Gnocchetti di Barbabietola

Gnocchetti di Barbabietola in Fonduta
viel Spätzli, wenig Fonduta

Eine Art Spätzli oder eher Knöpfli mit gekochten Randen (Rote Bete)  im Teig. Gesehen im Buch Piemont und Aostatal von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer. Ein Rezept des Ristorante Lo Scoiattolo in Carcóforo (Vercelli). Apostrophiert als köstlich. Da hat mich doch der Gwunder gepackt, wie die kleinen Gnocchi mit den Super-Bete-Knollen aus dem Bratschlauch schmecken. Serviert an einer piemontesischen fonduta, einer warmen Käse-Milch-Sauce.

Gnocchetti di Barbabietola in Fonduta 1_2009 01 16_7809
wenig Spätzli, (zu) viel Fonduta

Zutaten
für die gnocchetti:
ergibt etwa 1.3 kg Gnocchetti, die ich in ca. 300 g Portionen eingefroren habe.
300 g Rote Bete, gegart im Bratschlauch mit Meersalz, Sternanis, Koriander und Pfeffer und geschält, Rezept siehe hier.
1 Elf. Salz
4 Eier
3 dl Milch (Original 3/8 L)
500 g Mehl (ich habe Hartweizengriess verwendet)

für die fonduta:
für 2 Personen
25 g Butter
ca. 1 dl Milch
100 g Bergkäse (im Original Toma, ich habe Gottardo stagionato verwendet)
Pfeffer

Rote Bete Gnocchi
Bete im Bratschlauch
Rote Bete Gnocchi
Mehl und Betebrei

Zubereitung
für die gnocchetti:
(1) Gegarte Rote Bete noch lauwarm würfeln, in einem hohen Mixbecher mit einem Stabmixer zu einem feinen Mus purieren, Eier und einen Teil der Milch zugeben (Flüssigkeit erleichtert das Purieren). Salz zugeben.
(2) Das Rote Bete Mus mit der Küchenmaschine (Flachschläger) unter das Mehl mischen, 10 Minuten kräftig rühren lassen. 1 Stunde zugedeckt ruhen lassen.
Einen grossen Topf, zu 3/4 mit gesalzenem Wasser gefüllt, knapp zum Sieden bringen. Der Topf soll nicht zu fest dampfen, sonst verklebt der Teig schon im Sieb.
(3) Einen Klumpen Teig auf das gelochte Knöpfliblech bringen und mit einer Teigkarte durchdrücken (oder den Spätzlehobel verwenden). Sobald sie nach oben steigen noch ein, zwei Minuten leise sieden lassen, dann mit der Schöpfkelle in ein Salatsieb geben, dieses in ein grosses Gefäss mit kaltem Wasser tauchen und nach einer Minute herausnehmen und abtropfen lassen. Nächste Teigportion ins Sieb geben etc. bis aller Teig aufgebraucht ist.

Rote Bete Gnocchi
Der Spätzleteig
Rote Bete Gnocchi
Die Spätzle

für die fonduta:
(4) Butter, Milch und Käse in einer Pfanne zu einer cremigen Sauce schmelzen und 300 g der frischen oder aufgetauten und kurz in Butter erhitzten Gnocchetti darin schwenken. Mit viel Pfeffer würzen.

Anmerkung
Die Rote Bete nach der Entnahme aus dem Bratschlauch wunderbar aromatisch, nach der Verarbeitung zu Spätzli ist das Aroma zwar immer noch da, aber alles abgeschwächt, zurückhaltend. In einem Satz: Mehr Spätzli als Rote Bete. Nicht schlecht, aber ich hatte mir mehr erhofft. Beim Aufbraten der gnocchetti wird die rote Farbe zunächst intensiviert, bei längerem erhitzen bleicht sie aus.

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21 Kommentare zu „Gnocchetti di Barbabietola“

  1. Ich dachte zuerst auch, es sei gröberes (ganz mageres) Hackfleisch in heller Sauce – schon klasse, auf was für Ideen du immer kommst!

  2. Soviel Arbeit für Farbe im Essen*!!
    Da scheint doch auch gleich wieder die Sonne 🙂 .

    *würde das nicht heutzutage mal eben schnell durch ein paar Farbstoffe auch möglich sein 😛 ?

  3. Oh, was für eine großartige Farbe die Gnocchetti haben! Für 1,3 kg würde ich den Aufwand schon betreiben 🙂 Und diese simple Milch-Käsesauce ist mal eine schöne Abwechslung zur ewigen Sahne-Sauce 🙂 Wird gemacht hier!

  4. Die Gnocchetti schauen ehrlich gestanden ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Geschmeckt haben sie sicher, noch dazu in der herrlichen Käsesauce! (Überlege mir gerade, warum die Sauce so gut bindet. Kein bisschen Fettaugen, trotz des fetten Käses und der guten Butter.)

  5. Die Farbe find ich schon gewöhnungsbedürftig, aber wenn es schmeckt …

  6. Die Farbe finde ich klasse und wenn sich der Rote-Bete-Geschmack in Grenzen hält, kann ich das sicher hier servieren. Rote Beete sind nämlich nicht sehr beliebt…
    Viele Grüße

  7. Rote Bete im Bratschlauch zubereiten finde ich wunderbar! Ich bin für Arbeitserleichterung: Rote Bete direkt essen, ohne Gnocciteig in Knöpfleform!

  8. Interessante Farbe. Ich musste beim ersten Hinsehen nicht an Hackfleisch, sondern an Speck denken. Geschmeckt haben die Gnocchetti sicherlich wunderbar.

  9. Will Dir auch schnell meinen ersten Gedanken mitteilen….Hundefutter! Sorry – Du weißt ich bin ein großer Fan von Dir!!!! – aber das war er.

    Aber Du hast mich mit Deinem Beitrag wieder daran erinnert, daß man Knöpfli oder Spätzle gut auf Vorrat machen und einfrieren kann. Die Rote Bete lasse ich halt weg 🙂

  10. Tolle Farbe – schmeckt das auch so, wie es aussieht? 😉 Beim ersten Hinschauen hätte ich auch auf Fleisch getippt – tja, manchmal muss man nochmal hinschauen…

  11. @mipi: Fleisch ? wie kommst Du darauf 🙂

    @Rosa: ich weiss, Du schreibst gern nette Sachen in die Kommentare.

    @Eva: corned beef ?

    @Dandu: Faschiertes ?

    @Bolli: Kutteln auch noch, Ihr habt heute Morgen Phantasie, langsam hellt sich die Miene von Frau L. auf.

    @sammelhamster: ein Rezept aus einem Ein-Sternelokal und beschrieben von den Duttenhofers lässt das nicht zu.

    @Anikó: lies erst die übrigen Kommentare und meine Anmerkung 🙂

    @entegut: mehr Enten ins diplomatische Korps ! Wie bei einem Fondue, wenn der Käse richtig geschmolzen ist, wird das Fett durch die Eiweisse gebunden, analog einem Schweizer Fondue. Die Sauce kann wie dort aber auch gerinnen.

    @kochundbackoase: Frau L. hat ob der Farbe auch die Stirne gerümpft.

    @Petra: kindergeburtstagstauglich, ohne Zweifel.

    @nina: absolut richtig !

    @Sebastian: wie Spätzle, also nicht schlecht.

    @Hanne: Hundefutter, ein sonniger Tag für Frau L. endlich sieht sie sich bestätigt und freut sich wie ein Kobold. „Hab ich Dirs nicht gesagt ?“ Gesagt schon, aber auf dem Ohre höre ich schlecht, ich hab noch eine Packung im Tiefkühler, da mache ich noch was Gutes draus, ohne Rezeptbuch.
    NB. hier darf ruhig Klartext geredet werden, ich tue es ja auch und Schlips trag ich keinen.

    @kulinaria: kalt erhitzen vielleicht.

    @Elisabeth: ein vertiefter, zweiter Blick hilft Enttäuschungen zu vermeiden. Nicht alles wird geliebt, was rot daherkommt. 🙂

  12. wilde farbe, das gestehe ich neidlos zu!

    ansonsten erinnert mich das an die bei
    uns daheim üblichen leberspätzle, die
    mir gar nicht munden wollten, weder ge-
    schmacklich und schon gar nicht farblich
    – lang ist’s her, die erinnerung daran aber
    grausig frisch *rolleyes*

  13. Herr cucina: Ich mische in die Fonnnndümischung 😉 immer ein wenig Maizena, damit sich das Fett eben nicht absetzt und Bindung hat.
    Aber ich werde das probieren und stehenden Fußes berichten, wenn ich damit Schiffbruch erleiden sollte. 🙂

    1. @elli.sillus: da wühlst auch bei mir Erinnerungen auf, die aber sehr lange zurückliegen.

      @entegut: als Sicherheitznetz ist Maizena erlaubt, für die gnocchetti wird aber noch eine leichtere Variante nachgereicht. Also gemach mit Nachkochen.

  14. na ja, ich bin schließlich auch kein heuriger has mehr 😉 ich möchte lieber nicht nachrechnen wollen, wann bei muttern die letzten leberspätzle auf den tisch kamen – da beruhigt’s schon, daß ich fürs rechnen heutzutage nicht den rechenschieber, sondern die finger (bis zehn – das ist für die leberspätzle sinnlos) das hirn (bis 144 etwa – maßgeblich für die leberspätzle) oder ein excel-spreadsheet (alles drüber hinaus – wir üben das in bezug auf die leberspätzle!) verwende …

    😉

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