Kartoffelflammkuchen mit Wildschweinrohschinken

Kartoffelflammkuchen gebacken
Ich bin kein Wildesser. Seitdem ich in der Hohenloher Gegend mal einen exzellenten Wildschweinbraten gegessen habe, lasse ich aber Ausnahmen zu. Diesmal hat mich der Kartoffel-Flammkuchen mit Wildschwein-Rohschinken im Heft Saisonküche vom September 2007 angesprochen. Kein Wunder, gibts doch bei uns auf Wunsch von Frau L. einmal jede Woche meinen Elsässer Flammkuchen (ohne Spargel).  zum Rezept
Die von der Saisonküche angepriesene MIGROS-Sélection-Qualität des jambon cru de sanglier du Tyrol (die Bewohner des Tyrols sprechen neuerdings französisch ?) sieht schwarz-braun aus. Gefällt mir gar nicht, stammt vermutlich aus vorletztjähriger Jagd, einer rustikalen Selcherei oder undichten Tüten. Also ab zu COOP, dessen Luxuslinie ein besser gefallendes Produkt aus Italien bereithält. Als Teig nehm ich meinen eigenen Flammkuchenteig und nicht den empfohlenen Pizza-Fertigteig der MIGROS. Pizza ist Pizza und Flammkuchen ist Flammkuchen.

Zutaten
für den Teig:
200 g Halbweissmehl
5 g Frischhefe
1 Tlf. Meersalz
ca. 1.2 dl Milchwasser (halb/halb)
20 g flüssige Butter

für den Belag:
2 festkochende Kartoffeln
1 Packung Wildschwein-Rohschinken
Fleur de sel, Pfeffer
1/2 Bund Thymian
Olivenöl

Vorbereitung
(1) Mehl und Salz in eine Schüssel sieben, die Hefe im Milchwasser lösen und in einer Vertiefung dazugeben, die Butter auf dem Mehlring verteilen und (mit der Maschine) verkneten. Es muss ein weicher, geschmeidiger Teig entstehen, der aber nicht klebrig ist.
(2) Teig zugedeckt an warmem Ort auf das Doppelte aufgehen lassen.
(3) Kartoffeln schälen, in 1 mm dünne Scheiben schneiden und mit ca. 4 Elf. Olivenöl gut vermischen.
(4) Thymianblättchen abzupfen und untermischen.

Zubereitung
(5) Ofen mit Pizzasteinen auslegen. Auf 220°C vorheizen. Plus 15 Minuten bis Steine heiss sind.
(6) Teig halbieren, auf wenig Mehl so dünn wie möglich auswallen. Bei mir 1.6mm. Auf einen gut mit Hartweizengriess bemehlten Brotschieber legen.
(7) Mit den Rohschinkentranchen und Kartoffelscheiben locker belegen. Das Fleisch möglichst mit Kartoffeln überdecken damit es nicht verbrennt. Mit dem übriggebliebenen Olivenöl beträufeln, Fleur de sel und Pfeffer darüberstreuen.
(8) Fladen in den Ofen schieben und 15-20 Minuten bei 220°C backen.
Wer keine Pizzasteine hat, legt den ausgewallten Teig auf ein Backpapier und bäckt auf Kuchenblech.

Kartoffelflammkuchen roh

Anmerkung
Das erste Schnittchen dieses Flammkuchens schmeckt ausgezeichnet. Knuspriges Amuse-Geule. Das zweite etwas trocken. Beim dritten wirds staubtrocken. Boden knusprig, Fleisch knusprig und Kartoffeln knusprig. Die Knusper-Trilogie. Ich habs befürchtet. Nur für abgehärtete Kartoffelchips-Esser geeignet. Dabei hat MIGROS nicht mal Wein im Sortiment. Die Mengen ergeben je einen Flammkuchen für 2 Personen. Im Heft gedacht als Apérogebäck für 6 Personen. Ich sollte Kochhefte genauer lesen bevor ich loslege.

9 Kommentare zu „Kartoffelflammkuchen mit Wildschweinrohschinken“

  1. Wieso eigentlich nur einal die Woche?

    Das sieht so lecker aus, dass man es öfter machen kann……..auch wenn Du meinst, es sei staubig……

  2. Flammküchle mit roten Zwiebeln, lardo di colonnata, Frühlingszwiebeln…okay, da fällt mir auch nichts mehr ein……

    Keine gute Idee, lass es bitte!!!!!

  3. Jeden Tag Flammkuchen? Dann könntest Du Dich mit einem mobilen Ofen auf Märkte stellen und Flammkuchen verkaufen.

    Als Kind wollte ich mal jeden Tag Spaghetti haben. Hat meine Mutter gemacht. Bis ich nach einer Woche auch mal wieder etwas anderes essen wollte.

  4. @Claudia: das könnte ich. Du hast recht, zur Abwechslung möchte ich auf Spaghetti nicht verzichten. Dann doch lieber Spaghetti als Flammkuchen.

  5. Hmm… Das Rezept werde ich gleich übersetzen und an meine Eltern schicken, aber wieviel wiegt eine Packung Wilschweinschinken? Wir kennen nur die ganze, hausgemachte Sorte. 🙂
    Übrigens, die Farbe des Fleischs hat nicht nur mit dem Alter des Schinkens zu tun, sondern auch mit dem Alter des Tiers. Zumindest theoritisch, denn ich glaube, dass es immer weniger alte Wildschweine gibt.

  6. @Véronique: da waren etwa 80 g drin. Bei Migros 50 g. Beim normalen Rohschinken ist es oft so, dass wenn er barun verfärbt ist, meist auch geschmacklich beeinträchtigt ist. beim Wild kenne ich mich überhaupt nicht aus.

  7. Da hatten wir ja heute die gleiche Idee!

    Bei mir mußte es leider etwas spartanischer zugehen, mein Garten läßt mir derzeit wenig Spielraum.

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