Sizilien (2): Orchideen und die Nekropolen von Pantalica

Die nächsten 2 Tage übernachteten wir Nähe Modica. Picknick- und Schokolade-Einkauf bei Lidl. Ich wäre lieber in der Antica Dolceria Bonajuto im Zentrum eingekehrt. Dafür reichte die Zeit leider nicht. Auf in die Berge, zu den Monti Iblei. Knallblauer Himmel.
Blick aus dem Busfenster auf Ragusa…

… und vorbei:
Orchideen bewundern an den Hängen des Monte Lauro. Insgesamt fanden wir an diesem Tag über 20 Orchiden, die täglich vor dem Nachtessen in der Artenliste dokumentiert wurden

Grossblütiges Schmetterlingsknabenkraut, Anacamptia papilionacea grandiflora

Frühblühende Wespen-Ragwurz, Ophrys tenthredinifera

Füllhorn-Fedia, Fedia cornucopiae (schön, auch wenns kein Orchidee ist)

Gelbe Ragwurz, Ophrys lutea

Spiegel-Ragwurz, Ophrys speculum

Dreizähniges Knabenkraut, Orchis commutata

Picknick auf dem Hochplateau des Naturparks Pantalica, hoch über den Flüssen Anapo und Calcinara. Die Nekropole von Pantalica ist eine der grossen Nekropolen Siziliens mit mehr als 5000 Kammergräber, die aus der späten sizilischen Bronzezeit und der frühen Eisenzeit stammen. Die Grösse des Gräberfeldes lässt auf eine lange Nutzung schliessen. Die Nekropolen wurden vom 13. bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. genutzt. In der arabisch-normannischen Zeit wurden einzelne Grabkammern zu Wohnhäusern erweitert. Der Ort hatte jedoch keine Bedeutung mehr. Ausser einigen Ruinen ist nichts übriggeblieben.

Blick ins Tal des Anapo:

Heidekraut und andere Blumen schmücken den Eingang zu einem alten Grab.

Ausbaufähige Wohnung mit schöner Aussicht aber wenig Komfort.

Gerne wäre ich ins Tal zu den grossen Nekropolen hinunter gelaufen, aber… die Fraktion der Orchideenfreunde obsiegte über die Freunde toter Steine. Nächstes Orchideenfeld bei Cassaro.

Nochmals Wespen-Ragwurz, Ophrys tenthredinifera

Bertolonis Ragwurz (Ophrys bertolonii)

Gegen Abend doch noch ein paar Regentropfen in der macchia.

5 Kommentare zu „Sizilien (2): Orchideen und die Nekropolen von Pantalica“

    1. in Modica isst man die berühmte Modicaschokolade, keine Ragusa-Stängeli! wobei… in Modica wird das von Rudolf Lindt 1879 erfundene Conchierverfahren nicht verwendet. Deshalb schmeckt die Schokolade aus Modica urtümlich sandig.

  1. Sehr schöne Exemplare! Bemerkung für Orchideenfreunde: 1997 wurde nach intensiven DNA-Studien die große Gattung „Orchis“ genetisch neu definiert und als Folge hat man zahlreiche ehemalige Orchis-Arten ausgegliedert und in passende Gattungen wie z.B. Anacamptis und Neotinea eingeordnet. Das passierte auch der Art mit dem ungültigen Namen „Orchis commutata“ (von 1842), die seit 1997 „Neotinea tridentata subsp. tridentata“ heißt…

    1. Auf unserer Reise wurde das Thema der Neuzuordnungen auch angesprochen. Aber das wird wohl noch Generationen dauern, bis sich all die Namenswechsel durchgesetzt haben.

      1. Das gilt aber nur für Freunde von Nekropolen – In der Botanik ist die „Nicht mehr Neuordnung“ schon seit etwa 20 Jahren anerkannt und eingebürgert…

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