Die Idee mit dem St. Félicienkäse als Raviolifüllung liess mich nicht los. Hat doch dieser französische Weichkäse zusammen mit Tomaten schon so gut geschmeckt (siehe hier), mische ich ihn nun mit meinem letztjährigen Bratapfelpüree, das dank einer damals mitgekochten Quitte so herrlich nach Quitten duftet. Damit die Ravioli nicht zu süss schmecken, habe ich die Bratapfelmenge vorsichtig dosiert, feinherb, wie der Deutsche dazu sagen würde, zudem mit Szechuan- und Kampotpfeffer gut gewürzt und serviere sie mit reichlich Sellerieschaum, Würfeln von Knollensellerie und Stangensellerie.
Sellerie, Apfel und der St. Félicien ! Passt. Ein schlichtes Rezept, trotzdem eine „meiner“ bessern Ravioli-Kombinationen: Der Sellerie (vereinfacht) aus dem Gemüsekochbuch der Douce Steiner, der Saint-Félicien von Micha, ebenso der Bratapfel. Ich habs bloss zusammengerührt.
Ravioli mit St. Félicien-Bratapfel-Quitte-Füllung und Sellerie
Zutaten
für 2 Personen und ca. 30 Ravioli
für den Pastateig:
80 g Weissmehl
80 g Hartweizengriess, Semola rimacinata
1 Ei
2 Eigelb + wenig Eiweiss
für die Füllung:
130 g St. Félicien (Migros, Sélection)
80 g Bratapfel-Quittenpüree (ungesüsste Paste vom letzten Jahr aus dem Glas)
1 Tlf. Olivenöl
roter Kampotpfeffer, zerstossen
Szechuanpfeffer Samenkapseln, zerstossen
Meersalz
für die Knollenselleriewürfel:
70 g Knollensellerie, geschält, 1 cm gross gewürfelt
1.5 dl Halbrahm
1/2 Tlf. Bio-Gemüsepaste
weisser Pfeffer
für den Sellerieschaum:
60 g Knollensellerie, geschält, klein geschnitten samt Abschnitten
1 Schalotte
15 g Butter
60 ml Weisswein
100 ml Gemüsebrühe (aus Bio-Gemüsepaste, gesalzen)
Sellerierahm von den Würfeln oben.
für den Staudensellerie:
2 Stangen Staudensellerie
20 g Butter
ca. 60 ml Gemüsebrühe (aus Bio-Gemüsepaste, gesalzen)
weisser Pfeffer
ausserdem:
1 grüner Apfel, mit einem kleinen Perlenausstecker ein paar kleine Kugeln ausstechen und mit wenig Zitronensaft beträufeln damit sie nicht anlaufen.
Zubereitung
(1) Zutaten zu einem festen Pastateig kneten. In Folie eingewickelt mind. eine Stunde ruhen lassen.
(2) St. Félicien mit dem Bratapfel-Quitten-Püree und wenig Olivenöl im Cutter zu einer Paste cuttern. Abschmecken mit beiden Pfeffern und Salz.
(3) Teig auf der Pastawalze fein auswalzen und daraus beliebige Ravioli formen. Auf Hartweizengriess lagern.
(4) Stangensellerie beidseitig kappen, Fäden abziehen und in Rauten schneiden. In der Butter andünsten, mit Gemüsebrühe bedecken, mit weissem Pfeffer würzen und ca. 30 Minuten gar kochen.
(5) Die Knollensellerie-Würfel mit Rahm und der Gemüsepaste aufkochen, die Würfel bei niedriger Hitze 15 Minuten knapp garen. Vor Gebrauch absieben, Sellerierahm auffangen und die Selleriewürfel warm stellen.
(6) Schalotten in der Butter andünsten, mit Weisswein ablöschen, auf die Hälfte einkochen. Klein geschnittenen Sellerie und die Gemüsebrühe zugeben und ca. 30 Minuten sanft köcheln lassen. Den Sellerierahm von (5) dazugeben, mit dem Stabmixer fein pürieren und durch ein feines Sieb passieren. [Wird ein grüne Selleriecrème gewünscht, dann eine Handvoll frisches Selleriekraut 20 Sek. blanchieren, kalt abschrecken und dazumixen] Ggf. noch etwas Rahm beifügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
(7) p. P. ca. 7 Ravioli in heissem Salzwasser 3 Minuten ziehen lassen. Indessen mit dem aufgemixten Sellerieschaum einen Spiegel in vorgewärmte Teller giessen, Selleriewürfel, Stangensellerie und Apfelperlen darin verteilen. Die Ravioli mit der Drahtkelle aus dem Salzwasser heben, im etwas eingekochten, buttrigen Staudenselleriesud schwenken und anrichten. Bei Bedarf mit der Kampot/Szechuan Pfeffermischung nachwürzen.
Grundrezept für Bratapfelpüree siehe bei Micha, ergänzt mit 1 kleinen Quitte, geschält, entkernt, gewürfelt pro 3 kg säuerliche Rubinetteäpfel. Das Püree wird mit der Quitte dunkler und geliert zu einer dicken Paste.

*Ohhh*…. mehr geseufzt als geschrieben, wie herrlich muß das schmecken. Ein Sonntagsessen. Die Quittenbereicherung mache ich schon mal auf jeden Fall nach! Und die Ravioli sind vorgemerkt, wenn Garten und Holzmachen mich nicht mehr so brauchen….
Selbstgemachtes Kleinholz macht zweimal warm. Die filigranen Dinge können warten.
Schlicht? Naja, wie man’s nimmt. Auf jeden Fall muss Mann erst mal auf diese Idee kommen 🙂 Ich stell’s mir köstlich vor.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
meine Ravioli sind immer schlicht 😉
Mhhh, das sieht ja toll aus! Eine super Kombination – das merk ich mir! Liebe grüße, Amelie
Ravioli sind geduldig und lassen sich mit Allem befüllen.
Bei „weissblau“ kommt mir noch eine Gedanke: „Obatzer“ als Raviolifüllung ?
Ja, das sieht sehr lecker aus & hört sich gut an. Beim Anschauen &
Lesen kann man sich den guten Geschmack schon vorstellen. Ich wünsche mir noch viele solcher tollen Anregungen von Dir. LG falkkochblog
Oh Ofenapfelmus – davon müsste ich auch noch ein Portiönchen haben. Und der Felicien wird sich schon finden. 😉
Nicht zu viel vornehmen, Innehalten und Musse sind wichtiger.
Fabulous flavours! I love St. Félicien cheese and quinces.
Grüsse,
Rosa
The quince prevails over the cheese
Schon allein beim Lesen des Rezeptes muss ich mehrfach schlucken. Diesen St Félicien kenne ich noch nicht. Die Betonung liegt auf noch. Werde beim nächsten Einkauf Ausschau danach halten
leider kann ich Dir keine Alternative dazu nennen, in französischen Weichkäsen fehlt mir die Erfahrung.
Kein problem, ich bin sicher dass ich irgendwo in Luxemburg Stadt fündig werde, dort gibt es ein paar Feinschmeckerläden die nur auf Käse spezialisiert sind. LG und schönes Wochenende