
Das Städtchen Laupen, am Zusammenfluss von Sense und Saane gelegen, war bis ins 15. Jahrhundert ein Etappenort im Ost-West-Verkehr zwischen Bern und Freiburg. Das hoch über dem Städtchen thronende Schloss schützte den strategischen Flussübergang. Das Schloss, im 12. Jahrhundert Sitz der Grafen von Laupen, wurde 1253 durch die Kiburger erobert, nach deren Aussterben, 1264, fiel das Städtchen und die Reichsburg Laupen an Habsburg [korr. 23.04.] Damit standen sich in der Region zwei um Hegemonie kämpfende Parteien gegenüber: Die Grafen von Kyburg und Habsburg einerseits, die Grafen von Savoyen auf der andern Seite. Nach zahlreichen gewaltsamen wie gewaltlosen Handänderungen ging ein dritter Akteur, die reichsfreie Stadt Bern, als Sieger aus dem Gezänk des Hochadels hervor. 1310 verpfändet der deutsche König (Heinrich VII, der Luxemburger) die Burg an Bern. Da das Reich sein Pfand nie auslöste, behielt 1324 Bern das Pfand ein und errichtet hier kurzerhand seine erste Landvogtei. Seit bald 700 Jahren ist das Schloss Sitz der bernischen Bezirksverwaltung.

Diesem Ausgreifen der Stadt Bern in bislang dem Adel zustehene Herrschaftsrechte wollte der dupierte Adel einen Riegel schieben. Ein mächtiges Bündnis aus hochburgundischem, savoyischem und habsburgischem Adel sowie der Stadt Freiburg im Üechtland wurde geschmiedet und liess 1339 das Schloss Laupen durch ein 12’000 Mann starkes Heer, aufgestellt und finanziert durch den römisch-deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern, die Bischöfe von Basel und Lausanne, der Savoyer aus der Waadt, dem Grafen von Greyerz u.a. belagern. Die von 600 Bernern verteidigte Festung trotzte zwölf Tage lang dem Ansturm des übermächtigen Heeres, eben solange, bis ein bernisches Entsatz-Heer mit innerschweizerischer Unterstützung bereit war und den versammelten Adel oberhalb von Laupen vernichtend schlug.

Das Schloss aus dem 10. bis 13. Jahrhundert mit Palas, Hauptturm, Schild- und Ringmauer steht auf einem Sandsteinsporn über der Sense. 1580-99 wurde ein Treppenaufgang, 1648-50 das Amtshaus hinzugebaut.

Der Reichsadler, Symbol der Bekenntnis zu Kaiser und Reich. Typisch für viele freie Reichsstädte, die Wert auf ihre Reichsunmittelbarkeit legten und sich keinem Territorialherrn unterwerfen wollten.

Nach dem Bau der Brücke über die Sense bei Gümmenen durch Bern um 1450 und bei Neuenegg durch Freiburg 1467 verlagerten sich die Handelswege ostwärts. Laupen stagnierte. Die Bevölkerung lebte von Ackerbau, Kleinhandwerk und etwas Gewerbe und wies um 1746 ganze 230 Einwohner auf.




Das im 13. Jahrhundert ummauerte Land-Stedtli ist winzig und wirkt heute trotz Kiosk und ein, zwei Boutiquen ziemlich verschlafen. Gegessen haben wir zum zweiten Male in Burgdorf, im Restaurant Gedult.
Quellen Historisches Lexikon der Schweiz
Wenn man deine Fotos so ansieht, könnte man fast glauben, dass in der Schweiz an jedem Sonntag die Sonne scheint. 😉
Verschlafene Orte sind mir meist lieber als Städte, in denen angeblich das Leben brummt. Sehr pittoresk und mit Sonnenschein wirkt eh alles gleich lieblicher!
Einen schönen Sonntag euch!
Hach, jetzt sind die Dachüberstände schon so breit, daß sie gestützt werden müssen.
Gerade will man uns Steirern die Krainer-Würstel streitig machen, wie ich das hier sehe, könnte uns mit den Bernern ähnliches blühen, falls dort wer Würstel verkaufen will – vielleicht als Gegenleistung für das Steuersünderabkommen zwischen CH und AT 😀
Wieder so herrliche Bilder! Die Häuschen sind obersüss!
Und sehr beeindruckend, der Sonnenschein! Hat ja schon richtig Seltenheitswert…
wünsche euch „en Guetä“ bei den Brennesselravioli!
Diese blickverstellenden Überall-Parker findet man wohl häufig in dieser Region, oder? 😉
A lovely place! As usual, those buildings are so photogenic and interesting.
Grüsse,
Rosa
Schöne Fotos, sieht fast ein bisschen aus wie Burgdorf 😉
Die Gedult scheint es euch angetan zu haben.
Überraschend und sehr schön, Altvertrautes duch eine fremde Linse zu betrachten!
@Cooketteria: tut sie das etwa nicht ? 😉
@Micha: wenn schon brummend, dann gleich richtig, zB London oder Paris. Schönen Sonntag und esst nicht zuviel Süsses !
@Nathalie: vielleicht sind im Laufe der Zeit nur die Hausmauern zurückgeschrumpft
@the rufus: auch ohne Krainer bleibt euch immer noch der österreichische Emmentaler. Wer legt denn noch Geld in der Schweiz an ?
@Pepe Nero: die Schlechtwetterfront kommt noch 😉 Danke, war nicht schlecht, wenn nur die Gummihandschuhe kein Loch gehabt hätten.
@Bonjour Alsace: Frau L. wird gerne ins Zentrum des Geschehens gefahren. Egal ob Fahrverbote oder Einbahnsignale im Weg herumstehen.
@Rosa May: as usual 😉 I have to think about new sunday-themes
@Wilde Henne: mal sehen, wie lange sie es mit uns aushalten und wir wieder vertrieben werden.
@Bachbummele: Ich schaue mir gerne Postkarten-Idylle an 😉
wieder sehr schön erzählt und bebildert. die schweiz ist sonntags menschenleer. was die bürger wohl für verbotene dinge machen, während wir brave blogbeiträge lesen? 😀
Lach! … da hilft nur eines… vieeeel Spucke….
@entegut: wo ich hinkomme, fliehen die Menschen. Eigenartig 😉
@Pepe nero: Schpeuz putz alles…