Jeder, der mit der Bahn oder dem Auto von Zernez Richtung Oberengadin fährt, kennt das Ortsschild. Bahn und Umfahrungsstrasse liegen oberhalb der Fraktion, die politisch zu S-chanf gehört: keine 100 Einwohner, ein paar Häuser, eine Strasse, eine Kirche, ein Wirtshaus, ein Kulturverein, ein unbedienter Bahnhof. Ausserhalb des Strassendorfes liegt die Siedlung Chapella mit ihrem Turm und Hospiz. Wiki und das historische Lexikon haken den Ort mit je 5 Zeilen ab. Kein Umweg wert. Ein Grund, sich umzusehen.
Die reformierte Kirche stammt aus dem Jahr 1615. Türe wie üblich verschlossen. Bis 1834 gabs sogar einen eigenen Pfarrer. Eine Handvoll Häuser mit schönen Sgraffiti, die im Spätherbst am Morgen im Schatten liegen.
Bis 1850 führte die Strasse ins Unterengadin mitten durchs Dorf. Früher war das Dorf Umschlagplatz für den Saumverkehr über den Scalettapass. Heute ist es hier ruhig.
Sgraffitto-verzierte Vogelhausbefestigung mit Landebahn. Dem Vogelhausdach wurde sogar der untere Teil des Fensterladens geopfert.
Sage einer, hier gäbe es nichts zu sehen!
An diesen Ortsnamen, wegen seiner Absonderlichkeit, erinnert sich jeder, der in Zernez Militär gemacht hat. Für mich wäre der Name ein Grund, mich wieder dort umzusehen. Einfach und wunderschön, das Engadin. Danke.
Noch liegt kein Schnee im Engadin 🙂
Einen Umweg wert, aber den machst ohnehin in bewertester Weise Du für uns…
Gerne!
Ich mag deine Umwege!!
Liebe Grüße Eva
Frau L. mag sie weniger, denn Umwege bedeuten warten.
Sage einer, du wärst nicht einer der besten Tourismus-Botschafter der Schweiz…
Die Werbemillionen des Büros von Schweiz Tourismus haben halt schon eine grössere Reichweite als ich mit einem kleinen Blog.
Eifach scheen ! Elai scho s‘ Vogelhyysli isch e Abstächer wärt gsi 🙂
Dir/Eych e scheene 3. Adväntssunntig.
Dangge glyychfalls. Wir waren heute und gestern wieder mal fleissig bei Lucas in Meggen und haben für die Festtage vorgekocht und -gebacken.
Eine reine Postkarten-Idylle. Regt zum Besuch an! Danke und allen Lamiacucina-Fans und dem Verfasser eine schöne Festzeit.
Dankeschön. der Ofen brennt noch.
Ach, da war doch noch was 😉 Dein wunderbarer Hotel-Tip gaaanz in der Nähe, jetzt habe ich es ausgedruckt, das kommt in meinen Reiseordner
Obenrum führt ein Fussweg von Brail nach Cinuos-chel
Das schau ich mir ganz bestimmt an, wenn ich mal wieder in der Nähe bin. Danke für den Tipp und einen schönen 3. Advent wünsche ich.
Gut, dass es hier und da noch ein verstecktes Kleinod gibt. Reichte man jedes schöne Fleckchen unter der Hand als Geheimtipp weiter, es gäbe bald keine mehr.
Zu spät. Die Familie Berlusconi hat sich hier bereits in einem für Millionen umgebauten Bauernhaus eingenistet.
Habt ihr fast immer blauen Himmel in der Schweiz? Oder sind nur deine Fotos so toll, dass mir vorkommt, da wäre immer Sonnenschein?
Bei „Nichtsonnenschein“ wird gekocht – in der Schweiz 😀
So ist es. Wenns hudelt bleiben wir zuhause.
Entschuldigung, ich hab eine Verständnisfrage zum „hudelt“
Von meinem badischen familienzweig ist mir das „huddeln“ assoziativ mit: eine tätigkeit-verrichtung unter eile-zeitzwang verrichten, besetzt.
Zu diesem „hudelt“ fehlt mir der kontext.
Dankend für die teilhabe an einem wieder interessanten, informativem und anregenden bloggerjahr wünsche ich das oft schon gewunschene und freue mich auf kommendes.
Richard
Ein Hudel ist ein abgetragenes, zerrissenes Kleidungsstück. Hudeln bedeutet einerseits in Fetzen gehen, reissen, schlottern. Andererseits schütteln, rütteln, in Fetzen gehen. Auch im Zusammenhang mit Unwettern. Aber auch deine Interpretation ist richtig. Mundart hat viele Facetten. Danke für treues Lesen. Es wird noch ein Jährchen weiter gehen 🙂
So herrlich! Engadin ist wundervoll.
Grüsse,
Rosa