
Mitten in meinen Ferien drängt sich die Forderung nach einem N ins Gedächtnis zurück. Gestellt von Astrid, die mit unsern Rezepten ihre Rubrik -N- füllen will. Na, Na, Na… Nichts einfacher als das: N’duja, die scharfe peperoncinowürzige, kalabrische Wurst, ein Mittelding zwischen Salami und streichfähiger Mettwurst. Nudel, Nuss und Nougat überlasse ich grosszügig den nördlichen Nachbarn 😉 N’duja mit Pasta, N’duja mit Bohnen, N’duja mit Eiern, N’duja in Polpette, N’duja auf Pizza, N’duja im Auberginenauflauf. Was solls denn sein ? Doch woher kriege ich auf die Schnelle eine N’duja ? Ist denn kein Rumpelstilzchen da, das sich anerbietet, mir armen Müllerstochter in meinen Engadiner Ferien innert 3 Nächten eine N’duja zu überlassen ? Drei Nächte Hoffen und Zittern: doch das Kerlchen wollte sich nicht zeigen. Weder gegen Geld, meine Seele noch gar gegen mein Haupt. Darauf Anrufung aller zweckdienlichen Heiligen, mir eine N’Dujawurst zu beschaffen. Am nächsten Tag fuhren wir, weil es regnete, nach Chiavenna. Markt. Kannte ich gar nicht. Ei guck: ein Wurststand, Salumi di Calabria, den Heiligen sei Dank, die wissen noch, wie man Geschäfte macht, 5 Euro in den Klingeltopf der Chiesa San Lorenzo. Das Notprogramm, Nodino di vitello mit Arvennadeln (dt. Zirbelkiefernnadeln) gebraten, wäre auch nicht schlecht gewesen. Aber nur die N’Duja bietet den gepflegten Apostroph, vor oder nach dem N.

N’duja leitet sich übrigens ab aus dem französischen „andouille“: Wurst. Hergestellt wird sie aus Schweinefleisch und Speck, Salz und Unmengen gepulvertem, scharfem Peperoncino. Die Masse wird in Naturdärme gefüllt und kurz geräucht, danach über mehrere Monate zur Reifung gelagert. Sie bleibt weich und streichfähig, ist aber h… h…hust… öllisch scharf. Kein Wunder, sie enthält etwa 25% gepulverten Peperoncino.
Mein Beitrag aus den Ferien für das N:
Zutaten
Hauptmahlzeit für 2 Personen in den Ferien:
300 g Cannellini Bohnen
200 g Tropeazwiebeln, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
100-150 g N’duja, (Frau L. waren 100 g scharf genug)
50 g Olivenöl
2 reife Tomaten, in kleinen Würfeln
etwas Tomatenpassata aus der Flasche
1 rote Peperoni, geschält, entkernt, in kleinen Würfeln
Salz, Pfeffer, drei Zweige Thymian

Zubereitung
(1) Cannellinibohnen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Wasser abgiessen und die Bohnen in gesalzenem Wasser knapp weichkochen. Ca. 15 Minuten.
(2) In einem Topf das Olivenöl erwärmen und die Zwiebel, Peperoniwürfel und den Knoblauch langsam (etwa 5 Minuten) darin andünsten. Auseinanderschieben, die N’dujawurst zugeben und zerfallen lassen, Tomatenwürfel, und einen grossen Schuss Tomatenpassata hinzugeben und ein paar Minuten auf kleinem Feuer köcheln. Danach die Bohnen zugeben, mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen und weitere 10 Minute leise köcheln.

Das Schweinefleisch gibt der Sauce einen schmackhaften Hintergrund. Allerbeste Armeleuteküche. Gruss aus den Ferien !
Wurscht isch immer èbbis feins. Denn grad no in dere Kombination. I wird‘ s – mangels dr N’Dujawurscht – emol mich Chorizo versueche. Und wynsch dir/eych witerhin rächt scheeni Ferie !
Perfekte regionale Zutaten, klassisch umgesetzt. Davon träumen Gourmets. Vielen Dank
Und wo kriegen wir sie jetzt her? Wenn bei dir schon nur 5 € im Klingelbeutel helfen?
Diese Ferienküche lass ich mir gefallen! – Willkommen zurück 🙂
Grüße zurück in die Ferien und noch einen wunderbaren Landaufenthalt!
Sieht das gut aus! Noch schoene Urlaubstage.
Kaum erzähle ich meinem Norbert gestern Abend, dass ich dich vermisse, schon ist morgens ein Beitrag im Postkasten. Das mache ich jetzt immer so 🙂 und wünsche euch noch eine wunderschöne Zeit im Feriendomizil.
Der Eintopf gefällt mir, vor allem die Idee, die Wurst als Würzpaste zu verwenden. Das merke ich mir.
Wow, I dream of tasting N’duja! That dish sure ticks all my boxes. Really scrumptious.
Cheers,
Rosa
Ah, eine nette Bohnenalternative zum Käferbohnensalat mit Kernöl.
Aber woher soll ich die Wurscht hernehmen? Calabrien ist ja nicht gerade um die Ecke. Wäre die Cabanossi eine würdige österreichische Ersatzwurst?
aha … autovervollständigter name. 😉
Vielen Dank lieber Robert, für die vielen N!
Das ist nämlich wirklich kein Leben ohne, ich kann Dir sagen…
Und besonders dankbar bin ich Dir für dieses deftige „N“, das ist ganz nach meinem Geschmack. Und arm bin ich jetzt ja auch. Scharf? Naja… 😉 😉 😉
Mit was könnte ich die N´duja ersetzen? Also, nicht, dass sie wirklich zu ersetzen wäre, aber so im Nachkochnotfall, Du verstehtst?
Schöne Ferientage noch!
Wieder mal ein herrliches Gericht, Ich glaube bei den herrlichen Zutaten(an die Ich hier nicht so schnell rankomme) musst Du ein Onlinehandel eröffnen ( damit wir Alle was davon haben )
;o)
überleg´s Dir mal …
Lg Kerstin
schön, dass Du wieder da bist. Wunderbares Rezept, ich mag scharfe Wurst, Bohnen einfach alles was drin ist. N´duja werde ich wohl nicht bekommen, mal schauen was mir als Ersatz einfällt.
Noch weiter schöne Ferien.
Da läuft mir schon morgens um 9 das Wasser im Munde zusammen. Kulinarische Feriengrüsse lasse ich mir gerne gefallen. Mal schauen, ob ich die N’duja beim Italiener in Luzern bekomme oder eine guten Ersatz beim Sarden bei mir um die Ecke.
Und … weiterhin schöne Ferien.!
So ein schönes N, das muss man dann auch aus den Ferien schicken. Hoffentlich reicht auch noch jemand eine N-te ein.
Wie? Immer noch im Urlaub? Ganz schön lange, oder? Ich gönn´s dir…
Ah! Ein Ruf aus den Ferien! Sehr schön!
Und nun wieder ab in die Hängematte und das Leben genießen. 😉
Tolles Rezept, habe grad nach so was gesucht, DANKE und euch noch eine erholsame Zeit 😉
Schöne Ferien! So lässt es sich arm leben. Schade, die Wurst gibts hier nicht, werde mich an den schönen Fotos laben!
Na, das nenne ich mal eine perfekte Ferienküche. Und bei dem Pfefferschotenanteil dürfte wohl auch klar sein, wie die Wurst Herz und Kreislauf in Schwung bringt 😉
Hallo Robert,
ich bin doch froh das du es mit deiner Internetabstinenz im Urlaub nicht so genau nimmst.
Man muss auch ma über seinen Schatten springen.
Grüsse
Ralf von Onlyfood
Hab‘ Dich und Deine tägliche Mahlzeit echt vermisst!
Und kaum biste zurück, schon biste richtig fies.
Wie soll ich denn „JETZT SOFORT“ an diese Wurst kommen?
Da ich Böhnchen in allen Varianten liebe und Du die Wurst auch noch so beschrieben hast, daß mir das Wasser im Munde zusammenlief möchte, nein, WILL ich jetzt sofort durch meinen Bildschirm in die Schüssel kriechen.
Und ich habe noch nicht mal handelsübliche Wurst im Kühlschrank…
Trotzdem liebste (aber hungrige) Grüße,
Dani
Klein Uwe hat heute wieder zwei Sachen gelernt: eine neue Wurstsorte und den Begriff Tropeazwiebeln. Recht herzlichen Dank 😉
Kleiner Tipp. Das Rezept „Confettura di cipolle di tropea“ vom 12. Oktober 2010. Fantastisch gut !
weils heut Morgen regnet, bin ich schon wieder im Netz:
Unerreichbar ist eine Nduja nicht. Im Internet nach „Nduja“ und „online“ suchen, und schon hat man ein paar Händler. Es gibt die Wurst im Darm in Grössen bis zu 2 kg oder im Glas.
@Basler Dybli: Chorizo ist fest und zu wenig scharf.
@Michael: für Gourmets ist das nichts… viel zu einfach 😉
@Tina: siehe oben. Man muss die Heiligen kurz halten, sonst werden sie satt und träge.
@Eva:
@Micha:
@kitchenroach:
so richtig zurück bin ich noch nicht. Und wenn, muss noch der PC neu aufgesetzt werden.
@Jutta: so halt ichs auch mit dem Glauben und den Heiligen 😉
@Rosa May: if you taste the sausage in pure form, you will see the fire in the alsace. (swiss proverb)
@D. Redl: siehe oben. ich muss gestehen, noch nie eine Cabanossi gegessen zu haben. Man kriegt sie bei uns kaum. Mir macht sie bei wiki einen eher festen Eindruck.
@Arthurs Tochter: am ehesten mit einer weichen Chorizo. Dann muss aber noch Schärfe rein.
@Kerstin: Handel ist nichts für mich.
@Sybille-Anna:
@Verena:
Danke. Italienische Händler, sofern sie noch nicht durch türkische Kollegen verdrängt wurden, stammen oft aus Apulien. Die haben die Wurst bestimmt im Sortiment. Oder siehe oben.
@Michael: soll ich nach essbaren Wurzeln suchen ?
@Claus: geht doch gut ohne mich 🙂
@Turbohausfrau: Hängematte ? *lächel*. Du kennst mich nicht.
@irene: Du bringst das auch ohne Nduja hin !
@petra: Fotopapier ist ungesund. Dir wird schon was Labenderes einfallen.
@bee: uns wurde danach tatsächlich warm ums Herz.
@Ralf von Onlyfood: meine Ankündigungen werden oft durch die Wirklichkeit überholt. Ich sollte Politiker werden.
@klitzeklein: vermisst ? Du isst doch auch gut. Vielleicht etwas süss, wenn ich an die drei letzten Torte denke, aber sehr gediegen.
@Uwe: keiner zu klein, um nicht einen grossen Blog zu führen 😉 Tropeazwiebeln kann ich wärmstens empfehlen, ich hab sie in der Vergangenheit schon mehrfach benutzt/verkocht, auch mit Bild. siehe hier: https://lamiacucina.wordpress.com/2010/07/17/tomatensalat-ohne-basilikum-aber-mit-cipolle-di-tropea/
ja genau, etwas viel süss, deswegen hat mich dein würstel-böhnchen-ding ja auch so angelacht! 😉
Da bin ich ja gerade rechtzeitig zum Essen erschienen *lach* dabei sieht es lecker vegetarisch aus ~ ich picke mir einfach die Bohnen raus sozusagen 🙂
Das hätte ich jetzt gern vor mir auf dem Tisch, als zweites Frühstück sicher belebend.