Frau L. kocht ein Chili con carne nach Hausfrauenart, aus dem Handgelenk. Mein zaghafter Versuch, ihr das bei Almond Corner gesehene Rezept mitzugeben, misslingt. „Jetzt koche ich“. Da hilft nur Nachgeben. Die Zutatenliste lässt vermuten, dass das Rezept während des Kochens entstanden ist. Mit Gewürzschrank in Augenhöhe. Das Resultat durfte sich sehen lassen, das bislang beste Chili der Frau L. Ihr Beitrag ? Unser Beitrag ? Nein, damit will sie nichts zu tun haben, dann halt mein Beitrag zum Kochtopf-event some like it hot. Ausgerichtet von lavaterra.
Zutaten
250 ml schwarze Bohnen
500 g Kalbshackfleisch (war kein Rind mehr da)
2 gehackte Schalotten
2 grosse Knoblauchzehen von jungem Knoblauch
2 Elf. Speckwürfel
8 getrocknete Tomatenhälften
1 Peperoncino
5 dl Rotwein (Gigondas)
1 Elf. Tomatenpüree
2 Elf. Peperonisauce (COOP)
1 Tlf. Zucker
2 Blatt Lorbeer zerrebelt
1 Tlf. Paprikapulver
1 Tlf. Piment d’Espelette
4 Biozitronenrindenstücke
1 Tlf. scharfer Senf
2 Tlf. Aceto Balsamico
Salz, Pimentpfeffer
natives Olivenöl
Zubereitung
(1) Die Bohnen am Vorabend in reichlich Wasser einweichen.
(2) In einer schweren, unbeschichteten Bratpfanne in Olivenöl die Schalotten, Speckwürfel, Knoblauch, Peperoncinostreifen und die gehackten Dörrtomaten leicht anbraten, beiseitestellen, anschliessend das Fleisch in wenig Olivenöl kräftig anbraten, beiseiteschieben, das Tomatenpüree noch kurz mitrösten, dann mit dem Wein ablöschen und alles zusammen eine Stunde zugedeckt leise simmern lassen.
(3) Die Peperonisauce und alle Gewürze sowie die abgetropften Bohnen zugeben und nochmals zugedeckt solange simmern, bis die Bohnen weich sind (etwa 15-30 Minuten). Servieren mit Brot.
Anmerkung
Beim Kochen am Schluss geben die schwarzen Bohnen viel Farbe an das Gericht ab.
Ein richtiger Klassiker für „some like it hot“ – der muss sein. Schön zubereitet von Frau L. Ihr seid 2 Meisterköche im Haushalt! 🙂
Die Zitronenschalenstücke waren mir neu, das kann ich mir aber auch gut vorstellen. Was ist denn Piment-Pfeffer?
Schon wieder schreibe ich den ersten Kommentar – mein jetzt attestierter Bandscheibenvorfall und das Nicht-Lange-Liegen-Können hat doch diverse Vorteile… 😉
Auch mir ist einiges neu bei diesem Chili con carne: Zitronenschale, Pimentpfeffer, Rotwein, getrocknete Tomaten. Aber warum nicht? Es klingt sehr lecker. Und wie sagt ein allseits bekannter Fernsehkoch so schön: Wenn’s schmeckt, schmeckt’s!
@Barbara: dass Du dazu noch smileys zeichnest ist das einzig Erfreuliche an dieser Nachricht. Mit guter Behandlung lässt sich das aber wieder stabilisieren. Gute Besserung und Geduld !
Piment: auch Nelkenpfeffer brauchen wir häufig und gerne. Nelke und Pfeffer in Einem.
Mit Senf und Peperonisoße ist in diesem leckeren Gericht ja ordentlich für Schärfe gesorgt worden. Eine Scheibe Brot dazu zum Neutralisieren ist bestimmt eine gute Idee. Vielen Dank für Mitmachen!
Und wie scharf war das Chili nun, auf der nach oben offenen Schärfeskala 😀 ?
Wichtig ist doch nur, dass man weiß, wann es an der Zeit ist, Frau L. den Kochlöffel zu überlassen…! Kompliment an Frau L.
sFrauli wird das wohl nicht machen – ich bin der einzige
Scharfescharf Essende bei uns. Somit bleibt der Rotwein beim Rest in Flasche – aber nicht lange 😉Das sind eh die besten Rezepte, Gewürze und Zutaten aus dem Handgelenk rein!
Mes compliments!!!!
Schwarze Bohne liebe ich im Chili. Die getrockneten Tomaten machen sich bestimmt prima – für mich dürfte es allerdings etwas schärfer sein 😉
Ich schwöre darauf, ins Chili eine Rippe Kochschokolade zu geben. Das macht die Schärfe mollig.
http://hierbeililly.blog.de/2008/01/04/chili_for_a_crowd~3527559
Tolle Bilder! Casalinga ist immer gut. In meinem Casa kommt noch Kreuzkümmel und ganz viel frischer Majoran dran.
Tolles Rezept! Da hat wohl jeder Haushalt sein ganz eigenes. Das meines Mannes ist ähnlich, aber für mich nix, da mit Bohnen. Da gehen nur ganz junge, frische Brech-/Busch-/Stangenbohnen mit Knack.
@ mipi: da steckt kein Rezept dahinter 🙂
@lavaterra: Brot hatte ich in der Zutatenliste vergessen, das gabs dazu.
@sammelhamster: kein Platz unter den Schärfsten des events 🙂
@eva: den Satz hätte Frau L. gerne als Transparent ausgedruckt über mein Bett gehängt.
@the rufus: eine würdige Verwendung für Rotwein.
@Bolli: wenn Sie nur aufschreiben täte…
@Cascabel: hier gibts nur mehrheitsfähige Schärfe 🙂
@entegutallesgut: Kochschokolade ? dann gleich Schokolade mit Chili 🙂
@zorra: Kreuzkümmel und (getrockneter) Majoran stehen ein Regal höher, zu hoch für die kleine Frau L.
@rike: frische Bohnen lassen sich nicht so gut aus der Dose schütten.
That Chili Con Carne looks wonderful and tasty! A great recipe!
Grüsse,
Rosa
Rezept nachträglich rekonstruiert oder während des Geschehens Diktat aufgenommen?
Siehste, sag ich doch immer: einfach uns Frauen mal machen lassen, das passt schon!
Hier nimmt man/frau ja schon vom Zuschauen zu.
Das sieht lecker aus!
@Rosa: the ingredients were chosen intuitionally.
@Hedonistin: Kreuzverhör während der Fotos nach der Tat, also mit hohem Glaubhaftigkeitswert.
@Jutta: mach ich ja seit bald vierzig Jahren mit guten Erfahrungen, aber in den nächsten 40 Jahren 🙂 bin ich dran.
@kochundbackoase: bald gibts hier wirksame Schlankheitswochen.
Bilder, Bilder, was für tolle Bilder!! Obwohl ich kein Fan von Chili con carne bin, habe ich jetzt Lust darauf bekommen!
Darauf ein Glas feinen Rotwein
Nelkenpfeffer habe ich schon gehört, alles klar.
Danke für die guten Wünsche. Ich gebe mir Mühe, geduldig zu sein. Bis dahin wirken Schmerzmittel. 😉
Und meine Smileys bzw. im wirklichen Leben mein Lachen gehören dazu und machen vieles einfacher. 🙂
Wir haben auch Tomatenpüree und Rotwein im Gewürzregal – so entstehen die besten Gerichte und tolle Fotos
@tvdame: Bilder können verführen, wie man das aus Filmen kennt 🙂
@elettra: hatte ich schon 🙂
@barbara: das ist ein Geschenk !
@kulinaria: Mit diesen zwei Zutaten kann man schon einiges anrichten.
Das Rezept klingt verdammt Lecker 🙂
…noch zwei Anregungen aus meiner langjährigen Chili-Karriere: Zum Ablöschen nehme ich eine großzügige Ladung Cognac, hat zwar im klassischen Chili nix zu suchen, schmeckt aber hervorragend. Und Chili sollte man genau wie eine gute Bolognese „auf dem Herd vergessen“ d.h. es darf gerne einige Stunden bei milder Restwärme vor sich hin ziehen. Dann entwickelt sich die unwiderstehliche Umami-Note aus den Tomaten und dem Hackfleisch. Daher kommt auch die nicht wirklich neue Erkenntniss, daß Chili am nächsten Tag aufgewärmt noch besser schmeckt.
..und jetzt hab ich Hunger 😉
„Ihr Beitrag ? Unser Beitrag ?“ hahaha ich finde es immer so lustig bei euch. gaaaaanz ganz große zutatenliste, aber das resultat hat sich offensichtlich gelohnt. mir wäre es aber zu hot 🙂 toller beitrag!!!