Kalbfleischvögel, jedesmal werden sie bei mir anders gefüllt. Abhängig von den Zutaten, die sich gerade im Kühlschrank befinden. Diesmal mit Rohschinken, Dörrtomatenstreifen und grossen, getrockneten Steinpilzscheiben, eingeweicht in Marsala, statt in Wasser. Diesen Trick hab ich bei genussmousse da und da abgeschaut. Angebraten und dann in Weisswein, dem Einweich-Marsala und Kalbsfond geschmort. Als Beilage dazu die Gnocchi di polenta e zucca. Beides sehr gut, nur die Arbeit für die involtini hätte ich mir ersparen können. Beim Schreiben dieses Textes finde ich im Internet unter Involtini einen Hersteller, der meine (meine?) Involtini in Kartons zu 3×1 kg, entsprechend 60 Röllchen fixfertig als convenience anbietet. Eingefroren. Auf den Grill damit und fertig ! d.h. doch nicht ganz meine. Sauce hats dort keine dran, Marsala auch nicht. Das macht vielleicht den Unterschied! Tag gerettet. zum Rezept
Zutaten
für 2 Personen
5 sehr dünne, grosse Kalbsschnitzel
50 ml Marsala
1.5 dl Weisswein
1.5 dl kräftiger Kalbsfond
etwa 15 g Steinpilze, möglichst grossflächige Scheiben
5 getrocknete Tomaten
5 Scheiben Rohschinken
Dijon-Senf
1 Elf. Tomatenpüree
1 Stück Bio-Zitronenschale
1 kleiner Rosmarinzweig
Saucengemüse
1 Schalotte
1 Karotte
2 Staudenselleriestangen
Salz, Pfeffer, 1 Elf. Balsamico
Zubereitung
(1) Pilze im Marsala 15 Minuten einlegen.
(2) Kalbsschnitzel auslegen, hauchdünn mit wenig Senf einstreichen. Pfeffern. Eine Scheibe Rohschinken, Steinpilze und streifig geschnittene Dörrtomaten auflegen. Satt einrollen und mit einem Küchenfaden umwickeln (nicht knoten, man kann sie dann später einfach wieder entrollen.
(3) Schalotte fein, Gemüse grob schneiden.
(4) Involtini in wenig Olivenöl rundum anbraten bis sie etwas Farbe angenommen haben, Schalotte und Gemüse mitdünsten, Tomatenpüree kurz mitgehen lassen, dann ablöschen mit dem Weisswein, dem Einweich-Marsala und dem Kalbsfond. Die Involtini sollen zu 2/3 mit Flüssigkeit bedeckt sein.
(5) Bei mässiger Hitze etwa 60 Minuten mit halb geöffnetem Deckel sanft schmoren lassen. Die involtini gelegentlich umdrehen. Während des Garens soll die Flüssigkeit etwa auf die Hälfte „einkochen“.
(6) 30 Minuten vor Ende die Zitronenschale und den Rosmarinzweig dazugeben. Am Schluss abwürzen mit Salz, Pfeffer, Balsamico.
Ich bevorzuge Deine Variante!
Die Idee mit dem Einweichalkohol für die Pilze muss ich mir merken, wenn die Saison vorbei ist.
@Bolli: demnächst gibts die frischen Dörrpilze. Drum müssen die alten weg. Mit oder ohne Alkohol.
Und dazwischen gibt’s die frischen…..habe gestern tolle kleine Steinpilze gekauft, ohne Fleischeinlage ( Würmer…).
Fototechnisch (und ich bin überzeugt: auch organoleptisch) sehr gelungen!
Sieht sehr lecker aus! Viele Grüße
Die Fadenentfernung läuft dann wie im entsprechenden Loriot-Sketch ab, könnte ich mir vorstellen….?
@Cascabel: Danke, bessere und schlechtere Tage wechseln sich ab, auf Fotos und auf dem Teller
@Petra: Danke für Deine Besuche.
@fressack: man zieht am Faden, das Röllchen rollt über den Tellerrand und am Schluss liegen sie alle auf dem Teppichboden. Röllchen und Esser. Bei Loriot gehts gediegener zu.
Hinweis: Ich habe jetzt meine eigene Domain…..
http://www.berlinkitchen.com
Und dazu die herrlichen Gnocchi. 🙂
Hausgemacht ist noch immer besser, als convenience food.
Witzig! In Ö nennt man das Fleisch aus der Wade, Kalbsvögerl. Daraus könnte man aber keine Rouladen machen.
Oh – das sieht wirklich lecker aus!
@LillY: ausgelöste Kalbsstelzen, bei uns Rouladen. Ob zu Fuss oder geflügelt, letzlich landen alle in der Pfanne.
@kulinaria: Henkersmahlzeit
Genau! Und schlussendlich ratzeputz schnabuliert.
Heute probier ich mich in deinen Schnipp-Schnapp-Gnocchis, die zu einem Fohlengulyas passen sollten.
Schönes Wochenende!