Nachgekocht von Micha grain de sel. Ich brauchte jedoch 2 Versuche dazu. Beim ersten Mal wurden aus Michas kleinen Knödelchen bei mir immer grössere Knödel. Ich hatte den Aufwand dafür völlig unterschätzt und war in Zeitnot geraten. Dabei vergass ich den köchelnden Tomatenjus, der sich darüber im Topf still leidend schwarz ärgerte und sich plötzlich rauchschwadend Luft machte. Alles nochmals von vorne. Konsequent verwendete ich nur noch ca. 30-40 g Teig pro Knödel. Aber das Formen harzte, bis mir einfiel, die Knödel schlicht nach Raviolimethode zu füllen. Geht auch so.
Michas Knödelchen

Zutaten
für 18 Stück, 3Personen:
500 g Kartoffeln
1 Eigelb
30 g Kartoffelstärke
80 g Mehl (L.: 50 g, dafür die Kartoffeln im Ofen leicht angetrocknet)
40 g Parmesan
Salz
Muskatnuss
1 EL Tapenade aus grünen Oliven [L.: 15 in Salz getrocknete, schwarze, griechische Oliven, 1 EL Kapern und Olivenöl, gecuttert. Gekaufte Tapenaden sind oft zu flüssig]
1 Ziegenfrischkäse (ca. 120g) (je 40 g gereifter, harter Ziegenkäse, gerieben, und 40 g Ziegenfrischkäse)
Salz, Pfeffer
1/2 Bund Basilikum
500 g kleine farbige Tomätchen
2 EL Orangenöl
frischer Thymian
Salz, Pfeffer
3 mittelgrosse, saftige Tomaten
2 EL Olivenöl
Öl oder Butterschmalz
Zubereitung
(1) Tomätchen anritzen, in siedendem Wasser 30 Sek. blanchieren und schälen. Mit dem Orangenöl, Thymianblättchen, Salz und Pfeffer mischen und auf einem Blech im Ofen bei 95°C 3 Stunden confieren.
(2) Die drei grösseren Tomaten würfeln und mit wenig Wasser 1 Stunde zugedeckt leise köcheln. Mit dem Stabmixer mixen und ohne Druck durch ein Sieb passieren. Aufmixen mit 2 EL Olivenöl. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
(3) Kartoffeln in Wasser weich garen. Währenddessen die Füllung zubereiten: Dafür Tapenade mit dem Ziegenfrischkäse vermengen, pürieren und abschmecken (wie bei allen Füllungen etwas überwürzen).
(4) Kartoffeln abschütten, pellen und noch warm zwei Mal hintereinander durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Kartoffelstärke, Mehl, Parmesan und Eigelb vermengen. Grosszügig salzen und mit Muskatnuss abschmecken. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem homogenen Teig verkneten, der nur noch leicht klebt. 2 Stücke von max. je 20 g abschneiden, platt drücken auf ca. 5 mm Dicke, in beide Teile eine flache Delle drücken, auf den einen Teil ein kleines Löffelchen Füllung setzen. Den obern Teil drauflegen und um die Füllung zudrücken.. Vorsichtig platt drücken und mit einem runden, 5 cm Ausstecher, ausstechen
(5) Knödel in siedendem Salzwasser nebeneinander legen. Wenn sie nach oben steigen, sind sie gar. Auf ein geöltes Backblech setzen bis alle Knödel fertig sind.
(6) In einer Pfanne Butterschmalz erhitzen und von beiden Seiten goldbraun braten.
Mit dem Tomatenjus und den confierten Tomätchen servieren.
Wozu sich künftig den Kopf zerbrechen, was ich morgen koche. Was mir schmeckt, ist doch bei Micha schon alles vorhanden.
Beautifully presented and really delicious looking!
Grüsse,
Rosa
thank you, Rosa!
Wieder mal ein wunderschönes Rezept. Werde ich nachkochen. LG Hartmut
da wird sich Micha freuen.
Vor Jahren habe ich sie mal mit Pilzfülle zubereitet, etwas flacher und eher eine Art Kartoffelplätzchen. Den Teig probiere ich auf jeden Fall aus.
auch meine sind eher flache Plätzchen als Knödel.
Ich liebe Erdäpfel und sicherlich auch diese Erdäpfelteigtascherln. Knödel ist nicht ganz so passend. Aber flach ist sowieso besser, die Diskusscheiben liegen schön in der Sauce. 🙂
auch Anbraten lassen sie sich besser. Rollen auf schiefem Herd nicht immer an den Rand.
Hi,
das Rezept sieht extrem toll aus!
Mit freundlichen Grüßen,
Philipp
Wie konnte mir dein Nachkochen entgehen?
Das sieht ja mit den bunten, gehäuteten Kirschtomaten mal wieder wie gemalt aus. Und dadurch, dass du die Plätzchen so flach geformt hast, sehen sie mal wieder *Robert veredelt* aus 🙂
liebe und geschmeichelte Grüße (ich freue mich immer riesig, wenn ich dich insprieren durfte!!!)
Das Formen harzte?
Das Essen sieht großartig aus, aber was ist harzen? Neues Wort?
ein Helvetismus: „schweizerisch, auch landschaftlich“: schwer, schleppend vonstattengehen“ steht dazu im Duden
O weh, das kommt davon, wenn man ein Wort zu kennen meint, die vor Harz überquellenden Töpfe an den geharzten Bäumen noch vor dem geistigen Auge hat und deshalb nicht nachschaut. Im Grimmschen Wörterbuch steht sogar mehr: „(…) mundartlich in der Schweiz, kleben wie harz Stalder 2, 23, daher übertragen, anstehen, nicht fortgehen wollen: dieszmal harzete der winter, wollte gar nicht fort. J. Gotthelf schuldenb. 158; das ists eben wo es harzet. erzählungen 3, 213. harzen heiszt auch lang streiten, zanken: sie haben mit einander geharzet (…)“ Wie schön, etwas lernen zu dürfen 🙂
das Harzen ist heute noch in der Umgangssprache fest verankert, bzw. verklebt, bzw. verharzt 🙂
Ich habe das Rezept nachgekocht und fand die Kombination mit Kapern
und Oliven äußerst raffiniert und eine gute Ergänzung zur Kartoffel.
Wieder eine köstliche, sehr preiswerte kulinarische Bereicherung.
Und…..schmeckt auch noch kalt äußerst köstlich. Herzlichen Dank für die Idee.
Kapern und Oliven sind auch Bestandteile in den Spaghetti alla puttananesca. Das muss ja gut sein.
Ewig auf der Nachkochliste – endlich geschafft! Sehr, sehr lecker – vielen Dank 🙂
Der Dank geht an Micha 🙂