Obwohl mitten in Basel gelegen, hatte ich noch nicht oft Gelegenheit, mich hier umzusehen. Auf einem grossen, parkähnlichen Areal, den ehemaligen Gärten zweier hochherrschaftlicher Bauten, dem Markgräfischen Hof und dem Holsteinerhof, sind die meisten Bauten des Unispitals eingebettet. Nach dem dreissigjährigen Krieg erwarb der Markgraf von Baden-Durlach in der neuen Vorstadt Landstücke und Bauten, die 1688 Magnus von Baden-Durlach und seiner Gattin Augusta, geb. Herzogin Holstein-Gottorp als Fluchtort vor französischer Soldateska dienten. Die Markgrafen von Baden waren Basler Bürger und lebten zeitweise in der Stadt. Auf einem später verkauften Teil des Grundstückes erbaute der Basler Unternehmer Samuel Burckhardt 1752 einen Landsitz, der nach der Herzogin benannt wurde. Der Holsteinerhof dient heute als Sitz der Spitalverwaltung.
Nach einem Brandfall wurde in der andern Ecke des Areals ein Neubau, ein etwas klotziges Stadtpalais erstellt, der sog. Markgräflerhof, der im Jahre 1705 bezogen wurde. Zwischendurch als Absteige der Markgrafen für „liederliche“ Damenbesuche genutzt, wurde das Palais Ende des 18. Jahrhunderts von den Besitzern aufgegeben und die Einrichtung in das Karlsruher Schloss überführt. 1807 übernahm die Stadt Basel das Palais und richtete darin ein Bürgerspital ein.
Im Süden ist das Areal durch die Predigerkirche begrenzt. Die Predigerkirche entstand 1233 bis 1237 als Kirche eines Dominikanerklosters. 1356 zerstörte das Basler Erdbeben grosse Teile der Kirche. Nach umfassenden Renovationen wurde während des Bildersturms von 1529 fast die gesamte Innenausstattung zerstört, das Kloster wurde aufgelöst. Später wurde der Chorraum als Fruchtschütte und Salzlager genutzt. An der Innenseite der 60 m langen Friedhofsmauer befand sich der um 1400 gemalte Basler Totentanz, ein mittelalterliches memento mori. Das Gemälde überlebte zwar den Basler Bildersturm von 1529, nicht aber die Achtlosigkeit späterer Generationen. Mauer und Bild wurden 1805 abgebrochen.
Die Parkanlagen des Unispitals bieten angenehme Erholung in botanischem Umfeld und laden zu kunstsinnigen Betrachtungen barbusiger Schönheiten ein.
Lange brauchte ich dazu, die Bettenburg in schönster Wasserreflektion zu fotografieren, die Entenviecher wollten sich einfach nicht ruhig verhalten.
Das letzte Mittagessen im Spital war blogwürdig, zuhause hätte ich das nicht besser hingekriegt: Kalbsgeschnetzeltes, Rigatoni, Ofenkarotten. Gegen ein halbes Glas Rioja habe ich mir die Rechte zur Veröffentlichung eingehandelt.
Erfreuliches zum Schluss. Seit heute Freitag mittag ist Frau L. wieder zuhause. Schön geflickt. Aber der Arm wird seine Zeit brauchen. Schwarzwaldklinikerfahren schlüpfe ich nun in die Rolle der strengen Oberschwester Hildegard, sorge gleichzeitig für Küche, Wäsche, Coiffure und Hausdienst und überwache die Rehabilitation. Frau L. steht wieder mit beiden Füssen auf dem Boden und wollte deshalb unbedingt auch einmal ins Bild.
Ein herrlicher Bericht, von allem etwas. Wie würde man das küchentechnisch nennen?? Frau L., die hochherrschaftliche Krankenhausumgebung, Spiegelbilder, humorvoll gesehenen Gang zur Kantine bzw. in den Teich … und noch viel mehr.
Wie auch immer: schön, dass Frau L. sich so schnell erholt hat und schon wieder zu Hause ist. viel Geduld ist sicher noch nötig, aber bei einer guten küchentechnischen 🙂 Betreuung durch Herrn R. wird die Genesung rasch fortschreiten.
Herzliche Grüße unbekannterweise an Frau L.
A nice and calm place! I hope Frau L. is feeling better…
Grüsse,
Rosa
Me lehrt au als Bebbi immer no öbbis iiber si Geburts- und Heimetstadt derzue. Danggscheen fir die interessanti – wenn bestimmt au unfreiwilligi – Exkursion im Härze vo Basel.
I freu mi, dass alles so guet und speziell so schnäll gange isch und wynsch Eych e scheens Wuchenänd in trauter Zweisamkeit.
Lieber Robert, das ist doch dein schönster Blogeintrag dieses Jahr!
Wie schön für euch, dass die Krankenhauszeit wieder vorbei ist und ihr zusammen zu Hause sein könnt.
Wird sicher viel Arbeit für dich bedeuten und viel Geduld für Frau L., aber wenn schon, dann besser zu Hause!
Sei nicht zu streng mit Frau L., verwöhn‘ sie lieber in höchstem Maße (aber ich weiß eh, dass du das tust 🙂 ).
Und der grüne Punkt?? Damit hast du das Initialenschild vor das Namensschild geklebt! 🙂
Lasst es euch gut gehen und nehmt euch viel Zeit für alles.
Liebe Grüße und vor allem die besten Genesungswünsche an Frau L.
Eva
Ich liebe diese Berichte von Dir!
In Deutschland sagt man, Neid ist die höchste Form der Anerkennung. So will ich einmal meinen Neid auf diesen schönen Bericht kundtun.
Liebe Frau L., willkommen zu Hause und gute Besserung!
Wie schön für Euch, dass Ihr Euch habt.
Ich freue mich für Frau L., das sie wieder zuhause weilt und von ihrem Mann nun sicherlich liebevoll gesund gepflegt wird. Da bin ich mir ziemlich sicher!
@Robert – dieser Blogeintrag ist wie für dich typisch, absolute Spitzenklasse. Ich lese sehr gern mit und freue mich schon jetzt auf die nächsten Rezepte.
Solche guten Nachrichten sind mir die liebsten. Dazu noch der Bericht….auf dass es weiter aufwaerts geht!
@april: Wochenschau-Minestrone würde man das nennen.
@Rosa: every place has something to discover.
@Basler Dybli: danggscheen, die ersten Tage werden etwas mühsam sein, bis man sich installiert hat.
@Eva: ich muss schon aufpassen dass ich sie nicht begluckere und möglichst selbst viel machen lasse. Aber sie wehrt sich schon.
@Barbara: mit den Ausreisen ists vorerst leider vorbei. Aber ich mache auch aus Nichts einen Reisebericht.
@DerSilberneLöffel: wir sind zwar nicht zu beneiden, aber Du wirst etwas anderes gemeint haben. 🙂
@Aftenstjerne: ja, das ist wahr. Mit eingezogenen Krallen schnurren die Katzen ganz friedlich 🙂
@lafida: alle paar Tage kann ich schon was rausbringen, nur für lesen und kommentieren habe ich kaum Zeit.
@karine: aus alter Erfahrung geht es selten linear aufwärts sondern in Stufen.
Ein wunderschöner Bericht – aber das sind wir ja von Dir gewöhnt 🙂
Alles Gute für Frau L. auf ihrem – hoffentlich problemlosen – Weg zur Rekonvaleszenz.
LG
Na das sind ja mal schöne Nachrichten – Frau L. ist wieder zu Hause, das Essen schmeckte im Krankenhaus (was mich sehr wundert !) es geht Euch beiden wieder besser, und Basel strahlt in der Frühlingssonne – schön, das zu lesen.
Verwöhn‘ sie ein wenig, damit die Genesung noch schneller vonstatten geht, gell ? 😉
Feines Spitalsessen – mit einem Glas Rotwein.
Jetzt noch eine nette Bleibe für die Rehab finden und dann haben wir alles wieder: Frau L. und das eine oder andere mehrgängige Menu …
na bitte. was so ein spitalsessen bewirken kann 😉 auch wenn die kätzchen mal die krallen ausfahren: schön, dass ihr wieder beinand seid und es aufwärts geht. serpentinen sind noch schöner als gradaus oder mühsahme stufen.
Toller Bericht und freut mich zu hören, dass Frau L. wieder zu Hause ist.
Ich hoffe doch, dass der grüne Punkt nichts mit Recycling zu tun hat. 😉
Oh wie schön, daß Frau L. wieder hergestellt ist! Ich hoffe, die Genesung geht genauso schnell voran!!!
Wie schön! Frau L. steht mit beiden Beinen wieder auf der Erde!
Ich wünsche, dass das die Genesung schnell voranschreitet!
ach, ist das schön, dass fr.L wieder zuhause ist und durch Dein umsorgen und verwöhnen sicherlich noch viel schneller gesund wird.
Sehr schön ist Dein Krankenhaus-Tagesbericht.
Liebe Grüße an Euch Beide
Thea
Da wünsche ich gute Nerven Euch beiden! Schön, dass sie wieder zuhause ist. Bei uns war es ähnlich, ich lag wochenlang flach und der Göttergatte durfte pflegen – für beide irgendwie anstrengend! Gute Besserung weiter an Frau L. und hoffentlich eine bereits schmerzfreie Zeit!!
Interessanter Bericht, hoffentlich kannst Du Frau L bald wieder nach Hause holen. Weiterhin Gute Genesung wünsche ich.
Von Herzen nur das Beste für Sie beide. Frau L. geniesst es sicher, wieder im eigenen Bett schlafen zu können.
Schönes Wochenende
VIOLETTA
Herrlicher Bericht. Schoen, dass Frau L. wieder daheim ist und Du sie nun richtig verwoehnen darfst. Und ich warte schon sehnsuechtig auf das „Linkshaendige“ Menu. Nice Weekend.
Juhu!!!
Und dieser Bericht schon wieder… Ist das Wein neben dem geteilten Teller?????
Schönen Gruß an Professor Brinkmann!
@ulliwp: 🙂
@ultraistgut: was mach ich denn die ganze Zeit als Frau L. verwöhnen ?
@the rufus: die REHAB ist gefunden, zuhause.
@katha: solange die Serpentinen aufwärtsführen…
@zorra: das habe ich beim Spitaleintritt auch befürchtet.
@ehefrau:
@Ulrike:
Danke, nächste Woche will sie unbedingt linkshändig was kochen.
@Thea: doch, früher hatten wir ob dieser staatlichen Einrichtung einige Vorurteile, heute nicht mehr.
@rike: wir sind in einem Alter, in dem man sich nicht mehr so schnell nervt.
@Johannes: eben war sie noch nebenan 🙂
@Violetta: auch wenn das eigene Bett keine elektrische Verstellungsmöglichkeiten eingebaut hat, ist die gewohnte Umgebung unersetzbar. Danke für die guten Wünsche, es wird wieder werden. Schönen Sonntag !
@kitchenroach: die rechte Hand wäre dann ich 🙂
@Jutta: Wein, was denn sonst ? Ja der Professor Brinkmann…. hat seinen Patienten ein Gläschen gegönnt… der Gute.
Rioja und Glas hineingeschmuggelt?
nein, steht auf der Weinkarte des Spitals.
Das will ich schwer hoffen ! 😉
Alles Gute für Frau L., dank der aufopfernden Pflege ihres lieben Ehemannes kann das ja nur gut werden!
Bis auf die Umstände und die Spitalskost… ein wahrlich schöner Ort.
@Buchfink: das lass ich mir wieder vergüten 🙂
@Ellja: in solchen Momenten ist man froh drum.
Lieber Robert,
auch wenns skurril ist, das Spital sieht wunderschön aus – und deine Fotos dazu bilden eine herrlich-komische, wunderbare Collage zu all dem, was da so passiert! Vor allem die Gänge (in die Kantine und in den Teich) haben es mir angetan… 🙂
Liebste Sonnengrüße zu dir und deiner lieben Frau L.!
Frau L. ist wieder zu Hause – wie schön!
Auch wenn das Spital fast wie ein Urlaubsresort aussieht (so rein äußerlich) ist sie sicher froh, wieder VON DIR bekocht zu werden.
Gutes blogwürdiges Speisen lässt eben doch gesunden!
@Elisabeth: wegen der Therapie dürfen wir wenigstens weiterhin den Kaffee in der Kantine geniessen.
@Sabine: und das eigene Bett
@kulinaria: blogwürdiges Essen hilft Gesunden wie Verunfallten zu einem besseren Leben.
Ach, ich hinke ja leider auch mit dem Lesen hinterher. Aber diesem wunderbaren Bericht muss ich doch meine Hochachtung zollen 🙂 Leider hat unser Krankenhaus da nur sehr wenig entgegen zu setzen. Und eine Weinkarte sucht man da vergeblich 😦 Wobei unser Patient vorerst nur Zwieback und Tee zu sich nehmen darf.
Ich hinke noch mehr (habe eben rückwärts bis hierher durchgelesen): aber die Heimkehr von Frau L. ist auch mit Verspätung einen Kommentar wert… und auch elles, was Du für Euch seither schon wieder gekocht und ins Bild gesetzt hast – da gehen Mund (Wasser läuft zusammen) und Augen ( vor Bewunderung und Rührung) nur so über!
Und Wein auf der „Speisekarte“ des Hospitals war hier in Frankreich vor ein paar Jahren auch noch ganz normal und gehörte wohl zur „Lebensqualität“ – aber seit die Prohibitionisten an der Macht sind, gibt’s das wohl auch nicht mehr…
Es lebe die Schweiz:-)! -Und natürlich Frau L. und Du:-)!
Liebe Iris, im Lesen fremder Blogs hinterherhinken ist erlaubt, der Weinberg geht vor und dabei wäre Hinken ein Hindernis. Danke für den Toast.