
Wer sich schon die Mühe macht, über den schmalen Albulapass (mein Lieblings-Pass) ins Engadin zu fahren, darf ruhig einen Zwischenhalt in Filisur einlegen. Das Dorf ist abseits der Umfahrungsstrasse gelegen und lohnt einen Spaziergang.





Kurz vor Filisur macht ein Schild auf einen Bauernhofladen aufmerksam. Ach Du meine Güte: Hier sind wir doch schon hundertmale achtlos vorbeigefahren. Ist das nicht der Hof, woher die berühmten Bergkartoffeln stammen ? Doch, er ist es.
Im kleinen Lädeli (link: la sorts) gibts u.a. Bergkartoffeln, teils seltene, rare Sorten, die hier auf rund 1000 m Höhe dem kargen, sandigen Bergboden abgerungen werden. Informativ beschriftet und abgepackt, warten die Kartoffeln auf ihre Abnehmer.
Der sich nach vielen Mühen und Rückschlägen abzeichnende Erfolg ist, neben dem Durchhaltewillen der Bauernfamilie, auch einem ehemaligen Spitzenkoch zu verdanken: Mehr als 60% dieser Kartoffeln werden vom Gastronomen Freddy Christandl im Raume Zürich vertrieben. An Spitzenrestaurants und einen wachsenden Kreis von Liebhabern. Bei Christandl gibts auch ein lesenswertes Sorten-Verzeichnis mit Bildern über Eigenschaften und Verwendung. Das gibt der jungen Bauernfamilie die Sicherheit, ihre Ware verkaufen zu können. Mit 5 Tüten verlassen wir Filisur. Ab sofort ist Schluss mit Pasta. Kartoffeln essen !

o: Baselbieter Müsli, r: Rote Emilie, u: Highland Burgundy Red , l: Blauschalige Bristen

Nicht nur bildhüsch anzusehen, Filisur, zudem mit ungewöhnlichen Namen bestückt und ein Eldorado für meinen kartoffelliebenden Habib…
je mehr ich mit diesen Kartoffeln koche, desto weniger kann ich mich entscheiden, welche mir am besten schmeckt. Alle !
Danggscheen fir dä hochinteressanti Bricht rund um die spezielle Häärdèpfel wo mi total fasziniert. E richtigi „Trouvaille“ !
Dass dini Helge-Uuslääsende (wiiderum) vom Feinschte isch sòll ebeso erwähnt si. Ganz toll !
Die Zürcher habsn gut, denen werden die Kartoffeln sogar per Kartoffel-Taxi ins Haus geliefert.
Ist das Trampeltier (hat etwas von Schlange 😉 ) noch von Hannibal?
War das nicht der mit den Rüsseltieren, die übe de Alpen trampelten ?
abermals ein schöner Sonntagsausflug mit dir!
Alles so hübsch, so adrett – bemalt, mit Blumen geschmückt. Schön!
Und gut, dass es immer wieder junge Menschen gibt, die sich ums Althergebrachte bemühen, auch wenn es ein steiniger Weg ist.
Das finden wir auch gut. Wir müssen unbedingt nochmals dahin, Kartoffeln holen.
Vielen Dank für diesen hübschen Sonntagsspaziergang! Und da ich als ganz kleines Mädel nichts als Kartoffeln essen wollte, bin ich total begeistert von den Bergkartöffelchen! 🙂
Einen schönen Sonntag euch beiden!
Danke gleichfalls. Heute gabs zwar nur Polenta mit Kalbshaxe. Ist aber auch ganz gut.
Wunderschöner Ort. Vielen Dank für die tolle Kartoffelkunde! Hunger…
als wenig Kartoffelkundiger ist man immer froh um so was.
Ich war einmal in Filisur, extra aus dem Zug ausgestiegen, weil es ein so schönes Dorf sei. Es ist ein wunderschönes Dorf. Am Tag, als ich dort war, allerdings etwas eine Mumie: Sämtliche Gasthäuser haben am gleichen Tag Wirtesonntag und der Volgladen hatte auch seine ‚Fermeture anuelle‘. Nur am Bahnhof ein Automat mit österreichischen Waffeln… Aber doch, es ist wunderschön dort.
Gruss Bea
d.h. Du warst an einem Mittwoch hier. Was hier der Mittwoch, ist andernorts der Montag und Dienstag oder Donnerstag und Freitag, Und geht man dann Samstags, gibts bestimmt einen, der am Samstag geschlossen hat. Irgendwann müssen die ja mal heuen 🙂 Liebe Grüsse !
Du warst scheinbar nicht in Filisur!! Wir haben keinen Volg-Laden!!!! 😦
Vielleicht müssen wir auf dem Weg ins Tessin doch einmal einen Umweg machen. Ich bin ein grosser Fan von alten Kartoffelsorten, wir bauen seit mehreren Jahren verschiedene Sorten an, immer auf der Suche nach der besten Kombination aus Gedeihwilligkeit und Geschmack. Die blauen Sorten sind da leider nicht sooo weit vorne, der Ertrag war immer minimal. Dieses Jahr hatten wir Patate Verrayes von Pro Specie Rara im Boden und sind begeistert. Immer noch ein vergleichsweise kleiner Ertrag, aber der Geschmack wiegt alles auf.
P.S.Ich wäre wohl mit zehn Säcken aus dem Laden gekommen.
Die Verrayes hätte es auch gehabt. Hab halt in meiner Unkenntnis irgendwas genommen. Meine Vorräte neigen sich schon bald dem Ende zu, hätte auch zehn Säcke mitnehmen sollen.
Ein sehr schöner Ort. Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diesen Sonntagsausflug und fürs Vorstellen des schönen Ladens. Was sind denn Bergheubröckli?
So etwas wie Bündnerfleisch, das aber vor dem Trocknen noch kurz geräuchert wird und irgendwann während der Herstellung im Heu liegt. (Meine Vermutung)
A beautiful place! I was lucky enough to spend a few days there back in 2005…
Grüsse,
Rosa
An nice hiking area.
Ja, ein sehr schönes Dorf, und wie immer schöne Fotos von Dir. Meine Frau hat in der Schweiz noch viel zu sehen, aber Filisur haben wir letztes Jahr besucht, danach noch das hohe Landwasserviadukt aus der Nähe betrachtet und elend lange auf einen fotogenen Zug gewartet. Das Lädeli und die Kartoffeln haben wir übersehen, leider.
Landwasseviadukt ? Da warst Du doch schon mal mit dem Töff ? Da wartet man halbstundenlang auf ein bündnerrotes Züglein, dann kommt irgendein Reklamezug mit Werbung zugepflastert.
🙂 Ja, mit dem Töff auch und schon vorher. Wer nicht?
Wir hatten Glück nach 2x langem Warten, zuerst unten und dann am Aussichtspunkt oberhalb, voll rot und dann rot-weiss.
Deine kleinen Reiseberichte animieren mich immer wieder, mehr in der ganzen Schweiz zu reisen. Du solltest vom Schweizer Tourismusverband hochgelobt werden.
Das finde ich auch! 😉
Die kennen mich nicht und ich habe auch keine Lust, sie kennenzulernen.