In Sissach, im Kanton Baselland, unweit von Basel steht der Landsitz Ebenrain. Das Barockschloss wurde in den Jahren 1774 bis 1776 für den reichen Basler Seidenbandfabrikanten und -händler Martin Bachofen erbaut. Während rund 200 Jahren war die Herstellung der Seidenbänder (Posamenterei, französisch: „passement“= Zackenlitze“) der wichtigste Erwerbszweig in der Region Basel. Durch den städtischen Zunftzwang in ihrem Wachstum gehemmt, liessen die Basler Seidenbandfabrikanten damals ihre Ware in Heimarbeit für Hungerlöhne in ärmlichen Landgemeinden weben. Das machte die Stadtbasler (natürlich nur wenige) reich. Aus den Seidenbandfabriken und Färbereien entwickelte sich um 1900 die Basler Chemie- und Pharmaindustrie.

Zurück zum Schloss: Die zugehörigen spätbarocken Gartenanlagen nördlich und südlich des Gebäudes entwarf der Berner Architekt Niklaus Sprüngli. Der Landschaftgarten erfuhr anfangs des 19. Jahrhunderts und nach 1872 eine Umgestaltung zum englischen Landschaftspark.

Nach dem Tod des Fabrikanten (1814) verkaufte seine Witwe das Schloss dem Basler Handelsherrn Johann R. Ryhiner. In der Folge wechselte das Schloss durchschnittlich im 10-Jahresrythmus die Hand. Unter den vielen Nachbesitzern sind speziell zu erwähnen der hannoveranische Major Ernst Wilding (Principe di Radoli in Sizilien und Standesherr zu Königsbrück in der Oberlausitz), sowie Albert Hübner, ein elsässischer Textilkaufmann, der den Landsitz ab 1872 innen und aussen zu einer Villa im Stile des französischen Second Empire ausbaute. Nach einem Landkauf vergrösserte er den Park Richtung Osten und versah ihn mit einem Schwanenteich. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Landsitz wieder ein wenig „rebarockisiert“.

1930 gelangte der Landsitz in den Besitz des Basler Kaufmanns Rudolf Staechelin (1881-1946), der das Herrschaftshaus innen und aussen renovierte und darin seine berühmte Sammlung moderner französischer Meister unterbrachte. Er selbst bewohnte die heutige Schlosswartwohnung.

Nach seinem Tod verkaufte sein Sohn das Schloss 1946 dem Kanton Basel-Landschaft. Dieser benützt seither den Landsitz für temporäre Kunstausstellungen, Konzerte und zu Repräsentationszwecken.
Der dazugehörige Landwirtschaftsbetrieb wurde zu einer Landwirtschaftlichen Schule und einer bäuerlichen Haushaltungsschule ausgebaut. Von 1986 bis 1989 wurde das Schloss erneut saniert.

Quellen:
wiki: Schloss Ebenrain
Kanton Baselland: Kunstführer Schloss Ebenrain

Sehr schön die „Lindenstraße“ – mit noch ein bisschen Schnee drauf wäre das fein für eine kleine Winterreise… 😉
Wo find‘ ich eine Blüte,
Wo find‘ ich grünes Gras ?
Die Blumen sind erstorben,
Der Rasen sieht so blaß.
Haette ich ein Bild dieses Hauses meiner Architektin zeigen sollen? So was kann man, erschwinglich fuer viele, zumindest wie „Ansicht von Norden“, hier bauen lassen. Dazu braucht es kein grosses Vermoegen.
Ja, Seidenweberei und Basel passt auch heute noch. Die Herstellerin der weltweit besten Bandwebmaschinen ist in Frick BL ansaessig, Jakob Mueller AG.
Mit Verlaub: Frick ist im Kanton Aargau, wenn auch nicht weit von der Baselbieter Grenze.
http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/fricktal/kanton-nordwestschweiz-tritt-das-fricktal-bald-dem-kanton-basel-bei-125114525
Erich: der Teich direkt vor dem Wohnzimmer ist auch nicht zu verachten.
Prima. Dazu müsste aber die Fusion der beiden Basel klappen. So bleibt Frick zwar baselorientiert aber vorläufig aargauisch.
Dem Föderalismus werden über kurz oder lang die Politiker fehlen. Erst werden Gemeinden fusionieren, dann Regionen. Baden schlage ich gleich mal zu Züri 😉
Ich bin bescheiden und begnüge mich mit dem Taubenturm.
Den Tauben ist das zu gönnen 😉
Man sieht, Handwerk hat goldenen Boden. Wenn auch nicht immer für die Handwerker
Das ist, wenn ich mich nicht irre, auch heute noch so.