Claus von Nur das gute Zeug beklagte gestern, dass gute Sachen wie ein Kassler vergessen gingen. Ja und nein, hab ich doch tatsächlich mein „Kasseler-Wiener-Schnitzel“ vom September vergessen zu posten. Bohnen sind zwar vorbei, aber Dörrbohnen schmecken auch. Hier haben wir sie schon einmal gemacht. Und sie schmecken noch und noch und noch… nach mehr. Kasseler sind nicht von Schweizern erfunden worden, da hat Claus recht. Wiener Schnitzel auch nicht. Aber bei Kasseler Wiener Schnitzel bin ich mir nicht so sicher, ob das nicht doch die Schweizer… so lange, wie Frau L. die bei uns schon zubereitet.
Zutaten
1 Kasseler Rippchen geräucht (ca. 600 g), eingeschweisst in kräftige Metzger-Vakuumfolie und aufgetaut.
Für die Panüre: Panierbrösel, selbstgemacht, 1 Ei, Zitronenabrieb, Mehl
reichlich Bratbutter zum Ausbacken
Zubereitung
(1) Das Kasseler Rippchen ungeöffnet im Vakuumbeutel bei 80°C im Wasserbad während 45 Minuten (je nach Grösse) ziehen, anschliessend erkalten lassen.
(2) Öffnen, das Fleisch fein (Schnitzeldick) aufschneiden.
(4) Jede Rippchenscheibe wie üblich durch Mehl, danach durchs (ungesalzene) Ei ziehen, Zitronenschale beidseitig draufraspeln und zuletzt durch das Paniermehl ziehen, die Brösel gut andrücken und sofort ausbacken. Nicht zu heiss, Geduld, damit die Panüre nicht verbrennt.
Serviert zu grünem Bohnensalat mit roten Zwiebeln.
So einfach zu bereiten und doch so lecker. Danke für den Tagestipp, gibt es heute Abend. Wenn es doch nur schon soweit wäre…;-)
Das könnte wirklich eine Erfindung der Schweizer sein, denn sowas habe ich hier nich nie gesehen. Wahrscheinlich ist es auch eine regionale Gepflogenheit, bei diesen Stücken von ‚Rippchen‘ zu sprechen. Ich könnte mir vorstellen, dass das sanft vorgegarte Fleisch unter der Panade schön zart bleibt. Bei Gelegenheit werde ich das mal ausprobieren.
Muss eindeutig von euch erfunden sein, den obwohl wir hier im Schwäbischen auch öfters Kassler haben, noch nie paniert gesehen.
Und auf die Idee wäre ich auch noch nie gekommen, mal etwas zum ausprobieren.
Wenn Frau L. darauf schwört, muß ich das wohl auch mal probieren. Falls ich das so eingeschweißt beim Metzger bekomme
paniertes Kasseler, also, das muss eine rein schweizerische Angelegenheit sein, ich passe, entweder Wiener Schnitzel oder Kasseler pur, aber nicht so ein Mischmasch…..
@DerSilberneLöffel: freu Dich.
@nata: das esse ich ebenso gerne wie Wiener Schnitzel.
@Tina: Kassler schmeckt viel würziger als Kalbfleisch.
@Hesting: das Kasseler kann auch auf andere Weise vorgegart werden.
@Bolliskitchen: passen heisst VERPASSEN !
Das ist ja mal eine witzige Mischung – aber warum nicht die guten Gerichte unterschiedlicher Länder vermischen. Vielleicht schmeckt Gulasch-Apfelstrudel auch gar nicht so schlecht 😉
Paniert!?!? Das IST eure Erfindung! Definitiv!
Da muss ich spontan an die Ricola-Werbung denken: „Und wer hat´s erfunden?“ Natürlich Ihr! 😉 Gefällt mir aber gut, denn Kassler hat mir zwar geschmeckt, aber irgendwie fand ich es immer so nackt.
Warum nicht?
Yummy! Das sieht sehr lecker aus.
Grüsse,
Rosa
Interessant….aber ich kann es mir gut vorstellen. Ist ein Probieren wert!
Ich schwanke noch. Einerseits habe ich Kasselerkotelett schon einmal gebraten und fand es auf Kraut serviert auch gar nicht schlecht, aber die Panade ist wirklich gewöhnungsbedürftig.
Einmal muß ich mich doch für die wunderbaren Reiseberichte, Rezepte und Anregungen bedanken. Auch das panierte Kasseler Rippchen – ein enger Verwandter unseres Surschnitzels! – ist eine absolute Bereicherung. Nachdem „der Österreicher alles ißt, was paniert ist“, wie ein italienischer Kollege sagte, wird es ausprobiert. Liebe Grüße!
Ich schwanke auch noch, aber es hat schon seinen Vorteil vom Austrocknen Bedrohtes durch eine Hülle zu schützen.
Man kann prinzipiell alles panieren…oder mit Käse überbacken…ist für den Mitesser vorgemerkt ;-).
Der Salat sieht übrigens hübsch aus, ist da noch etwas Feldsalat oder Postelein mit dabei?
Ach, das muss ich wohl besser Frau L. fragen 😀
Doch in paniert hab ich das auch schon mal gegessen und ich war bis jetzt noch nicht in der Schweiz … Wo und wann bloß nochmal? *grübel*
Egal! Wird zu Hause nachgebastelt, Herr Papa beschwerte sich schon, dass wir ewig kein Kassler mehr aßen …
Kassler paniert ???? noch nie gegessen und auf die Idee wäre ich auch nicht gekommen. Aber warum nicht ? ist bestimmt lecker und wird ausprobiert
Auch wenn der Mitesser sonst alles besser findet, was paniert ist, ich glaube, beim Kassler würde er streiken. Kann aber auch an der regionalen Fleischsozialisation liegen. 😉
Ausnahmsweise Begeisterung bei grünem Bohnensalat – sFrauli hat gestern doch glatt zu Kroketten zu Gebackenem serviert … hach war das trocken 😉
@barcalex: vermischt wird hier nix. Fleisch ist innen, Panade aussen.
@Claus: 😉
@Christina: das war natürlich frech ins Blaue hinaus behauptet. Frau L. hat das Rezept von einer (Schweizer) Kusine übernommen.
@Peter: Danke !
@Rosa: Very lecker.
@Eva: Du sammelst ja nun Fleischgerichte 🙂
@bee: da bin ich zugegebenermassen im Vorsprung, ich habe mich schon seit Jahren an das Gericht gewöhnt.
@Krapfenwaldl: Danke für die Blumen. Im erwähnten Sinne fühle ich mich auch als Oesterreicher.
@Fritz: ich glaube es geht eher um den Knuspereffekt als um Schutz.
@sammelhamster: Brunnenkresse, Postelein ist uns zu geschmacklos.
@Anikò: sogar im Internet findet sich die eine oder andere Stelle, an der ein Rezept aufgeführt ist. Alles ist schon erfunden.
@Karin: wichtig ist nur, dass das Fleisch vor dem panieren dünn aufgeschnitten wird, das erhöht die Knusprigkeit.
@Evi: dünn aufgeschnitten, paniert und angebraten würde er das Sakrileg nicht mal unbedingt merken. Davon bin ich überzeugt.
@the rufus: wenn das Gebackene saftig war, ist das eine gute Ergänzung 😉
Ganz so einfach überlasse ich euch Schweizern die Urheberrechte an diesem Gericht nicht 😉 Bei uns gibt es das „Surschnitzl“. Das ist ein unechtes Wiener Schnitzel. 1. weil es nicht von Kalb ist. 2. Weil es aus „gesurtem“ = gepökeltem Schweinefleisch gemacht wird. Wenn die „Sur“ nicht zu salzig war, ist das ein sehr gutes Essen. Wir nehmen dazu üblicherweise Schnitzelteile (Nuss, Kaiserteil) , weil dieses Fleisch viel saftiger ist, als der Rücken, den ihr unerklärlicherweise als Kasseler Rippchen bezeichnet.
Kannst du die gesurte Nuss beim Metzger kaufen oder surst du sie selber ? Mir gefallen die oesterreichischen Ausdrücke. Mein Vokabular wird immer grösser. Gestern lernte ich was Zeller ist. Meine Kollegen sind schockiert wenn ich ihnen sage dass ich für sie demnächst einen Lungenbraten mache.
Mit „wir“ meine ich die braven Wirte und Bauern, die noch selbst suren. Ein Surschnitzel isst man ab besten beim Wirt seines Vertrauens. Das selbst Einsuren zahlt sich nur fuer Grossfamilien aus. Es erfordert auch einen kuehlen Raum, der Kuehlschrank ist nicht geeignet.
@Eline: Das hätte ich mir denken können… ein Land, das allein für Siedfleisch 9 verschiedene Fleischstücke kennt und in welchem das Panieren zur traditionellen Kochkunst gehört 😉 Das Wort Sur war für mich neu.
auf österreichisch ist wohl das diesem erfreulichen gericht vergleichbarste das „surschnitzerl“: eine scheibe surfleisch (dh. gepökeltes fleisch) wie schnitzel zart klopfen und panieren.
dazu passt ausgezeichnet käferbohnensalat (käferbohnen sind etwa so groß wie fava, aber violett-schwarz gemustert und eine steirische spezialität) mit kürbiskernöl, apfelessig und roten zwiebeln. gut ist auch, wenn in der panier zu den bröseln auch etwas sesam verwendet wird – das ist zwar nicht besonders autochthon, schmeckt aber gigantisch fein.
hoppala da hab ich elines kommentar überlesen, pardon… na wenigstens sind wir uns einig 🙂
Kassler ist toll und darf nicht in Vergessenheit geraten. Gibt es aber bei mir auch immer wieder. Vorallem jetzt wo es draußen so kalt ist, muss es mal wieder zünftig in der Küche zugehen.
Das Schildchen – handgemalt?
@queenofsoup: ich nehme die Idee mit dem Sesam dankbar auf.
@kochend-heiss: Das ist gut. Kassler essen wir meist zu Sauerkraut. Zünftig 😉
@kulinaria: das Streudöschen ist ein Einzelstück und dient dem überpudern mit Mehl. Handgemalt, aber eine ordinäre Selbstklebeeitikette.