
Eine Fahrt durchs Zürcher Weinland lohnt sich immer, sei es des guten Weines oder frischer Spargeln wegen. Zudem gehören die Ortschaften des Stammertals zu den schönsten und sehenswertesten Riegelbaudörfern der Schweiz.

Die Gemeinde Stammheim wird in einer Urkunde aus dem Jahre 761 erstmals erwähnt. Die Klöster St. Gallen und Rheinau waren über Jahrhunderte die wichtigsten Grundbesitzer in Stammheim.
1684 errichtete der Amtmann der Fürstabtei St. Gallen, der Zürcher Bürger Johannes Wehrli, in Oberstammheim einen herrschaftlichen Gutsbetrieb, der 1777-79 zum Gasthof Hirschen mit angegliederter Trotte umgebaut und 1786 an einen Gastwirt verkauft wurde. Rund 150 Jahre später wurde der Besitz von der Familie Wehrli wieder zurückgekauft. Das Haus wurde inzwischen unter Denkmalschutz gestellt. Im Ort wird Hopfen und Grünspargel angebaut. Im Frühjahr gibts im Hirschen nur ganz kurze Zeit die seltenen Hopfenspargeln (Wurzeln der Hopfenpflanze). Die haben wir verpasst und assen deshalb ein Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti. Gut und währschaft. Beinahe wie zu Hause.

Nach dem Essen sind wir oben im Dorf zufällig auf eine romanische Kapelle gestossen, die auf das 9. Jh. zurückgeht. Um 1300 wurde sie erweitert und mit einem hochgotischen Freskenzyklus geschmückt. Die in der Reformationszeit übertünchten Malereien wurden erst 1896 wieder entdeckt und freigelegt.



Dabei wollten wir nur Spargeln einkaufen und etwas zu Mittag essen.
Quellen: historisches Lexikon der Schweiz
Wunderschön! Danke für die Bilder und einen schönen Sonntag.
Herzliche Grüsse Brigitte
That is such a quaint place! I öove those pretty houses.
Cheers,
Rosa
Etwas „knallig“ die neuen Fenster in den Riegelbauten…
Das unvorhergesehene Auffinden eines Keinods bereichert die Reise enorm! Artig und andächtig verweilte ich oft an der Seite meiner Grossmutter darin – der Höhepunkt war, sofern die Möglichkeit bestand, danach noch ein Kerzlein anzünden zu können.
Schöne Impressionen, lieber Robert!
ach warum eigentlich Chris … nein, Christine muss es heißen!!! Wie sehr Du meine Gedanken abdrängst 😉
Riegel? Ist das die Art des Fachwerks? Das ist jedenfalls sehr kunstvoll und schmückend ausgeführt.
Solch einen Schatz wie die Wandmalereien zu entdecken, ist bestimmt ganz toll. Dann war früher sicher die ganze Kapelle so ausgemalt. DAS hätte ich mal gerne gesehen.
Das sieht mal wieder nach einem schönen Ausflug aus. Ich verfolge immer schon ganz gespannt, was da kommen mag. Hab‘ ich etwas verpasst oder kommt der Ausflug über’n Gotthard noch?
So langsam entdeckt man die alten Sprossen wieder, hier im Norden hörte ich jetzt des öfteren von Rapsspargel.
@Brigitte: Danke, gleichfalls, wenn schon mal das Wetter danach ist, es gewittert eben herrlich übers Dach runter.
@Rosa: solche Dörfer gibts noch einige hier.
@the rufus: das sind alte Doppelfenster aus Holz, siehst Du Kunststoff ?
@Christine: ich bereite meist nicht viel vor, gucke mich lieber vor Ort um, deshalb kann es passieren, dass ich berühmte Sehenswürdigkeiten erst bei der Nachbereitung zu Hause zu Gesicht bekomme. Ein Grund nochmals hinzufahren. Auch Tine gefällt mir 🙂
@April: der schweizerische Riegelbau bedeutet dasselbe wie das deutsche Fachwerkhaus. Wir müssen froh sein, wenn solche Bemalungen überhaupt entdeckt und soweit möglich restauriert werden können.
@Sabine: leider keine Fotos vom Ausflug übern Gotthard. Ich war nicht in Fotolaune oder Fotoblind.
@bee: Rapssprossen ? gemeint sind vermutlich die Stengel der cime di rapa. Der hiesige Rapssamen gibt nur ganz feine Sprossenfäden.
Die Ortschaften sehen aus, wie kleine Dörfer einer Modelleisenbahnanlage. Perfekt, sauber, schön!
ich habe mich beim Herumlaufen bemüht, nichts zu zertrampeln und keinen Dreck zu hinterlassen 🙂