
Mailänder Brötchen, gâteaux de Milan, Standardbuttergebäck jeder deutsch-schweizerischen Weihnachtsbäckerei. Unser Rezept unterscheidet sich nicht wesentlich von Rezepten anderer blogs. Und doch würde ich der Frau L. ihre verbundenen Auges aus einem Dutzend anderer Mailänderli herausschmecken können. Wir rollen den Teig für dieses in Mailand unbekannte Weihnachtsgebäck ca. 1 cm dick aus, also dicker, als in D für Plätzchen üblich, das betont den zarten, mürben Geschmack. Dünner ausgerollt geben sie zwar mehr aus, es wird aber eher ein Knuspergebäck daraus. Seit ich angefangen habe, Frau L. mit einem Farbausdruck unserer Rezepte zu beliefern, fehlt dieses Rezept in ihrer Sammlung. Drum darf es hier erscheinen, obwohl im Netz an guten Mailänderlirezepten kein Mangel herrscht. Beispielsweise bei Cucina Casalinga oder im kochtopf.
Zutaten
250 g gute Butter
250 g Zucker
450-500 g Weissmehl
Abrieb einer 1/2 Biozitrone
1 kleines ganzes Ei
1 Eigelb
1 Prise Salz
1 Eigelb mit etwas Rahm verrührt zum Bestreichen.
Zubereitung
(1) Butter und Zucker in warmer Rührschüssel schaumig rühren (Kenwood, Flachschläger), Ei, Eigelb und Zitronenabrieb zugeben, 10 Minuten weiterrühren. Dann das Mehl darübersieben, kurz zusammenkneten, dann mit einer Teigkarte zu einer Kugel zusammenfügen, flachdrücken und in einer Küchenfolie eingewickelt 2-3 Stunden im Kühlschrank stehen lassen.
(2) Teig 1 cm dick auswallen, ausstechen, Reste vor dem erneuten Auswallen kurze Zeit kühl stellen. Die ausgestochenen Plätzchen 2-3 Stunden im Kühlschrank durchkühlen.
(3) Ofen auf 180°C vorheizen. Plätzchen mit Eigelbrahm bestreichen und sofort, also noch kalt, im Ofen (Ober-/Unterhitze, Schiene 3) während 14-16 Minuten ausbacken. Rausnehmen und auf Gitter erkalten lassen.

Mailänderli are one of my favorite cookies! Yours look perfect and very pretty!
cheers,
Rosa
Die sehen Klasse aus. Ich mag sie auch lieber etwas dicker. Dann muß man beim Backen auch nicht ganz so aufpassen.
Wunderhübsche Formen 🙂 Nur die „Kugel“ unten auf 6 Uhr konnte ich nicht identifizieren – der Bauch eines Weihnachtsmannes?
Mailänderli habe ich noch nicht gekostet. Ist auf meine Plätzchenliste für dieses Jahr aufgenommen.
Genau so – ein bisschen dicker also – mag ich sie auch am liebsten!
Was für schöne Plätzchen! – Butterplätzchen, wie sie bei uns heißen, habe ich heuer noch nicht gebacken, dafür nach Jahren wieder „Buttergebäck“ mit Vollkornmehl. Ich gebe auf die rohen Plätzchen allerdings noch eine Eiweiß-Zucker-Haselnuß-Masse. Nur mit Eiweiß bestrichen, wie im Originalrezept, wären sie mir zu „gesund“ -:). – Den Teig rolle ich auch nicht so dünn aus; ich mag sie nicht knusprig.
Die Mailänderli werden dann bis zum nächsten Jahr warten müssen oder sie werden einfach zum Ostergebäck umfunktioniert.
@Gabi: die „Kugel“ könnte ein Champignon sein.
Ich geh gleich in die Küche und versuch mal Frau L.’s Variante.
Mailänderli gehören nicht zu unserem Traditionsgebäck, daher werde ich mir dieses merken. Lieb, dass sich beim Weihnachtsgebäck auch Osterhasen herumtummeln, da brauch ich mich für meinen Lokomotivausstecher, den ich gestern kaufte nicht genieren.
Ha! Ich sollte nach einer Entenform suchen. Bin schon weg!
@ente
Ich hab‘ ne Entenform! 😉
Ohne Butterplätzle ist für uns Weihnachten kein Weihnachten.
Ist es nicht schön, das man aus so einfachen Zutaten etwas so schönes und so leckeres backen kann? Das Bestreichen mit Eigelbrahm ist neu für mich und ein prima Tipp! Werde ich mal in der Backstube probieren! Dankeschön!
tolle diese Güetzli (richtig geschrieben? ..mmm..) aber weiss jemand, wieso sie ausgerechnet Mailänderli heissen? Wie richtig Robert der Gourmet schreibt, sind diese Kekse in Mailand vollkommen unbekannt….
Na also, da haben wir es doch: das ist mein Allzweckrezept, das ich dann noch mit Kakao zu Schwarzweißgebäck machen darf und mit Haselnüssen und Korinthen zu, äh, Butter-Haselnuss-Korinthenplätzchen. Aber mal ganz ehrlich: Es gibt auch kaum was Feineres …
Sogar eine kleine Katze hat sich verirrt.
Die guten, einfachen und klassischen Guetzli sind doch das Beste (wie ich nach vielen eher „experimentellen“ Advents-Back-Jahren festgestellt habe) 🙂
@Rosa: indeed, the most simple and classical have a timeless savour.
@Sivie: besonders wenn der Ofen nicht gleichmässig heizt.
@Gabi: der letzte Rest reichte nicht mehr für eine Form.
@Sebastian: hast Du bestimmt schon unter anderem Namen, wie Butterplätzchen, allenfalls dekoriert, gekostet.
@Eva: wir Schlanken mögen dicke Guetzli 🙂
@Charlotte, wir machen sie immer nur nature.
@zorra: schon bei flickr entdeckt 🙂
@entegut: wir haben eine Entenform, aber noch keinen grünen Teig.
@Nathalie: die sind ein must, und können durch keine modernen Kreationen ersetzt werden.
@bäckersuepke: ein Tlf. Rahm um das Eigelb streichfähiger zu machen, Milch geht ebensogut. Nicht zuviel wegen Rissgefahr.
@Clarissa / Zirela: die Herkunft des Namens ist gem. wiki nicht belegt.
@Martina: Ihr wisst halt auch, was gut ist 🙂
@kulinaria: hier wird alles verbacken, was als Form taugt.
@dribbdebach77: wir machen pro Saison auch nur eine neue Sorte im Austausch zu einer bisherigen, aber keine modernen Rezepte.
Lieber Herr L., als ich DIESE Plätzchen bei Ihnen gesehen habe, musste ich augenblicklich ein Dutzend Ausstecherle bei daskleinelaedchen.de bestellen, darunter eine Ente, Katze (sieht fast aus wie Ihre!) und Achtelnote! Aber ich kann mit der Ungewissheit nicht leben: Was ist denn nun Rahm? Ist das bei uns normale Sahne bzw. wieviel Prozent hat denn der Rahm? Vielen Dank für Ihre Nachsicht mit den Anfängern… lg
@Christina: Rahm ist Sahne, wir haben mit 25% Fett aber auch Milch geht. 1 Eigelb, 1 Tlf. Milch oder Sahne, um das Eigelb besser streichbar zu machen. Besonders schönen Glanz kriegen sie, wenn man sie zweimal anstreicht (kurz antrocknen lassen dazwischen. Nachsicht ? ich bin ja selbst noch einer 🙂 Und wie ist das mit den lieben Tierchen, singen die danach im Chor in Achtelnoten ?
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort – nun bin ich gerüstet, wenn die Ausstecherle kommen! Und die Note gehört zu der Kirche, die ich auch bestellt habe, bin Chorleiterin und würde das Singen ungern der Katze überlassen (: Wobei es auch mit dem Chor manchmal ein Jammer ist… Weiterhin eine schöne Adventszeit und schreiben Sie nur fleißig weiter (von wegen Anfänger) – ich freu mich jeden Tag an diesen wunderschönen Rezepten und Bildern (auch an den Bauwerken und Geschichten dazu)! Herzliche Grüße!
Hmm, die sehen lecker aus. Ich glaube, ich probiere es dieses Jahr auch mal mit dickeren Butterpätzchen, bin nämlich noch nicht richtig zum Backen gekommen.
Aber habt ihr wirklich einen so großen Kühlschrank, daß ein Blech zum Kühlen hineinpaßt?
Liebe Grüße, Sus
Herzlichen Dank für dieses geniale Rezept. Ich habe sie ausprobiert, einfach nur köstlich!
Dein Rezept ist von den Zutaten genau gleich mit meinem 100 Jahren alten Halberstädter Hausrezept, nur die Mengen sind anders verteilt und unsere werden hauchdünn ausgerollt, sodass sie richtig knuspern… probiere aber dein Rezept aber gerne mal aus und bin auf den Vergleich gespannt!
@april: Danke ! genial ist nichts daran, ein alter Klassikaner.
@Mama Jana: in D sind es Butterplätzchen, die oft von Kinderhand mit zusätzlichem Dekomaterial verziert werden. Knusprig sind sie sicher auch gut, aber für uns fremd. Knusprig sind unsre nur, wenn man im Juni noch welche in einer vergessenen Dose auffindet 🙂
Es hat tatsächlich auch mit den „dicken“ Plätzchen geklappt :-). Nun sind alle herrlich mürbe.
sowas merke ich nie, weil sie gleich nach der Herstellung gut verpackt in den Weinkühlschrank kommen.
Ich hab sie heute wieder gebacken – himmlisch! Du bist in unser Munde 😉
immer wieder gut und momentan in arbeit – merci vielmals für deine rezepte 🙂
@Franka: ein Guetzli ersetzt keine Zahnpaste 😉
@ellisillus: dafür sind sie doch da.
Dies ist ein hammer rezept… Vielen dank dafür 🙂
Leider gibt es bei unseren mailänderli immer kleine risse ins guetzli wenn diese im backofen sind… An was kann das liegen? Vielen dank für eure antwort.