Wer kennt sie nicht, die steinharten toskanischen Biscotti, an denen man sich entweder die Zähne ausbeisst, oder die man in soviel vin santo tunken muss, um sie genussfähig zu machen, dass man die Englein im Himmel singen hört ? Da mir ein guter vin santo viel zu schade ist für derlei Unfug, backe ich meine eigenen Cantucci: nicht so original wie die originalen Biscotti di Prato, weniger touristisch als die Cantucci di Siena, dafür einfach, wohlschmeckend und wunderbar zu, – nicht in – einem Glas vin santo. Jedes für sich zu geniessen, der vin santo ohne Brösmeli (wie übersetzt man das: Keksbrocken?), die Cantucci nicht durchnässt, sondern trocken beissbar, etwa wie Zwieback. Der Trick: sie enthalten Maisgriess, der sich darin ausgezeichnet macht.
Wer sie lieber klassisch will, findet bei genussmousse oder anice e cannella, Einfachkoestlich oder delicious days gute Rezepte.
Zutaten
für etwa 30 Stück
50 g weiche Butter
1 Ei
120 g Zucker
1 Prise Salz
1/2 Tlf. frisch gemahlene Koriandersamen
Abrieb einer Biozitrone
40 g Maisgriess fein (kein Bramatamais)
1 Elf. Orangenlikör (Grand Marnier) oder Weinbrand
180 g Mehl
2 Tlf. Backpulver (8 g)
100 g Mandeln, ganz
60 g Pistazien
Zubereitung
(1) Butter, Zucker und Salz 5 Minuten verrühren, 1 Elf. Mehl hinzugeben, Ei zugeben und schaumig rühren.
(2) Ofen mit einem Backblech auf 180°C (Ofenmitte, O-/U-hitze) vorheizen.
(3) Restliches Mehl, Maisgriess, Orangenlikör, Zitronenschale und Koriander zufügen und zu einem Teig kneten. Am Schluss das Backpulver einkneten. In den leicht klebrigen Teig die Nüsse einarbeiten. Aus dem Teig 2 Rollen von 4-5 cm Durchmesser formen. Diese auf einem Backpapier 20-25 Minuten bei 180°C vorbacken. Aus dem Ofen nehmen, 5-10 Minuten auf einem Kuchengitter stehen lassen, dann in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden (Elektromesser oder Brotmesser) und wieder in den Ofen zurückgeben zum Ausbacken für weitere 6-8 Minuten bei 180°C.
Na ja , das sind dann eben keine Cantucini und der alte Brauch (nahm er das Brot,brach es und tunkte es in den Heiligen Wein) wird dann eben fallengelassen.
Ei Mol mehr e gueti Idee, wo sich usdüngglet het. Au mir isch das Problèm vo de Brösmeli (sait me ächscht emänd Kekskrümel) im Vino bekannt. Mit däm feine Rezäpt losst sich das Ganze fein vonenand trenne und Zahnärzt hän bestimmt au weniger z’lache 😉
Wer einmal selbstgemachte Cantucci essen durfte, wird die anderen eh nicht mehr mögen. Das mit dem Maisgrieß ist eine gute Idee, wie macht sich das geschmacklich?
Brösel, Krümel …
Ich kann das ja wegen Allergien nicht essen, aber hier gibt es dafür einen dankbaren Abnehmer.
I love those cookies! Yours look so good and really beautiful!
Cheers,
Rosa
Also ich beiße mir hin und wieder die Zähne am Schwart’l einer Schweinsstelze (für unsere deutschen Freunde: an der Kruste eines Eisbeins) aus – da gibt’s auch keinen Vin santo … das passt nicht 😉
Getunkt werden darf höchstens Brioche in Milchkaffee im Urlaub 😉
Da ist es schon besser, wenn man deine Keksli ohne Brösmeli knuspern kann 😀
ich habe zwar keine Allergie, mag das krümelige Zeugs aber auch nicht so gerne, und auch keinen Vino santo…..
An diesen wuerde ich mir auch gerne die Zaehne ausbeissen!
Genau!
Vin Santo ist Wein – der wird getrunken, Cantucci sind Guetzli – die werden gegessen. Basta. Kein Getunke, keine Brösmeli. So schmeckt nämlich beides, wie es soll.
Zähne beisse ich mir nicht gerne aus, Kekskrümel in jeglichem Getränk sind mir ein Graus (ich hab’s nicht mit dem Tunken :-), daher würde ich die Cantucci nur nach Deinem Rezept zubereiten.
Nur eine Frage zum Ausbacken: legst Du die Scheiben flach oder läßt Du sie stehen?
Ich bzw Herr D. hat die auch schon mal gemacht…mit Erdnüssen, waren auch sehr lecker und auch nichts zum Zähne ausbeißen.
Deine Variante gefällt mir aber schon der Pistazien wegen sehr gut und wird daher auch ausprobiert!
Habe eine Alkoholallergie, also sind mir etwas weichere Cantuccini, die ich nicht eintunken muss, viel lieber. Mit Pistazien ganz wunderbar
@kaotix: Neuer Wein in alte Schläuche.
@Basler Dybli: Zahnärzte dürfen sich noch ob der Mandeln freuen. Vielleicht ersetze ich diese noch durch die weicheren Pinienkerne.
@Mestolo: meine Cantucci schmecken gut nach Mais. Der Mais macht sie mürbe.
@Nathalie: Schade, Du würdest sie mögen.
@Rosa: drum die Pistazien, wegen der Farbe 🙂
@the rufus: für Schweinshaxn gibts in Oesterreich sündhaft gute Rotweine, einfach etwas weniger heilig.
@sammelhamster: weil sie mürber sind, brösmeln sie sogar mehr als die klassischen, nur eben neben dem Glas.
@Bolli’s Kitchen: dabei zählt der vin santo zu den Weissweinen 🙂
@kitchenroach: sind schnell gemacht.
@Ziircher: Danke !
@Charlotte: ich hab die Scheiben flach gelegt, damit die Flächen auch etwas Bräunung abbekommen.
@Eva: Erdnüsse sind mir …. zu amerikanisch 🙂
@Alex: mit Pinienkernen will ich sie auch noch ausprobieren.
Ich liebe Cantucci und Biscotti, aber ich tunke in Espresso. Ich habe mal Cantucchi mit Pinienkernen gebacken, die haben einen feineren Geschmack als Mandeln. Ich könnte mal wieder in mein Biscottibackbuch schauen…
Liebe Grüße Katja aka Kaffeebohne
Meine Zähne sind mir auch lieb, also wurden die Cantucci ohne Verzug – und ohne Pistazien – nachgebacken. Sehr fein. Feiner Maisgeschmack, schöne Konsistenz. Die Mandeln habe ich zuvor leicht angeröstet – ich bilde mir ein, sie dadurch noch etwas zahnfreundlicher zu machen.
Grüße aus dem hohen Norden
Mit den Fotos hast Du Dich selbst übertroffen. Super!!! Und ich denke, auch die Cantucci sind Dir wunderbar gelungen!
Wieder ein toller Beitrag mit super Bildern. Ich bin kein guter Bäcker, aber Cantucci mit Pistazien,das probiere ich vielleicht mal.
Ich habe es auch nicht so mit dem Tunken, aber Selbstgemacht…
Die wären perfekt zu dem Vin Santo, der noch in einer Ecke meines Weinregals vor sich hindümpelt!
Kekschen sind immer großartig! Und Krümel heißen Brösmeli bei Euch? Wie süß! Und mit Koriandersamen, dass seh ich ja jetzt erst … Das sollte in nächster Zukunft mal ausgetestet werden 🙂
@Kaffeebohne: Brösel im Kaffee mag ich auch nicht 🙂 Deine Weihnachtscantucci sehen auch gut aus.
@Marta: werden die Mandeln durchs Anrösten weicher ?
@Kirsten: oh Danke.
@Isi: wenn ich das kann, kannst Du das sicher !
@Sivie: Süsse Backwaren gibts hier nur selten, und wenn, dann von Frau L.
@Kochschlampe: das häufige Schicksal von vin santo Flaschen.
@Anikó: dass die Brösmeli bei euch Krümel heissen, finde ich auch goldig 🙂
Das ist mal ein wirklich intelligentes Rezept. Mit den Originalen kann man auch leicht Zahnfleischverletzungen haben. Die hebeln bestimmt auch Implantate raus. Dann doch lieber mit Maisgries.
Ich meine auch, dass seriöser Vin Santo viel zu schade ist fürs Eintauchen. In meiner Nachbarschaft gibts ein selbstverwaltetes, alternativ angehauchtes Cafe-Restaurant, die backen diese Kekse ganz vortrefflich, da nehme ich gern welche mit; die gibts bei uns dann zum Espresso, vorzugsweise als kleine Nascherei nach dem Mittagessen.
Brösmeli heißt bei uns Bröckerl. Weil, wenn man erbricht, sagt man im Volksmund „bröckeln“ Nähere Ausführung erspar ich mir, warum es bröckelt. 😉 Das wäre wieder etwas für meinen Blog …
Maisgrieß? Vermutlich für die gelbe Farbe des Gebäcks, oder?
Oh, was für eine Überraschung für einen Cantucci-Junkie! Himmlisch weich, und sogar mit Pistazien, so wunderhübsch und köstlich… dassichsogleichallmeineSachenzusammenpackeundaufderStelleallesliegenundstehenlassundmichindennächstenZugsetzeinderHoffnungnocheinpaarLeckerlisdavonabzubekommen… *keuch* *freu*
@Elisabeth: ich leg dir ein paar auf die Seite bis heute Abend.
nefis,nefis + süper nefis
ellerinize sağlık,muhteşem üstü
izmir den selamlar
leyla
http://www.cafeoneminute.blogspot.com
Oh, freu mich immer so, wenn Du backst. Das Rezept kommt wie gerufen, wollte demnächst welche selbermachen. Die Fotos, die Fotos, könnt stundenlang nur diese tollen Fotos anschauen.
@Leyla: Iyi dilek için teşekkürler.
@Poulette: statt stundenlang Fotos zu betrachten hättest Du sie in dieser Zeit längst gemacht 🙂
Danke dir – es war ein Augenschmaus!!! 🙂
mmmh die muss ich jetzt grad nachbacken – genial gsehnds us!!! vor allem mit pistazie!!!!! grüess
@Martha: gelungen ?