
Basel, obwohl recht flach, ist voller Berge, Hügel, Berge. Wenn ich schon nicht zum Ausreisen in die hehre Alpenwelt komme, könnte ich euch doch auf eine Wanderung auf die Basler Berge mitnehmen. Ganz ohne alpine Ausrüstung, nicht mal Wanderschuhe braucht ihr. Die Wanderung beginnt auf 220 m Meereshöhe. Am Rhein.
Für die ersten 15 Meter Höhenunterschied benutzen wir die Spiegelhofbergbahn, ein versteckter Lift, der uns auf halber, aber immer noch schwindelerregender Höhe des Petersberges entlädt. Schöne Häuser in dünner Bergluft. Der Flachsländerhof war seit 1460 im Besitz des Ritters und Bürgermeisters Hans von Flachsland, in dessen Familie der Hof über 300 Jahre lang blieb.




Östlich der Petersgasse trifft man unvermittelt auf einen Zeugen der Telekommunikation aus dem 19. Jhdt. Das Uhrenhäuslein. Darin war die Mutter aller Basler Uhren installiert, diese gab über 24 Drähte ihres Mastes den Zeitimpuls an die andern öffentlichen Uhren weiter. Heute hat der Turm mit seinen Isolatoren keine Funktion mehr.
Vom Petersberg setzt sich die Strasse auf gleicher Höhe fort zum Nadelberg, links ein schmaler Durchblick in die schauerliche Tiefe des Imbergässleins, rechterhand erfreut das Auge das Schöne Haus. Sitz reicher Kaufleute, das Haupthaus im Hof um 1271 erbaut für den Krämer Conrad Ludwig mit kostbaren Deckenmalereien aus dem 13. Jhrdt. Nach verschiedenen Anbauten und Umgestaltungen im Verlauf der Jahrhunderte ist es seit 1968 Seminargebäude der Uni Basel. Weiter am Nadelberg 29 ein Nischenbrunnen aus dem Jahre 1831.




Danach setzt sich der Nadelberg fort bis zur Einmündung in den Spalenberg, wo der Blick auf eine allerliebste Fassadenmalerei trifft:

Wenige Schritte den Spalenberg hinunter, kostbare Höhenmeter preisgebend, dann rechts wieder Richtung Gemsberg hinauf, hinein in den Hofgarten des Restaurants Löwenzorn, die wohlverdiente Zwischenstärkung auf der Bergwanderung. Der Garten ist übrigens schon lange nicht mehr das, was er einmal war.
Sobald das Bier ausgetrunken ist, gehts weiter, auf den Gemsberg und Heuberg. Nächsten Sonntag.
Für mich ein virtueller Sonntagmorgenspaziergang, vor dem Frühstück, und erst noch bei besserem Wetter als hier vor dem Fenster. Die stimmigen Bilder liessen mich miterleben. Kamst Du beim Spalebärg 77a nicht vorbei?
Lieber Erich. Den gab es nur im Radio. In Tat und Wahrheit existiert die Hausnummer gar nicht. Mit eme Gruess us Basel, Peter
Di Höhewanderig isch eifach heerlig beschriibe und wunderscheen bebilderet. 🙂
I ha grad zwaimol miesse läse won‘ i Spiegelhofbärgbahn gläse ha. Es het tatsächlig jedi Mängi glaini Bijoux in unserer Stadt.
Dir/Eych e scheene Sunntig !
Das ist bei Euch ja fast wie in Rom.
Ich bin jetzt beim Lesen schon so überanstrengt, dass ich sofort frühstücken werde, um die leeren Kohlenhydratspeicher wieder zu füllen. Was für ein Marsch!
Schöne Einblicke, die sollte ich bei meinem nächsten Basel-Besuch mal berücksichtigen. Denn bisher sind wir nach Basel meist nur „mal schnell zum einkaufen und bummeln“ rübergefahren. Ein Unding, eigentlich. 😉
Basel kenne ich auch nur auf der Durchreise nach Italien. Wenn ich die Fotos jetzt so sehe krieg ich richtig Lust darauf.
Thanks for sharing those lovely shots with us! That is a place I am looking to visiting in the future.
Grüsse,
Rosa
Bergwandern in Basel! Ich bin immer wieder begeistert von Deinen Sonntagsausflügen für uns. Danke! 🙂
Weiß gar nicht, was ich da kommentieren soll – jedes Bild lädt mehr ein als das vorherige – ich freue mich bereits auf die nächste Bergtour und wieder so geruhsam, hoffe ich …
Basel kommt jetzt definitv auf meine To-Do-Liste. Sehr beschaulich.
Beim Anblick der Nischen, Türme und Fassaden überkommt einen wieder die Lust, das Gedächtnis der Städte selbst zu erwandern und festzuhalten. So viel kleine Dinge werden ein Schönes und ein Charakter.
Ja, bitte noch mehr, lieber Robert – unser Urlaub verschiebt sich nach hinten, so dass ich nächsten Sonntag wieder zu dir ausbüxen kann – wunderschöne Gassenfotos und wie viele kleine Lädchen es in Basel doch noch gibt!!
@Erich: auf leeren Magen 🙂 Basler Dybli hat schon geantwortet. Unvergesslich die Serie.
@Basler Dybli: Der Spiegelhof-Lift ist auch bei vielen Baslern unbekannt. Faule Leute benutzen ihn aber gerne.
@Nathalie: wegen zweier Säulen, noch dazu mit ionischen Kapitellen, würde ich Basel nicht mit Rom vergleichen wollen.
@Jutta: Den zweiteiligen Marsch habe ich innerhalb von 1 Stunde absolviert. Ohne Bier.
@Christina: was ist an „bummeln“ nicht gut ? so lernt man eine Stadt kennen, nicht mit dem Kunstführer.
@Freundin: Italien ist weit, würde ich auch gerne hin, das liegt aber leider nicht mehr drin.
@Rosa: 2:47 h mit dem IC
@Barbara: Danke, freut mich, wenns die Reisefreudigen freut.
@the rufus: die Forsetzung wird mit Schwarztee ausklingen.
@daniela: die hässlichen Ecken habe ich nicht fotografiert 😉
@bee: ich könnte dieselbe Wanderung noch einmal machen und ganz andere Dinge berichten 🙂
@Christine: ist schon im Kasten 🙂
Beim Betrachten dieser „Bergwanderung“ werden in mir wieder schöne Erinnerungen an die jährlichen Besuche der „MUBA“ wach, in der Zeit, als ich noch berufstätig war.