Naturreservate, hier z.B. die Riserva Naturale Pino d’Aleppo, werden in Italien (nicht nur in Italien!) gerne als Müllkippen missbraucht. Damit werden Oekosysteme, die für das Leben und die Balance auf unserem Planeten essenziell sind, empfindlich gestört. Natur, begraben unter Bierdosen, Waschmittelbehältern, Plastik und … einem Pokal. Den Pokal für Umweltverschmutzung haben sich die Verursacher verdient.

Das schien die reichlich vorhandenen Orchideen aber (noch?) keineswegs zu stören. Ähnliches beobachteten wir auf einer Orchideenwiese in einem Naturpark, wo die Gemeinde alljährlich vor Ostern das Gras samt Orchideen kurz scheren lässt, um Picknickenden eine bequeme Liegewiese zu bieten. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis uns die Natur fühlen lässt, wie abhängig wir von ihr sind. Dazu ein Zitat von Henry Ford: „Die Natur braucht keine Menschen – Menschen brauchen die Natur“.
Ohnhorn, Orchis anthropophora

Orchis italica x antropophora

Orientalischer Zungenstendel, Serapias orientalis

Noch mehr Ophrys bertolonii

Am Rand des Naturschutzgebietes ein herrschaftlicher, zerfallender Gutshof:

Rund um das verlassene Gehöft wächst die seltene, nur in Sizilien vorkommende, vom Aussterben bedrohte Gussones Traubenhyazinthe, Muscari Gossonei.
Unser Führer, Antoine Giardino, war niedergeschlagen, wie er sehen musste, dass das Gebiet heute als Motocross-piste benutzt wird. Viele der Hyazinthen waren einfach platt gefahren.

Weiter in ein Schutzgebiet an der Südküste Siziliens, in der Nähe von Gela.
Wundervolle weidenblättrige Akazien, Acacia saligna

Gelbe Hauhechel, Ononis natrix

Schnabel-Ragwurz, Ophrys oxyrhynchos

eine Art von Cylindropuntia Kakteen

Am späten Nachmittag Transfer in die Mitte Siziliens, nach Enna.

Es ist traurig und beschämend, wie wir mit der Natur umgehen. Der Mensch mit seinem Ego, meint Alles gehöre ihm und nur ihm. Für Fun wird rücksichtslos zerstört. Es gibt kein dümmeres Lebewesen auf der Welt, als der Mensch. Doch die Natur ist stark und rächt sich immer.
Danke für den Bericht.
Liebe Grüsse Heidi
„Rache“ im Sinne einer menschlichen Vergeltung dürfen wir von der Natur nicht erwarten, aber die Folgen menschlicher Umweltschäden sind zunehmend verheerend und können die Lebensbedingungen für Menschen und andere Lebewesen ernsthaft gefährden. Dafür gibt es inzwischen genügend Beweise, wie etwa: Die Zerstörung von Lebensräumen, die Verschmutzung von Luft und Wasser sowie der Klimawandel. LG
Was wir als Müll oder Umweltverschmutzung wahrnehmen, muß zum Glück nicht immer wirklich gefährlich und zerstörerisch sein. Das Blech von Bierdosen ist eher harmlos, Stoffe, die wir nicht sehen, die sich aber im Boden oder im Wasser ablagern, sind es oft viel stärker.
Deshalb habe ich noch nie Sympathie gefunden für Aktionen, wo Menschen Schrott und Müll aus der Landschaft einsammeln und Landräte dann erklären, wie toll das war und daß ihr Landkreis jetzt so ungeheuer viel sauberer wäre…
Soll natürlich keine Entschuldigung sein für diese Asozialen, die alles einfach irgendwohin schmeissen. Der Trend scheint eh – jedenfalls hier bei uns – dahin zu gehen, Abfälle lieber bei Altglas- und Altkleider-Containern abzulagern. Scheint manchen Zeitgenossen das Gewissen zu beruhigen (da kümmert sich ja jemand drum…) und außerdem kann man natürlich bequem mit dem Auto ranfahren. Und man wird kaum erwischt, die Standorte sind ja immer (verständlicherweise) weit von Wohnungen entfernt.
Müll-Sammel-Aktionen sind in der Regel zu kleinräumig angelegt, um viel zu bewirken. Doch darf man ihren Beitrag zur Aufklärung über die Abfallproblematik nicht unterschätzem, da Elternhaus und Schule offensichtlich versagen.
Bitte nicht rechts und links schauen, sonst sieht man noch mehr Abfall; hier könnten mafiöse Strukturen doch einmal ein positives Ausrufezeichen setzen und innovativ und nicht nur destruktive Zeichen setzen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber leider ist jeder Einwohner selbst dafür verantwortlich.😔
Abfall räumen ist zu wenig lukrativ für mafiöse Strukturen