Soljanka Mjasnaja

Soljanka

Ukrainische Fleischsuppe.  Eine mir bis anhin unbekannte Wintersuppe, die durch ihre Kombination kräftiger und säuerlicher Bestandteile ungewöhnlich, aber sehr gut schmeckt. Gekocht in der Vorspeisengruppe im Kochkurs der Berufsfachschule Basel. Quelle: Saisonküche, 12, 2006

Zutaten
für 4 Portionen:
1 Elf. Butter
100 g Zwiebel
2 Elf. Tomatenpuree
150 g gemischtes Fleisch: z.B. Schinken, gekochte Rippchen, Schweinswürstchen
2 Essiggurken, längs halbiert, fein geschnitten
1 Elf. Mehl
1 L Wasser
je 10 grüne und schwarze Oliven
1 Tlf. Kapern, abgespült
2 Lorbeerblätter
Salz, Pfeffer
1/2 Zitrone, ohne Schalen in dünnen Scheiben oder Filets
2 Dillzweige gehackt
2 Elf. saurer Halbrahm
glattblättrige Petersilie

Soljanka

Zubereitung
(1) Zwiebeln hacken. Fleisch und Wurst in Würfel schneiden. Gurken halbieren und in Streifen schneiden.
(2) Zwiebeln in der Butter in einem grossen Topf andünsten, Tomatenpuree zugeben und bei kleiner Hitze mitdünsten, Fleisch/Wurst und Essiggurken zugeben, weiterdünsten, alles mit dem Elf. Mehl bestäuben, kurz mitdünsten, dann mit 1 L Wasser ablöschen und aufkochen.
(2) Halbierte Oliven, abgespülte Kapern und Lorbeer zugeben und 30 Minuten köcheln lassen. Würzen. Mit Zitrone, Dill, Petersilie und dem Rahm anrichten.

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21 Kommentare zu „Soljanka Mjasnaja“

  1. Die Zutatenliste klingt wirklich ein wenig besonders für eine Suppe, aber …why not?! Wir sind doch allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, stimmt’s?! – In welcher Größe kommt das Fleisch da mit rein?

  2. Soljanka mag ich eigentlich, dieses säuerliche von den Gurken. Zu DDR-Zeiten gab es diese Suppe oft in Kantinen, wurde etwas abfällig „Leuchtwurstsuppe“ genannt, weil da nur Wurstreste reingekommen sind. Aber diese Variante sieht sehr gut aus! Wird mal nachgemacht!

  3. Soljanka ist mir zum ersten Mal in einer Autobahnraststätte in Sachsen über den Weg gelaufen. Auf Befragen der mitreisenden Ostdeutschstämmigen wurde mir erklärt, dass das so ziemlich der üblichste Eintopf zu DDR-Zeiten war.

    In deiner Variante klingt er allerdings deutlich ansprechender als er mir da auf der Raststätte aus dem Warmhaltepott entgegengeblubbert hat.

  4. Heehee ich wollt grad sagen, die ungewöhnliche Kombination kommt eben daher, dass es eine Restesuppe ist 🙂 Gibt’s auch gern nach Schlachtfesten hier.

  5. Oh, als stille Mitleserin seit langem bin ich von den Rezepten in Ihrer Cucina beeindruckt und habe schon einige nachgekocht, die bestens gelangen. Doch das schockiert – selbst bei Verwendung bester Zutaten würde ich nie das Aroma schalen Spülwassers vergessen, das diese Suppe im Angebot von DDR-Kantinen stets begleitete. Der Hunger trieb’s rein – aber zu hause nachkochen: nie!

  6. Ich mag die ehrlich gesagt auch sehr gerne. Das liegt vielleicht an verklärten Erinnerungen – im Zugrestaurant durch die Ukraine fahrend (mit wunderbarer ukrainischer Saurer Sahne, die ganz anders schmeckt als hier) oder auch kurz nach der Grenzöffnung in der ehemaligen DDR.

    Inzwischen kann man sie in Ostdeutschland nicht mehr essen – statt saurer Sahne verwenden sie gesüßte Sprühsahne aus dem Supermarkt, eklig. Ein paar mal habe ich sie noch gekauft, aber nie mehr gemocht. Inzwischen lasse ich die Finger davon. Selbermachen wäre natürlich eine Alternative.

  7. Sie sieht verdammt lecker aus, die Soljanka. In meiner Umgebung kreiste immer ein Rezept mit roter Bete. Habe sie aber nie nachgekocht. Persönlich esse ich sehr gerne herzhafte Suppen mit säuerlicher Note. Falls ich in diesem Leben noch mal eine funktionsfähige Küche bekommen werde, dann wird die Suppe ein Abendessen.

  8. Ich schließe mich meinen Vorrednern an… Soljanka war diesseits der Elbe bestens bekannt (wahrscheinlich Einfluss vom Großen Bruder; aber leider ohne Oliven). Meistens war sie auch genießbar. Zu Hause von Mama zur Resteverwertung gekocht, mit viel saurer Sahne drauf, sogar himmlisch…

    liebe Grüße,
    Peggy (aka mkPeggy – sorry für die Verwirrung ;o)

  9. @Eva: Neuem gegenüber aufgeschlossen ? Süchtig nach Neuem 🙂 5-8 mm Würfelchen warens hier. Im Rezept stund nichts.

    @Nathalie: warum nicht, werden sich die Russen auch gesagt haben 🙂

    @Rosa: no longer behind the iron curtain.

    @Sammelhamster: einfach böse anstarren, dann gucken die Augen weg.

    @Bolli: das kann man machen wie man will, hier wars schon gekocht.

    @Anikó: wusste ich nicht, für mich war die Suppe ebenso exotisch wie eine vietnamesische Dings Bums Suppe.

    @Evi: wenn ich das vorher gewusst hätte 🙂

    @Berit: bei Schlachtfesten, hier Metzgeten, gibt es hier andere Suppen.

    @Lupus: willkommen hier. Ich kann mich auch an solche Suppen im Militär erinnern. Ich glaube aber nicht, dass es nur Mangel an guten Zutaten war, sondern der mangelnde Antrieb, aus dem Vorhandenen etwas Gutes zu kochen.

    @Barbara: Erinnerungen verklären doch alles. Leider sind sie selten wiederholbar.

    @nina: bastelnde Heimwerker sind mir auch ein Alptraum. Wenn dann die Küche funktioniert, hätte ich noch ein paar andere Kochvorschläge 🙂

    @multikulinaria: wir haben uns im Kochkurs auch gefragt, wie die Oliven und Kapern da reinkommen, aber am schwarzen Meer wird sowas wohl wachsen.

    @Elisabeth: wenn sie die Sprach- bzw. Zungenbarriere einmal passiert hat, kann man sie nicht mehr aufhalten 🙂

  10. War ein paar Mal in der Ecke, als sie noch CCP hieß:
    -Oliven und Kapern gibts in vielen Rezepten,auf der Krim stehen genug Ölbäume rum
    -den Sauerrahm fand ich auch mit das beste, weil der wirklich sauer war und ihm der „Hitzestich“ vom Pasteurisieren fehlt
    -absolut nachkochenswert in der ukrainischen Küche sind deren Nudeladaptionen wie pelmeni oder wareniki
    -Schwierigkeiten hatte ich immer mit der Sitte, a la russe zu servieren, alle Gerichte gleichzeitig auf den Tisch, so dass eigentlich immer alles lauwarm war

  11. @duni: danke, bin durch Deinen Kommentar auf die lustigen, runden Pelmeni-Maultaschen gestossen, die werd ich mal nachmachen. Eigenartig, dass die Russen à la francaise servierten (alles gleichzeitig).

  12. Die ist mir zum erstenmal in dem Buch „die 100 berühmtesten Rezepte der Welt“ aufgefallen. Wollt sie damals machen, habs dann aber wieder vergessen… vielleicht klappts jetzt mal.

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