
Eine Fehde innerhalb des Hauses Habsburg und ein Mord stehen stehen am Anfang dieser Geschichte. Am 1. Mai 1308 wurde der habsburgische König Albrecht der I. von seinem Neffen Johann von Schwaben ermordet. Der Hintergrund liegt in einer längeren Auseinandersetzung um Johanns Erbe.
Laut zeitgenössischen Chronisten ritt Albrecht I. mit seinem Gefolge seiner Gemahlin Elisabeth entgegen. Bei Windisch mussten er und seine Begleiter die Reuss auf einer Fähre überqueren. Albrecht und Verbündete des Johann von Schwaben setzten zuerst über. Auf dem Windischer Plateau erstach Johannes seinen Onkel.
Die Witwe Albrechts, Königin Elisabeth, gründete dauafhin zum Gedenken an ihren Gemahl und für die ganze habsburgische Familie das Kloster Königsfelden als Memorialort. Hier sollte Fürbitte für das Seelenheil der verstorbenen Habsburger geleistet werden.
Die eigentliche Klostergründung vollzog sich über drei Jahre. 1310 wurde sie durch eine Urkunde Papst Clemens V. bestätigt. 1312 zogen die ersten Nonnen ins Kloster ein.
Königin Elisabeth verstarb 1313. Sie bestimmte Königsfelden zu hrer letzten Ruhestätte und wurde als erstes Familienmitglied hier beigesetzt.
Der von einem unbekannten Meister und seiner Werkstatt zwischen 1325 und 1330 geschaffene, weitgehend original erhaltene Glasgemäldezyklus im Chor zählt zu den bedeutendsten europäischen Kunstwerken des 14. Jahrhunderts.
Die Tochter von Königin Elisabeth, Königin Agnes, war die früh verwitwetet Frau von Andreas III. von Ungarn. Sie betreute von 1316 bis1364 das Kloster Königsfelden. Sie wurde selbst nie Nonne, lebte aber innerhalb des Areals. Mit Agnes kam für Königsfelden eine Hochblüte. Das Kloster wurde von ihr zu einem vielfach privilegierten und hoch angesehenen Ort habsburgischer Etrinnerungskultur gemacht.
Im Mittelschiff befindet sich ein Kenotaph aus Marmor (1320), darunter die ehemalige Gruft, die bis 1770 als habsburgisches Erbbegräbnis diente.
Im Mittelschiff erinnert eine Gedenktafel an die bei der Schlacht bei Sempach 1386 gefallenen und in Königsfelden bestatteten Adligen.

Nach ihrem Tod setzte ein schleichender Niedergang ein. Mit der Eroberung des westlichen Aargaus durch die Stadt Bern ging die Verbindung zum Stifterhaus verloren. Nach der Einführung der Reformation im Jahr 1528 wurde das Kloster aufgehoben. Der Gebäudekomplex erfuhr zahlreiche Umbauten und diente als Amtssitz der bernischen Landvögte des Amtes Königsfelden, ein Hofmeister übernahm die Verwaltung der ehemaligen Klostergüter. 1804 gelangte das ehemalige Kloster in den Besitz des im Jahr zuvor gegründeten Kantons Aargau, der hier 1868-1872 eine Heil- und Pflegeanstalt einrichtete. Dafür mussten weite Teile der Klosterbauten weichen.

Quelle: Informationstafeln auf dem Areal und wiki.
Wenigstens ist die wunderbare Kirche erhalten geblieben.
Jedes Mal, wenn ich an Windisch vorbeifahre, fällt mir ein, dass der Ort im Asterix erwähnt wird, als Vindonissa. Ich glaube, da steht aber auch irgendwo ein Straßenschild, auf dem der römische Name angeschrieben ist.
Interesting! Thanks for sharing.
Happy Sunday and cheers,
Rosa
Windisch musste ich erstmal auf der Landkarte suchen, da es mir einfach nicht geläufig war. Wunderbare Kirche , es würde sich lohnen, mal auf der Fahrt nach Genf vorbeizuschauen.
Du bist ein hervorragender Fotograf. Deshalb bin ich jetzt enttäuscht. Es fehlen 2-3 Nahaufnahmen dieser phantastischen Fenster. Konntest du nicht nahe genug ran oder hast du kein anständiges Tele ? Lösung: wieder mal selber hin fahren.
Das ist eine interessante Atmosphäre; einerseits wirkt der Bau schon von außen recht schlicht gehalten, gar nicht so schlank und strebend, wie man es kennt aus der Zeit, aber die Fenster geben dem Bau wieder Leichtigkeit.
Was für eine wunderbare Lichtstimmung im ersten Foto und das letzte mit dem Chorgestühl ist so ganz nach meinem Geschmack, ein bisschen in die Richtung ‚grafisch‘.
Ein großer Kontrast dieser schlichten Kirche hier zur barocken Pracht von letzter Woche.
Stapelbares Konzertgestühl ist meist seeeeehr unbequem. (Langjährige Chorerfahrung)
Beim ersten Bild dachte ich schon, das wäre der Baum von „Linn“. Weil mir doch ein Bild mit Blättern versprochen wurde. 😉 einst …
https://lamiacucina.wordpress.com/2010/03/07/ch-5224-linn-nur-ein-baum/
Als ich den Innenraum der Kirche (Glasfensterfoto) sah, dachte ich sogleich an ein Chanel-Kostüm! Ach, jetzt mit Coco auf der Bank sitzen und diesen reizenden Ort genießen … *****
Am Brunnen vor dem Tore, da steht … ein Haufen Stühle 😉
@Hesting: ein Irrsinn löst den andern ab.
@nata: ja, Vindonissa war zu Zeiten der Römer ein Truppenlager, von welchem aus die Truppen an der Rheingrenze Verstärkung anfordern konnten. Gegen die bösen Germanen natürlich.
@Rosa: auch Dir einen schönen Sonntag,
@Buchfink: formal sehr schön, aber leergeräumt. Leider sind auch die Fenster zu hoch, so dass man Flügel anlegen müsste. Zudem mit Eintrittskosten behaftet.
@Hunk: nein, ich besitze keine Tele und als Betrachter steht man tief unten, da wird alles verzerrt. Man müsste schon auf den (abgesperrten) Lettner klettern.
@bee: Als Bau eines Bettelordens wurde er offensichtlich bescheidener gehalten als gotische Kathedralen derselben Zeit.
@april: als ich das Gestühl aufnahm, habe ich einen Moment lang gedacht, dass Dir dieses Motiv bestimmt auch aufgefallen wäre 🙂
@Nathalie: es dient ja auch primär dem stapeln, nur in zweiter Linie dem sitzen 🙂
@entegut: mein schlechtes Gewissen regt sich, ich weiss, habs nicht vergessen, mal sehen, ob noch ein Blättchen dranhängt.
@Christine: mit diesem Vergleich habe ich meine Schwierigkeiten, ich hab nur eine vage Vorstellung, wie ein Chanel-kostüm aussieht.
@the rufus: besser als ein Stuhlhaufen.
:-))
jössas nur kein schlechtes gewissen. das schlägt sich vielleicht noch auf den magen. 😮