Zurück. Samt unsern Schatten. Schluss mit vorbereiteten posts. Einmal mehr war die Bergwelt wunderschön. Zumindest ich hätte es noch lange ausgehalten.


Zurück. Anders als in der wundersamen Geschichte des Peter Schlemihl haben wir unsere Schatten nicht veräussert, sondern im Dunkeln sorgsam wieder nach Hause gebracht. Zusammen mit getrockneten Pilzen, Tomaten, Nullnull-Mehl und Olivenöl. Hier liegt nun alles, ungeordnet, und wartet darauf, dass ich den Lichtschalter anknipse. Pilze und Tomaten werden eingefroren, das hält die Farben frisch und vermiest allfälligen Käferlarven im nächsten Frühjahr das Ausschlüpfen. Mehl und Olivenöl werden im Keller gebunkert. Bleiben die Schatten. Einfrieren ? Ein riskantes Experiment. Wir würden noch schneller altern, die Schatten blieben wohl frisch.

Zurück. Es bleiben schöne Erinnerungen, u.a. an den Besuch bei Herbert Hintner in der Rose zu Eppan. Vor ein paar Wochen noch selbst zu Hause gekocht (hier gehts zum Rezept), nun erstmals im Original gegessen.

Zurück. Ans Nichtstun gewöhnt man sich rasch. Wie gerne würde ich mir jetzt einfach eine Fertig-Pizza bestellen, die Pause noch etwas ausdehnen, dem Müssiggang weiter frönen. Wenn ich bedenke, wieviel ihrer Lebenzeit manche von uns (mich teilweise eingeschlossen) ausgeben für Blogposten, kommentieren, pinnen, twittern und liken, werten und tratschen. Und was sie dafür als Gegenwert erhalten. Ich meine nicht Geld. Gedanken, die sich aufdrängen, wenn der Lebensfaden kürzer wird.

Zurück. Wochen der Untätigkeit sind auch belastend. Nur noch essen zu dürfen, was andere kochen ? Herumsitzen, Fernsehköchen zuschauen ? Fett werden mit facebook ? Sich ärgern über die zunehmende Gier und andere Auswüchse in der Bloggerwelt ? Nein. Anerkennung und Austausch mit Gleichgesinnten sind genug Lohn für meine Arbeit. Dafür will ich dankbar sein. Widmen wir uns doch den wirklich wichtigen Dingen im Leben: z.B. was könnten wir denn heute kochen ? Langsam werde ich mir Gedanken machen müssen, wie hier wieder Licht wird. Die Geissen waren noch recht einfach zufrieden zu stellen. Ein paar Blätter vom Holunderstrauch, und schon scharten sie sich neugierig fressend darum. Leser/innen von foodblogs sind weit anspruchsvoller. Die wollen etwas ordentliches auf ihre Teller. Her mit der Küchenschürze. Weichet nur, betrübte Schatten.

Willkommen zurück.
Lass dich drücken!
schöne bilder, ein philosophischer touch, was kochen wir also?
Was ein schönes Bachlied für in den Tag!
Lieber Robert, laß dir einen Tag nach deinem Geburtstag gesagt sein: deinen Blog zu lesen, ist für mich weit mehr, als mich zu einem Gericht anregen zu lassen. Ich genieße es sehr, deinen feinen Humor wie deine klugen Gedanken zu lesen, die nichts haben von der selbstverliebten Selbstdarstellung hipper Livestyles der vielen, vielen neuen Foodblogs.
Ja, es ist eine kleine Konstante, bei lamiacucina zu lesen, in der sonst unruhiger werdenden Welt.
Lieber Robert, ich hoffe, du bleibst uns noch lange bin bester Gesundheit erhalten und erzählst neben dem Kochen aus deiner Welt. Dass der zeitliche Aufwand fürs Bloggen meist zu groß ist, das weiß ich…
Lieber Robert, ich wünsche dir und nebenbei uns allen, deinen Lesern, dass dein Lebensfaden noch so dick und fett ist, dass du dir über ein Dünnerwerden keine Gedanken machen solltest! Was könnte der Lohn sein für deine investierte Zeit? Freude, hoffe ich. …denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigne Herz zurück. Du bist eine Konstante im Leben vieler deiner Leser, und schenkst ihnen Freude. Und ich hoffe, dass du davon sehr viel zurück erhältst.
Lieber Robert, es freut mich zu lesen, dass ihr schöne, erholsame Urlaubstage hattet! – Deine heutigen Worte haben mir gut gefallen – sie sind meinen Gedanken dazu sehr ähnlich. Wie Micha und Dirk schon geschrieben haben: du bist eine Konstante in der sich laufend verändernden Bloggerwelt = es ist jeden Morgen eine Freude deinen Blog zu besuchen! Bleib uns bitte noch ganz lange erhalten und glaub uns: wir wissen zu schätzen (einzuschätzen), wie viel Zeit du in dein Hobby – und somit für deine LeserInnen – investierst. Liebe Grüße und willkommen zurück Eva
Lieber Robert, der Schatten war’s, der mich innehalten liess, möge er Dich noch lange begleiten. Tiefkühlen als Alternative zu Dorian Greys Bild, lieber nicht, der nahm ja ein übles Ende.
Ich kommentiere ja selten, bin aber eine treue Begleiterin Deines herrlichen Blogs und schätze Deinen Humor, Geradlinigkeit und wissenschaftlichen Ausführungen. Eben zurück aus der Maremma und zwei Wochen Online-Abstinenz kann ich mich Deinen Gedanken anschliessen: der Lohn für die investierte Zeit ist die Freude über gelungene Posts, der Bonus ist die Anerkennung und Austausch mit Gleichgesinnten.
Also: härzligge Dangg und e scheeni Wuche!
🙂
A beautiful walk! Lovely food and goats too.
Grüsse,
Rosa
Was ist Spaghetti Promontogno? Sehen fabelhaft aus, auch morgens um neun Uhr. Das Gleiche gilt für den ‚Armbrust-Pilz‘: vielleicht mit Apfel? Das wäre dann Spaghetti Wilhelm Tell?
Und wie ist der Vergleich zwischen den eigenen Zucchiniblüten und dem Original ausgefallen?
Bergell, Promontogno, Maloja – da reiste ich vergangenen Samstag durch. Und heute versuche auch ich, den Einstieg in den Alltag wieder zu finden. Und dieser Blog hilft dabei, weil die anregende Lektüre hier zu meinem Alltag gehört.
Ich musste bei dem ersten Bild an Nietzsche und „Der Wanderer und sein Schatten“ denken 🙂 Schönes Stück von Bach hast Du da übrigens ausgesucht. Gefällt mir.
Hach ja…
Willkommen zurück. Ganz herzlich.
Bei Auszeiten aus dem Alltagsleben kommen die philosophischen Blogger-Gedanken von alleine. Deine sind besonders schön zu lesen!
Es gibt da eine lohnenswerte Übung für den Schatten. Darüberspringen, einmal täglich. Man sagt, es hielte jung, und selbst der Schatten bleibt dabei in Bewegung 😉
@Heike: mir ist, als ob ich gar nicht fortgewesen wäre, aber drücken lass ich mich trotzdem gerne !
@entegut: ich hab noch ein halbes Kilo Caserakäse aus dem Veltlin mitgebracht. Etwas mit Käse.
@Micha:
@Dirk:
@Eva:
@Late Bloomers:
das ist es wohl, was einem immer wieder neue Kraft zuführt, weiterzumachen, auch wenn zwischendurch immer mal wieder eine Krise auszubrechen droht. Danke, nun weiss ich wieder, warum ich blogge 😉
@Tomatenblüte: auch Bilder können sprechen.
@Rosa Mayland: walking with goats is much more difficult.
@Bea Wyler: Spaghetti Promontogno gibts im Restaurant des Hotels Bregaglia in Promontogno, von einem jungen, italienischen Köcheli meisterhaft zubereitet, die Spaghetti mit der chitarra gemacht. Oder bei mir: https://lamiacucina.wordpress.com/2011/03/14/carnevale/
@toni: Herr Hintner konnte die Blüten viel mehr befüllen als ich, sonst war alles ähnlich, ich kochte ja nach seinem Rezept.
@Bachbummele: ist Dir auch aufgefallen, das die graue Ente im Weiher in Promontogno dieses Jahr fehlt ?
@Jas: der Text der Kantate ist auch hübsch http://webdocs.cs.ualberta.ca/~wfb/cantatas/202.html
@Jutta: wieder sesshaft ?
@Eline: danke, mit Philosophie hab ichs aber überhaupt nicht, eher mit Kochen 😉
@bee: ich habs probiert, es will mir einfach nicht gelingen 😦
Schön, dass Du wieder da bist (wo Du ja nicht wirklich weg warst….) Ich habe große Freude daran, bei Dir mitzulesen, nicht „nur“ aufgrund der herrlichen Rezepte und Fotos, sondern besonders auch wegen des feinen Humors und der philosophischen Erwägungen – vieln Dank dafür!
Schöne Pilzchen – freu mich. Bist Du eigentlich schneller als Dein Schatten, so wie Lucky Luke? 😉
@magentratzerl: huuh. Humor braucht soviel Zeit. Zeit, die mir meist fehlt. Aber wenn Du mit Mini-portionen zufrieden sein kannst 😉
@the rufus: ich kenne nur Mickey Mouse, Nick Knatterton und Fix&Foxi.
Ich seh das gar nicht als Miniportionen…..ich seh das als feinen Humor :-))
miniportionen tun gut in zeiten der übersättigung! meint burgi
Auch wenn ich nicht täglich kommentiere, lese ich doch mit Freude alle Beiträge – sowohl das Kulinarische und auch den Hintersinn. Vielen Dank für beides und noch mehr!
d’accord mit Micha und Dirk.
Bitte noch viel weiteres!
Willkommen zurück und viel Spaß beim Wieder-Loslegen 🙂 ich freu mich drauf!
Schön, dasss du wieder da bist. Fantastische Bilder hast du ja mitgebracht. Da werde ich richtig neidisch und freue mich auf unseren Besuch in Südtirol. Ich beneide dich ein ganz klein wenig um deinen Besuch bei Herbert Hintner…aber wirklich nur ein ganz klein wenig. Hab ich doch einen Kochkurs bei Anna Matscher im Löwen in Tisens auf dem Plan 😀
Lieber Robert, eine kleine Herbstmelancholie???? Ich finde immer, dass Menschen, die mit offenen Sinnen durch das Leben gehen, garnicht älter werden. Am Schlimmsten fand ich den Ausspruch eines mir bekannten Rentners, der meinte, dass er „seit seiner Pensionierung nichts Sinnvolles mehr getan hat“. Wie arm ist das und wie reich bist du, der du uns allen soviel Freude und Anregungen mit dem Blog schenkst. Also, an die Töpfe, fertig, los!!!
Herzliche Grüsse Brigitte
Was für schöne Bilder! Nachträglich von Herzen alles Liebe zum Geburtstag, gutes eingewöhnen im Alltag und viele genussvolle Inspirationen!
Liebs Grüessli
Irene
@Burgi: ihr dürft auslesen, ich muss alles lesen, das beschäftigt mich ganz ordentlch.
@MLO: Bin dran. Der Herbst ist meine liebste Jahreszeit !
@Britta: Du hattest den grösseren Kulturschock bei der Heimkehr aus Sizilien zu verarbeiten.
@Frau Kampi: bei Frau Matscher ! Geniesse ihren Risotto mit Tisner Kastanien !
@Brigitte: wenn ich alte Kollegen treffe, denke ich immer, mein Gott, wie alt seid ihr geworden. Die Bewegung in ausgesprochen junger Umwelt tut gut. Die leere pipeline beginnt sich bereits wieder zu füllen 🙂
Die Zucchiniblüten sehen ja richtig lecker aus. Meine Zucchinis im Garten haben noch welche drann, ich glaub ich geh morgen pflücken 🙂
nur interessehalber:wird hier gelegentlch nass rausgwischt? Kann ja nicht schaden, aber ich vermisse manche postings. seltsam.
nein, ich lösche nichts. Falls Du mit der integrierten Suchfunktion nach alten Sachen schst, kann es sein, dass nichts gefunden wird. Die spinnt. Ich suche immer mit google [Begriff] + lamiacucina.