
Und ich hatte mich schon so darauf gefreut. Kochen ohne Stress versprach das hiesige Edelwarenhaus Globus, Tochterunternehmen der Migros. „Acht Produkte für alle, die an Weihnachten lieber bei den Gästen verweilen, als in der Küche zu stehen„. Acht Produkte, die der Globus Basel aus der Küchenwerkstatt des hochdekorierten Sternekochs Philippe Chevrier (19 GaultMillau-Punkte, zwei Michelin-Sterne) aus Satigny bei Genf, in sein Sortiment übernommen hat. Eines davon ist eine Gemüseterrine. Die habe ich mir gekauft. Die Deklaration sieht vernünftig aus. Viel Gemüse, keine Zusatzstoffe.
Erwartungsfroh machte ich mich ans Öffnen des Glases. Dazu braucht es Hammer und Schraubzieher, um den hermetisch schliessenden Deckel des „LeParfait“ Glases zu entfernen. Einwandfrei konserviert. System Familia Wiss.
Der Inhalt präsentiert sich als dichtgepackte Masse kleingehackter Gemüse, die mit einer gelatinehaltigen Eier-Royale sehr fest, um nicht zu sagen sehr kompakt gebunden waren. Meine Absicht, mit Hilfe zweier heisser Löffel Nocken abzustechen, musste ich aufgeben. Hab ich den Inhalt halt aus dem Glas rausgekratzt. Der Geschmack sauber, aber ziemlich fade, den Estragon und die Gemüse konnte man im wilden Gemenge identifizieren.
Deklaration:
13 % Lauch
13 % Stangenbohnen
13 % Karotte
13 % Sellerie
13% Erbsen
19 % Eier
Rahm
Salz,
Gelatine
Butter
Basilikum oder Estragon
Pfeffer
Gut, habe ich das gekaufte Glas schon vor Weihnachten geöffnet. So bleibt mir Zeit, meine eigene Terrine wieder einmal zu machen. Die ist viel zarter gebunden. Einzig den Estragon des Meisterkochs klau ich mir.

Links zu meinen Gemüseterrinen:
Im Gegesatz zu dinere bunte und gluschtige „Cassata-Terrine“ gseht die Biggse vom Globi wie ufgwärmte „Rùssische Salaat“ als Notverpflägig vom Militär us.
Es fehlt aigentlig nur no dr Helge vom Flaischkääs in dr Biggse und als Garnitur zwei, drei Bundesziegel. 🙂
I ha grad gseh, es isch e Glas mit Deggel. Das änderet aber nyt an minere Meinig.
na ja, Deine Terrine war ja auch frisch und nicht sterilisiert und somit gekocht, der Vergleich hinkt und ist nicht fair!
Im Sommer dann gerne wieder mit Gemüse…… jetzt sind mir foie gras und Wild- und Fleischterrrinen lieber!
Auf solche Gläschen fall‘ ich immer wieder rein. Gelobe dann „nie wieder“ und kauf dann doch irgendwo wieder eins.
Schön! A real work of art.
Grüsse,
Rosa
Wahrhaft meisterlich – und dabei soll es auch bleiben 😉
Traumhaft schöne, Robert!
Ich brauche keinen Vergleich, um zu wissen, dass dus besser kannst als irgendwelche Edelwarenhäuser, die im Namen schon nach Weltruhm streben!
Beeindruckender Vergleich, ich ziehe meinen Hut. Wie man in der Casa L. sieht, geht’s auch ohne Gelatine. Reizend.
@Basler Dybli: Bundesziegel hätte ich ja auch noch gehabt. Genau, russischer Salat 😉
@Bolliskitchen: meine Terrinen wurden auch erhitzt, um die Royale zu verfestigen, jedoch nicht sterilisiert, das stimmt. Das kompakte Durcheinander gefällt mir trotzdem nicht und Wenigfleischesser möchten auch was terriniges zu Weihnachten.
@Sybille: Sterne am Hut bezaubern mit magischer Anziehungskraft.
@Rosa May: hope you mean the right one 🙂
@the rufus: ich klaube niemandem die wohlverdienten Sterne ab.
@Micha: wer hunderte von Gläsern einkochen tut, bzw. lässt, kriegt das nie so gut hin, wie einer, der nur ein Glas afüllt.
@Poliander: ich hätte Lust darauf, eine eigene Konserve mit denselben Zutaten zu kochen.
Na immerhin war kein Burger im Glas.
Hier in D muss man heutzutag ja mit allem rechnen.
Nicht nur zur Weihnachtszeit, es ist wie mit dem Singen. Konserve gibt’s überall, wer es selbst kann, ist immer im Vorteil 😉
Dein Produkt sieht eindeutig appetitlicher aus!
Da will man sich EINMAL was Gutes gönnen….
Aber ich bin auch schon öfter auf eine Super-Michelinstern-Millaut-wasweissichnochalles-im-Glas (oder sonst einer Verpackung) hereingefallen. Vor allem die Konservierungsstoffe verleiden es einem. Aber ich glaub an sowieso nix mehr, seit ich gesehen habe, dass Herr Ober-Gewürz-Gott A. S.c.h.u.h.b.e.c.k Werbung für McDonald macht.
irgendwann sollten wir auch unsere namen den globusleuten verkaufen
ich habe fast nur entäuschen erlebt
deine terrine sieht 10x besser aus 🙂
lg
Ich kann mich Basler Dybli nur 100% anschließen: es sieht zum Abgewöhnen aus …. aber neugierig: was sind bitte Bundesziegel (fragt die Unbedarfte aus München). Schneeige Grüße!
Das sind Kekse, ähnlich wie „Petit Beurre“, die im Militär der Truppe abgegeben werden, staubtrocken !, nur ganz leicht süss und gefühlt 100 Jahre haltbar …
„Acht Produkte für alle, die an Weihnachten lieber bei den Gästen verweilen, als in der Küche zu stehen„
Aber das ist doch gerade das, was Weihnachten auch so schön macht, ich denke, für alle, die wir so kochverrückt sind?
Zeit haben, um etwas Besonderes, etwas Festliches selbst zu machen und damit die Lieben zu verwöhnen…
Blöder Werbeslogan 😉 und schöne Terrine von dir, wie gewohnt.
@Heike: bei Burgern wäre ich vorgewarnt gewesen.
@bee: selbst wenn es ab und zu scherbelt, ob beim Singen oder beim Gläserfüllen.
@dorodoro: Danke, im Glas war zuviel Gemüse, gut gemeint, aber schlecht zu entnehmen.
@Brigitte: wer einen Namen hat, versucht ihn zu Geld zu machen. Eine menschliche Regung, aber halt eine mit einem Beigeschmack.
@Albino: Als kleiner Zulieferer von Globus bist Du immer am kürzeren Hebel. Was nicht läuft, kommt erst zunterst ins Gestell, wo man sich bücken muss, später wird Dir alles retourniert als „unverkäuflich“.
@lihabiboun: Danke, hier hats kaum Schnee, nur in den höheren Lagen. Bundesziegel: siehe Bild https://lamiacucina.wordpress.com/2010/11/13/schweizer-militarbiskuit-das-weltbeste-biskuit/
@Britta: an solchen Tagen mache ich es mir auch gerne einfach 😉
was hat das glas gekostet?
tapfer. so etwas kaufe ich nicht. nichz einmal mit rabbes.
so um die 20 Euronen.
Gibt es Terrinen, die ohne Gelatine gemacht werden können!
Darf ich das ! mit ? interpretieren ?
Ja. eine Eier-Royale genügt normalerweise zur Bindung oder bei Gemüsefruchtterrinen reicht sogar der Pressdruck. Hier war sehr viel Gemüse drin, deshalb hat der Koch wohl die Gelatine reingetan.