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Steinpilzcremesuppe mit Trüffel Panna cotta

Steinpilzsuppe mit Trüffel Panna cotta 0_2012 11 18_8490

Letzten Herbst assen wir in einem Restaurant Steinpilzsuppe mit Trüffel Panna Cotta. Solche wollte ich auch mal herstellen. Vorlagen für Steinpilzsuppe fand ich in lieberlecker und in 29alwi’s Blog. Doch erst musste frischer Geflügelfond her. Erstmals mit einer neuen Methode, druckgegart, aber ohne Gefrierfiltration hergestellt. Das ergab einen wunderbar aromatischen, aber trotzdem recht klaren Fond, der auch für Saucen geeignet ist. Wenns reproduzierbar ist, werde ich darüber berichten.

Zutaten
für die Steinpilzsuppe:
15 g getrocknete Steinpilze
250 g frische Steinpilze
3 Elf. Olivenöl
1 mittlere Schalotte, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 Zweig Thymian
50 ml Weisswein
5 dl Geflügelbrühe
das filtrierte Einweichwasser der Pilze
1 dl Rahm
Salz und frisch gemahlener weisser Pfeffer

für die Trüffel Panna cotta (2 Förmchen):
130 ml Vollrahm
15 g Parmesan, feinst gerieben
¼ Knoblauchzehe, gepresst
Pfeffer, Salz
etwas Trüffel, fein gerieben
300-400 mg Agar-Agar (L.: 500 mg, das war zuviel)

Steinpilzsuppe mit Trüffel Panna cotta 2_2012 11 18_8492

Zubereitung
für die Trüffel Panna cotta:
(1) Am Vortag die Zutaten (ausser Trüffel) gut mischen und aufkochen, etwa 2 Minuten leise köcheln lassen, abschmecken, im letzten Moment de Trüffelabrieb untermischen, dann in kleine Silikonförmchen abfüllen. Über Nacht kalt stellen.

für die Steinpilzsuppe:
(2) Getrocknete Steinpilze in etwa 70 ml Wasser einweichen. Frische Steinpilze sorgfältig putzen und in Scheiben schneiden.
(3) Öl in einem Topf erhitzen, Schalotten und Knoblauch bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten dünsten. Danach die frischen Steinpilze und ein paar Thymianblättchen dazugeben (4 kleine, schöne Steinpilz-Scheiben als Deko reservieren) und weitere 2-3 Minuten dünsten. Die eingeweichten Steinpilze unterrühren, mit dem Wein ablöschen und einkochen lassen.
(4) Den Geflügelfond und das filtrierte Einweichwasser zugeben, einmal aufkochen lassen. Dann im Mixer oder mit dem Pürierstab pürieren. Durch ein Sieb passieren. Rahm untermischen, abschmecken mit Salz und Pfeffer.
(5) die Dekopilze in Öl kurz anbraten und würzen.

finish:
Die Panna cotta rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie Küchentemperatur annehmen. Heisse Suppe in vorgewärmte Teller schöpfen, die Panna cotta einlegen und einen Moment warm ziehen lassen.

Anmerkung
in einem ersten Versuch verwendete ich Gelatine zur Herstellung der Panna cotta. In der heissen Suppe schmolz diese. Bis ich den Fotoapparat in der Hand hatte, war alles Land unter. Der zweite Versuch mit Agar-Agar gelang besser. Agar schmilzt nach dem Erstarren erst wieder bei 60-97 °C, abhängig von der Agar-Konzentration und der Kettenlänge des Agars. Meine sind eher „formstabil“ geraten. Idealerweise schmelzen sie in der heissen Suppe und geben dabei den Rahm und die Trüffelstückchen frei. Mangels Trüffel war kein dritter Versuch mehr möglich. Wie schön, dass es unerreichte Ideale gibt.

Lavendel-Malve-Honig Panna Cotta

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Lavendel-Malve-Honig Panna Cotta

Hellblau ist eine furchtbare Farbe. Auf dem Essteller jedenfalls. Forelle blau geht ja noch, Lavendelblüten kann ich auch akzeptieren, aber ein ganzer Teller in blau geht mir zu weit. Blauen Curacao-Likör zu verwenden, dessen Farbe von Brillantblau oder Patentblau herrührt, beides Triphenylmethanfarbstoffe, reizt mich ebenso wenig. Es wäre für mich einfach, ein wenig mit dem Chemiebaukasten der Natur zu spielen. Das mag ich aber nicht. Mein „natürliches“ Hellblau stammt aus Lavendel- und Malvenblüten. Malve nehme ich, um das Blau zu verstärken. Im Panna Cotta wird das Blau trotzdem optisch überdeckt vom Weiss des Rahms und vom Gelb des Honigs.

Zutaten
2 dl Vollrahm (frische oder pasteurisierte Sahne, nicht UHT)
2 Tlf. blaue Lavendelblüten (selbstgesammelt, die grauen aus der Apotheke kann man vergessen)
1 Tlf. Malvenblüten klein geschnitten
1 grosser Tlf. Honig (meiner ein heller, aromatischer Heidehonig von Eva)
1 Blatt Gelatine

20 g Zucker
1 Tlf. blaue Lavendelblüten
1 Tlf. Malvenblüten klein geschnitten

Zubereitung
(1) den Vollrahm aufkochen und etwa 5-10 Minuten auf milder Hitze unter rühren etwas eindicken. Vom Herd ziehen. Die in kaltem Wasser eingeweichte Gelatine unterrühren und auflösen. 1 Tlf. Lavendel und 1 Tlf. Malvenblüten zugeben und unter gelegentlichem Umrühren langsam erkalten lassen.
(2) Noch in flüssigem Zustand abfiltrieren, einen Tlf. Lavendel unterrühren und in kleine Förmchen abfüllen.
(3) mind. 4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Dann stürzen.
(4) 20 g Zucker und 10 g Wasser  aufkochen, vom Feuer ziehen nochmals je 1 Tlf. Lavendel und Malve drin verrühren, kurz stehen lassen, absieben und den erkalteten, blauen Sirup über die gestürzten Köpfchen giessen. Sollte sich der Sirup rot verfärben, dann eine winzige Prise Backpulver darin auflösen, dann kippt die Farbe nach blau.

Anmerkung
Blaue Blüten enthalten Anthocyane. Diese sind u.a. auch verantwortlich für die Färbung von Kirschen, Auberginen, blauen Kartoffeln, blauen Trauben, Heidelbeeren und besonders Rotkohl. Im sauren Milieu überwiegt die Rotfärbung, im basischen kippt die Farbe nach Blau, Violett oder Malachit um. Aus diesem Grund setzt man u.a. beim Kochen von Rotkohl Essig zu. Diesen Umstand machte ich mir auch bei dem Panna Cotta zunutze, eine winzige Prise Backpulver in den Extrakt, oft genügt schon die Verwendung von kalkhaltigem Wasser, und was vorher rotviolett war…. ist nun blau bis Malachit, je nach pH-wert. So geht auch die klassische Lackmusprobe. Wer im Chemieunterricht in der Grundschule aufgepasst hat, kennt das ja alles.

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Blaue Birne mit Roquefort noir

Beim obigen Versuch habe ich die Farbstoffe von wenig Rotkohl extrahiert, die Farbe mit einer Prise Backpulver auf blau gestellt und darin Birnspalten gebadet. Sowas kann man allenfalls an Halloween bieten. Grauslich.

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Caramel Panna Cotta mit Pomeranzen/Mandarinensauce

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Glück gehabt, dass der Caramel zu fest geraten und grösstenteils im Förmchen zurückgeblieben ist. So haftete nur ein Hauch von Beige am Panna Cotta Köpfchen, eben noch passend zum Goldgelb der Zitrussauce. Weiss und Gelb, ich hoffe, dass das eben noch durchgeht für eine Teilnahme am kochtopfevent Weiss wie der Schnee, betreut von Jans Küchenleben. Zur weissen Panna Cotta (Rezept nach A. Wildeisen) eine aromatische Sauce aus Bitterorangen und Mandarinen. Die Sauce schmeckt derart gut, dass ich mir daraus nächstes Jahr eine Marmelade kochen werde. Die Pomeranze (Bitterorange) ist eine Hybride zwischen Pampelmuse und Mandarine. Es gibt sie nur kurze Zeit Anfang Jahr. Da ihre Schale unbehandelt ist, sind sie nicht lange haltbar.

Blog-Event-LIII: Weiß wie der Schnee (Einsendeschluss 15. Februar 2010)

Zutaten
4 Portionen

für die Panna Cotta:
500 ml Doppelrahm (notfalls tuts auch normaler Vollrahm)
75 g Zucker
1 Vanilleschote, längs halbiert, Mark herausgekratzt
75 g Zucker
3 Blatt Gelatine

für die Zitrussauce:
1 Bitterorange (Pomeranze)
5 Mandarinen
100 g Zucker

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Zubereitung
(1) 75 g Zucker, den Doppelrahm und Vanilleschote samt Vanillemark in einer Pfanne auf ca. 80°C erhitzen, nicht kochen, Pfanne auf ein Holzbrett ziehen und 15 Minuten ziehen lassen.
(2) 75 g Zucker mit einem Schuss Wasser zu braunem Karamell schmelzen, rechtzeitig von der Herdplatte ziehen, mit wenig Wasser ablöschen und zu einem dicken Sirup einkochen. Den Sirup auf den Boden von 4 Ramequinförmchen giessen. Die hätte man vorher wohl mit kaltem Wasser ausspülen sollen. Im Kühlschrank erstarren lassen.
(3) Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Vanillerahm nochmals kurz vor den Kochpunkt bringen, die Vanilleschote entfernen und vom Herd ziehen. Die ausgedrückte Gelatine darin auflösen und erkalten lassen.
(4) Bevor die Gelatine anzieht, den Vanillerahm in die Förmchen giessen und mind. 4 Stunden kalte stellen. Vor dem Servieren die Förmchen kurz in heißes Wasser tauchen und das Dessert auf Teller stürzen.

für die Zitrussauce:
(5) Die Schale der Pomeranze mit ca. 3 mm vom weissen Fleisch dran abschälen. In feine Streifen schneiden. Den Saft (oft ist nicht viel drin) auspressen, zu den Streifen geben und mit 100 g Zucker mischen.
(6) Mandarinen schälen, filetieren, zum Pomeranzensaft geben, aufkochen, unter Rühren ein paar Minuten köcheln lassen, dann abkühlen.

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Sherrycreme Casa Moro

Sherrycreme mit Orangen
Sherrycreme mit Orangen

Es gibt sie noch, die einfachen Wunder. Das hier ist so eins: eine unglaublich gut schmeckende Vanillecreme mit Sherry aromatisiert, in der Dessertgruppe der Basler Berufsfachschule (Kurs D. Hunziker) zubereitet. Das Originalrezept stammt aus Sam Clark, Casa Moro, Spanische und orientalische Küche, ISBN-3-831-00730-6.

Zutaten
für 8 Portionen:
ausgekratztes Mark von 1½ Vanilleschoten
140 g Zucker
70 ml spanischer Weinbrand, anderer geht auch
110 ml Sherry Pedro Ximénez oder Cream Sherry
5.5 dl Halbrahm
Abrieb von 1½ Bioorangen, Orangenfilets von 2 Orangen
6 Blatt Gelatine, eingeweicht
1 dl Milch
2.5 dl Vollrahm

Zubereitung
(1) Vanillemark, Zucker und Schnäpse mischen bis der Zucker gelöst ist und beiseitestellen.
(2) Halbrahm, Orangenabrieb und die ausgekratzten Vanilleschoten in einem Topf aufkochen, bei kleiner Hitze etwa 10 Minuten leise köcheln, durch ein Sieb in eine Schüssel giessen.
(3) in kaltem Wasser eingeweichte Gelatineblätter gut ausdrücken, in der Milch erwärmen, bis sie gelöst ist, dann zum Orangenrahm geben, mischen. Die Zucker-Schnapsmischung einrühren, auf Eis abkühlen, bis die Masse kalt aber noch nicht fest ist.
(4) 2.5 dl Vollrahm flockig schlagen und unter die Creme ziehen. Mit den Orangenfilets servieren.

Anmerkung
Im Original werden Himbeeren dazu serviert. Die von 8 (Original)  auf 6 Blatt Gelatine reduzierte Menge gab immer noch ein sturzfestes, panna cotta-ähnliches Produkt. Für eine weichere Creme die Gelatine noch mehr reduzieren.

Ich besass bislang nur die in vielen Haushalten übliche, verstaubte Alibiflasche von knochentrockenem Kochsherry. Bei Wiki gibts eine gute Zusammenstellung, wie die einzelnen Qualitäten einzuordnen sind. Die Anschaffung einer guten Flasche Pedro Ximénez -das ist nicht der schwarze Herr mit Schlapphut und wehendem Cape, sondern der Name der Traube- lohnt sich.

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Panna cotta al caffè Borgia

Panna Cotta Borgia finalCaffè Borgia. Espresso, Schokolade, Orangen-abrieb, Rahmtopping. Ein wunderbares Getränk, das die Kaffeebanausen von Starbucks alt aussehen lässt. In Luzern gibt es seit Jahrzehnten eine kleine, unbedeutende Cafeteria (da Emilio), in welchem wir bei jedem Besuch einen Caffè Borgia trinken. Das Rezept für Caffè Borgia ist in Italien, in der Schweiz, aber auch in Deutschland kaum bekannt. Eher fündig wird man in den USA, da gibt es einige Restaurants dieses Namens. Kurzum, ich weiss nicht, woher das Rezept kommt. Ist aber egal. Wir haben es dem da Emilio nachempfunden.

Mein Rezept für Panna cotta Borgia basiert auf einer Idee von Alfons Schuhbeck, der in seinem Buch Hausmannskost Italien eine „weisse“ Kaffeesahne realisiert hat. Ich mache daraus ein „weisses“ Panna cotta mit Kaffeegeschmack, bestäube mit Kakao und aromatisiere mit Orangenabrieb. Da Kaffee meist mit einem dunkelbraunen Getränk assoziiert wird, überrascht der erstaunlich intensive Geschmack der weissen Zubereitung. Um diesen Effekt nicht zu beeinträchtigen, habe ich auf die Begleitung mit einer Sauce verzichtet. Eine andere Umsetzung in ein weisses panna cotta hat früher schon Kochblogger in einem schönen Rezept präsentiert. zum Rezept: Panna cotta al caffè Borgia weiterlesen