jedes dritte Mal triffts mich in die Dessertgruppe 🙂
@ultraistgut: Sportler dürfen auch einen Apfel einstecken, falls das das Tempo des windschlüpfrigen Anzuges nicht bremst 🙂
@nina: das ist eine Frauenkochgruppe mit vereinzelten Herren.
@peppinella: Wir LeserInnen kommen auf Deine Seite nicht wegen der Fotos, sondern weil Du mit soviel Herz aus dem Leben schreibst. Damit verschönerst Du vielen den Tag. Und so schlecht, wie Du glaubst, sind die Fotos nicht.
Wahnsinn deine Nektarinen-Äpfel! Es schaut sensationell aus. Von dir würd ich mich gern so toll bekochen lassen!
Wie hübsch und lecker!
Kaum zu glauben, dass die Charlotte sich so gut aus den Förmchen stürzen lässt, aber wenn Könner am Werk sind …
Mir gefällts auch, ich werde mir diesen Nachtisch am Wochenden mal nachmachen.
Das Auge ist ja bekanntlich mit.
lg jassy
@Heidi: so schauen alle Charlotten aus. Was das Bekochen betrifft führe ich keine Bekochlisten 🙂
@Poulette: Danke.
@lavaterra: meist liegts am Rezept, nicht am Können.
@Jassy: guten Appetit Deinen Augen 🙂
Du weißt, dass Du in bester Gesellschaft bist? Bei Obama’s „Inauguration“-Menü gab es auch Apfel-Charlotte als Dessert (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,602265,00.html). Aber die klassische Variante mit Teigstreifen und Apfel in der Füllung. Aber Deine Variante gefällt mir besser – leichter und irgendwie „europäischer“ 😉
@Ute-S: Danke, hab ich nicht gewusst, kommt denn der Arme überhaupt noch zum Essen ?
Kaum ein Jahr später – und schon habe ich die Charlotte endlich einmal nachgekocht. In einer weihnachtlich-winterlichen Variante allerdings:
Herr Paulsen besucht die Lamiacucina zur Weihnachtszeit