Eine hübsche, vegetarische Vorspeise fürs grosse Sommerbuffet. Man darf die Hoffnung nie aufgeben. Kleine, gebratene Polentaschnittchen, belegt mit schmackhaftem, confiertem Gemüse. Lucas Rosenblatt hat Sibylle und mir als Mais eine uralte, piemontesische Maissorte zur Verfügung gestellt: Meira d’eut file (ital.: Farina meliga di otto file). Die Sorte hat nur 8 Kornreihen, wächst nur in Weinlagen und muss lange gekocht werden. Polenta aus einer Zeit, als die Maisproduktion noch nicht von den Saatgutfirmen gesteuert und industrialisiert ausgebeutet wurde. Hier eine Liste der wenigen Produzenten. Unserer war von Cascina delle Grazie und wird auch in D und CH angeboten.
Zutaten
für etwa 14 kleine Canapés
für die Polentaschnittchen:
1 L Wasser
250 g feines Polentamehl otto file oder ein gewöhnliches
2 Elf. Orangenöl (oder Olivenöl mit etwas Bioorangenabrieb)
1/2 Tlf. zerdrückte Pfefferkörner
1 Tlf. Kräutersalz
4 Elf. geriebener Parmesan
2 Eigelb
Hartweizendunst und Butter zum Braten
für die Tomätchen:
ca. 8 Aromatomaten (grosse Kirschtomaten)
1 Bund Basilikum
2 Elf. Olivenöl
Fleur de Sel
für die Zucchini:
Je 2 grüne und 2 gelbe Zucchini
4 geschälte, gehackte Knoblauchzehen
2 Bund gehackte, glatte Petersilie
2 entkernte Peperoncinoschoten
Fleur de Sel und Pfeffer
50 ml Zitronenöl (oder Olivenöl und etwas Biozitronenabrieb)
Zubereitung
für die Polentaschnittchen:
(1) Wasser mit dem Orangenöl aufkochen. Polentamehl mit den Gewürzen einrühren und aufkochen lassen.
(2) Im Ofen bei 100°C ca. 60 Minuten simmern lassen
(3) Die Polenta herausnehmen und in der Küchenmaschine rühren lassen, bis sie etwas ausgekühlt ist. (Das lässt sich besser im TM oder der Kenwood Cooking Chef machen)
(4) Parmesan und Eigelb einrühren und ca. 5- 8 mm dick auf ein Blech streichen.
(5) mit einer Klarsichtfolie abdecken und auskühlen lassen.
(6) Danach in Quadrate ausstechen, im Hartweizendunst drehen und in Butter beidseitig braten.
für die Tomätchen:
(7) Ein Kuchenblech mit Backpapier belegen. Basilikum in feine Streifen schneiden und mit Olivenöl darauf verteilen. Die Tomätchen halbieren, salzen und mit der Schnittfläche nach unten auf den Basilkum legen und im auf 140°C vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten schmoren. Herausnehmen. Ofen auf 220°C Umluft stellen.
für die Zucchini:
(8) Zucchini der Länge nach vierteln, die Kerne herausschneiden. Die Viertel in ca. 2-3 cm lange Rauten schneiden. Mit der Schnittfläche nach oben in eine Gratinplatte legen.
(9) Knoblauch, Petersilie, Peperoncini, Fleur de Sel und Pfeffer mit dem Zitronenöl verrühren und über die Zucchini verteilen.
(9) Im Ofen bei 220°C Umluft 10 Minuten braten.
für den finish:
(10) Die Polentavierecke mit 2-3 Stück Zucchini und einer halben Tomate belegen.
Wahrscheinlich sind mir immer die Maissorten untergekommen, die nicht aus Weinlagen kommen; daher auch meine bisherige Gleichgültigkeit gegenüber diesem Produkt. Mit deinem Rezept soll sich das ändern. Hübsch sieht das aus!
Das sieht fantastisch aus! Eine gute Idee.
Grüsse,
Rosa
Du weißt, wie man die Augen verführt. Sieht ja nach zugreifen MÜSSEN aus!
Bei Mais sind wir ebenfalls besonders kritisch, weil dort wie bei Soja als erstes begonnen wurde, daran rumzumanipulieren. Danke für deinen Produzenten-Hinweis!
Sehr viel feiner als meine Polenta-Pizza von letztens. Sieht wirklich appetitlich aus.
Ich habe noch Hoffnung!
Sieht wunderschön aus. Kommt auf die Liste für mein jährliches Sommerfest am Wochenende.
Wo liegt denn der geschmackliche Unterschied zu gewöhnlicher Polenta?
Erahnst Du Geschmacksunterschiede zum von Dir bisher verwandten Polentamais?
Es wirkt!
Hier wird es tatsächlich schon sommerlicher 🙂
Ich würd die Polentascheiben auch im heißen Ofen backen, bis sie knusprig sind. Sieht phantastisch aus! Gebackene Polentascheiben mit hauchdünnen Lardoscheiben musst du auch einmal probieren.
Das sieht fantastisch aus, ich liebe Polenta, sie ist so vielfältig einsetzbar.
Lange mochte ich keine Polenta, bis ich dann wohl das richtige Produkt direkt beim Italiener erwischt habe. Jetzt hat sie einen festen Platz in meiner Küche, aber meistens nur als Beilage. Deine Canapes sind sehr verlockend und so täuschend leicht 🙂
wow! dein hinweis fürs sommerbuffet ist wichtig, weil als schnelles mittagessen unter der woche ist sowas leider nicht machbar. dabei liebe ich polenta und derart confiertes gemüse. vielleicht hat der web- und sängermeister ja zeit…
Meine Mutti sagte immer: nicht mit den Esswaren spielen!
Aber es sieht schon sehr schön aus…
liebe Grüsse vom Muger
@Sylvia: weiss auch nicht, warum die Polenta in Nordeutschland so unbeliebt ist. In gebratener Form schmeckt sie doch wunderbar.
@Rosa May:
@Micha: Hybridmais kann nicht selbst vermehr werden. Das ist ein gutes Geschäft für die Saatguthersteller.
@Mestolo: Pizzaauflagen kann man unterschiedlich gestalten, und alle sind gut.
@Sybille-Anna:
@schelli:
hellbeiger, feiner Brei. Der Geschmack ? Kräftig, eigenartig, hat mich leicht an Buchweizen erinnert. Ist aber kein Muss. Mit normalem Mais wird das ebenso gut.
@sammelhamster: so ? dann werde ich am Mittwoch etwas winterliches kochen.
@Magdi: Danke für den tipp 🙂
@sarita: Polentascheiben haben wir immer im Tiefkühler. Sind schnell aufgetaut und angebraten.
@gourmet-büdchen: das weisse Maisgriess mag ich auch nicht besonders, obwohl es in Restaurants gerne verwendet wird.
@katha: lass ihn in der Polenta rühren, das stärkt das Zwerchfell 🙂
@der Muger: die Schnittchen sind zwar klein und viereckig, aber Schach kannst Du damit nicht spielen.
😉 er steht eh grad in der küche, ob artischocken putzen da auch wirkung zeigt?
Mmmhm, das sieht sehr gut aus.
Erinnert mich an Blinis. Kann man die Polentascheiben denn so wie Canapés als Fingerfood essen?
Mmm, auf so einem „Canapé“ würde ich mich auch gerne zur Ruhe betten…
Du hast recht, lieber Robert!
Dann nichts wie ran an das Somemrbuffet! 🙂 Mhm, da werden Erinnerungen tatsächlich wach… 😆
Ganz ähnliche Polenta-Häppchen gabs bei mir vor zwei Tagen! Die schmecken toll!
Man munkelt ja, der Sommer wäre im Anmarsch, aber ich will Fakten sehen! Ja, und dann mache ich gerne immer Sommerbuffets un ganz viele von diesen leckeren Canapes.
@entegut: hmmh… das gehört schon eher zu einem gepflegten Buffet, an welchem man sich mit Tellern bedient und anschliessend seinen Platz an der Freilufttafel einnimmt. Man könnte sich die Dinger schon von Hand langen, aber wohin mit dem Weinglas ? Zudem geben die hinunterkullernden Tomaten rote Flecken auf den Rasen.
@Vanessa: das feuchtet durch von unten.
@Elisabeth: Erinnerungen ans Buffet oder an die Begleitung ?
@Simone: nur her damit. Ohne Vielfalt keine Foodblogs.
@petra: als Dachbewohner gefällt mir das derzeitige Wetter.
Ach, Herr L., DAS würde mir auch bei 15 Grad schmecken! Wie Du das immer machst….ts ts ts 🙂
Nächste Woche! Nächste Woche gehts los! Dann kommt Mama´s Tomatenschwemme. Dann koch´ ich das alles nach…
Dann nehm ich doch lieber das Sofa…;-)
Kann es sein, dass Deine Schreibfrequenz bereits wieder deutlich gestiegen ist? 🙂
@Hanne: ganz einfach… in diesem Fall mit weiblicher Hilfe.
@Claus: Neid, in Tomaten zu ertrinken ist schöner als in Zucchini.
@Vanessa: wer picknickt wird wohl ein Stück Plastik fabei haben.
@the rufus: eine indiskrete Frage !
Verwendet man für die Polenta tatsächlich feines Maismehl? Ich kenne das nur mit Maisgries.
Die Verwendung des Begriffs Maismehl, farina di mais ist bei uns gebräuchlich, müllereitechnisch dürfte es sich um feinen Griess handeln. Maisgriess gibts in grob, mittel oder ganz fein gemahlen, Für Polenta werden alle Sorten verwendet, Geschmackssache.