Süsse Strauchparadeiser mit Löwenzahnsirup und Vanille

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Kirschen rot, Spargel tot, heisst das Sprichwort.  Vor einigen Wochen habe ich versprochen, mit dem Löwenzahnsirup aus dem Buch: So schmecken Wildpflanzen von Manfred Neunkirchner und Katharina Seiser (ISBN 978-3-7066-2463-3) noch ein Rezept nachzukochen. Für die Zubereitung dieses kleinen Desserts habe ich inklusive mise-en-place 5 Minuten gebraucht. Für die Fotografie dreimal so lange. Es sollte ja ein besonders schönes und farbenfrohes Foto mit Erinnerungswert geben, da ich schon Reklame für das tolle Buch von Katha mache. Zudem ja das Bild der süssen Strauchparadeiser in der Version vom Fotografen Thomas Apholt auch das Buchcover ziert 🙂 Das lange Herumspielen mit Beleuchtung, Hintergründen und Belichtungszeiten soll hier aber Ausnahme bleiben. Dafür habe ich keine Zeit mehr.
Die Kirschtomätchen schmeckten im süssen Umfeld von Kirschen und vanilliertem Löwenzahnsirup eher herb, gerade richtig für Menschen, die nicht so auf Süsses stehen. Wer keinen Löwenzahnsirup hat, könnte das Rezept ersatzweise mit Bitterorangenmarmelade nachkochen.

Zutaten
ca. 400 g kleine Strauchtomätchen mit Rispe
ca. 200 g frische Kirschen (Kracher)

5 Elf. Löwenzahnsirup
2 Vanilleschoten (ich hab nur eine dicke verwendet)
2 Elf. grob gehackte Pistazien
Saft von 1/2 Limette
1 Elf. Apfelminze, in Streifen geschnitten (L.: gewöhnliche Minze)

Zubereitung
(1) Tomätchen samt Rispe sowie die Kirschen waschen und in eine beschichtete Pfanne legen. Mit Löwenzahnsirup, Vanillemark und -schote, Pistazien und Limettensaft würzen.
(2) Bei starker Hitze ca. 2 Minuten garen (mit Deckel), bis die Tomätchen weich sind und sich ihre Haut zu lösen beginnt. Leicht abkühlen lassen.
(3) In tiefen Tellern anrichten, mit Minze bestreuen und lauwarm servieren.

Da ich nicht so schnell wieder so schöne rote Farben auf meine Teller kriegen werde, soll das gleich mein Beitrag für den von Sylvia-Andorina betreuten Kochtopf-Blogevent Farbenfrohe Gerichte sein.

Blog-Event LXIX - Farbenfrohe Gerichte (Einsendeschluss 15. Juli 2011)

25 Kommentare zu „Süsse Strauchparadeiser mit Löwenzahnsirup und Vanille“

  1. Die Bezeichnung „Paradeiser“ gefällt mir immer so gut, da haben sich die Österreicher was hübsches einfallen lassen. 🙂 Sieht schön sommerlich aus und das Foto ist wirklich klasse.

  2. Dieses Rezept verwirrt mich nachhaltig: Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob ich es für interessant oder extrem seltsam halten soll. Schön anzusehen ist es auf jeden Fall.

    Meinst Du, das geht auch mit Sauerkirschen?

    Liebe Grüße, Sus

  3. Superschön! Was so ästhetisch aussieht, das muss auch schmecken. Das gibt’s gleich heute Mittag. Vielleicht ein Lammfilet dazu.

  4. made my day. ist doch schön, wenn rezepte so einfach sind (und man löwenzahnsirup zuhause hat), dass man sich der täuschend ähnlichen abbildung des covers widmen kann. da beginnt man dann zu ahnen, dass foodfotografie ein zeitaufwändiges geschäft ist 😉
    der vorschlag mit der bitterorangenmarmelade ist gut – aber sooo bitter schmeckt der löwenzahnsirup auch wieder nicht (obwohl ich ihn mit den grünen anteilen gemacht habe…).

    klar gehen auch sauerkirschen, sus, aber die müssen vorher in zuckersirup o. ä. eingelegt gewesen sein, sonst wird’s zusammen mit der säure der paradeiser wirklich zu sauer. deshalb auch der hohe vanille-anteil. warum sollte das rezept seltsam sein? es funktioniert halt wirklich nur mit reifen paradeisern, aber das ist ja bei den meisten einfachen, reduzierten rezepten von spitzenköch/inn/en so, dass bei der produktqualität keine abstriche gemacht werden dürfen.

  5. Normalerweise ist mir Löwenzahn. Mein Opa hat früher immer die Wurzeln ausgegraben und für sich einen Salat draus gemacht. War gruselig! Aber dafür hat ihm den nie jemand weggegessen.
    Aber schön zu lesen, dass Robert Wienerisch lernt und von Paradeisern schreibt. 😉

  6. Ich bin auch begeisterte Besitzerin von Katha’s Buch, doch mindestens genau so begeistert bin ich von diesem gelungenen Foto, große Klasse! Wann verhandelst du mit Katha über Copyright für die nächste Auflage ihres Buches? 😉

  7. @Mestolo: hin und wieder denkt das Herz schneller als der Kopf.

    @der Muger: aber Freitag gibts wieder Normalkost.

    @Christina: Paradiesapfel würde mir auch gefallen.

    @Rosa: Danke.

    @Sus: da die herberen Tomätchen nur kurz im süssen Bad ziehen dürfen, bleiben es Tomätchen. Ebenso wie die süssen Kirschen Kirschen bleiben.

    @Sylvia: ist eher ein Dessert, denn Fleischbeilage.

    @katha: vor allem hat mich gefreut, dass der Löwenzahnsirup nicht fest geworden, sondern gallertartig flüssig geblieben ist.

    @bee: Physalis, das sind doch die geflügelten Dinger, die ich immer der Frau L. zuschiebe ?

    @turbohausfrau:
    @Bolliskitchen:
    bin bei Helmut Qualtinger in die Fern-hör-lehre gegangen. Ihr würdet euch wundern, wie gut ich weanerisch kann.

    @Sabine: ich handle nicht, verhandle nicht, verkaufe nichts. 🙂

  8. Die Mühe hat sich aber auf alle Fälle gelohnt, das Foto ist wirklich sensationell – ein absolut gelungener Beitrag zum Blog-Event. Vielen Dank dafür und Grüße in die Schweiz

  9. Sehr interessante Kombination von Bitterem und Süßem. Ich kann mir zwar Tomaten mit Vanille gerade im Moment nicht vorstellen, aber abhalten würde es mich nicht, einen Teller davon zu probieren. Ich bin für solche Variationen immer offen.

  10. Das Bild ist wie vom Meister persönlich … das nenne ich Gelungen .
    Dein Rz ist sehr interessant , die Kombi stelle ich mir köstlich vor , schade nur das ich es in diesem Jahr verpasst habe ien Sirup herzustellen. Für´s nächste Jahr muss ich mir das vormerken.

    Lg in die Schweiz Kerstin

  11. @Sylvia: Danke, war ja auch ein reizvolles Thema.

    @the rufus: derweil stapeln sich bei mir die Fleischbeiträge !

    @Andreas: etwas gewöhnungsbedürftig ist es schon.

    @rebecca-lecka: wer denn sonst ?

    @Verboten gut: der Sirup ist etwas für Dich.

    @tobias kocht!: gut so, es wird eh noch 10 Jahre dauern, bis ich es durchgekocht habe.

  12. Ich brauchte nur dein Foto in der farbenfrohen Zusammenstellung sehen, um genau zu wissen, was du da hübsches gezaubert hast… Tolles Buch, tolles Rezept, tolles Foto!

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