Unverhofft bin ich in Besitz von ein paar Pastinaken gekommen. Die Dörrbohnen waren bereits aufgebraucht. Bei der Beschaffung von Nachschub im Grünboden schenkte uns die Grünbodenbäuerin (klingt das nicht wie aus einem Buch von Jeremias Gotthelf ?) frisch ausgegrabene Pastinaken. Suppe ? Nicht schon wieder. Weil Barbara vor vier Jahren von ihren Gnocchi schwärmte, biss ich an. Und wir waren angenehm überrascht. Ich habe die Pastinaken zwar nicht im Wasser ausgekocht, sondern im Bratschlauch im Ofen gegart. Robust, dank des hohen Stärkegehalts der Pastinake (12% Kohlehydrate) zart, doch nicht pappig, aromatischer als Kartoffelgnocchi. Eine ausgezeichnete Verwendung für grosse Pastinaken.
Pastinaken-Gnocchi

Zutaten
2 grosse Pastinaken (total 530 g)
1 Stück Zitronenrinde
Koriandersamen, gemahlen
2 Eigelb
50 g Mehl (Knöpflimehl, Hartweizendunst)
80 g Parmesan oder Sbrinz, frisch gerieben
Salz, weißer Pfeffer, Muskatnuss
zum Formen:
feines Knöpflimehl
zum Überschmelzen:
Butter
Salbeiblätter
Zubereitung
(1) Pastinaken schälen, in grobe Stücke schneiden und in einen Bratschlauch legen. Dazu etwas Zitronenrinde und drei Dreher Koriander. Bei 160°C im Ofen für ca. 25 Minuten garen. Schlauch öffnen. Wenn sie gar sind, den Schlauch aufschneiden, Ofen abstellen und für weitere 10 Minuten im Ofen ausdampfen lassen.
(2) Pastinaken durch eine Passevite mit feiner Lochung treiben. Abkühlen lassen, dann die Eigelb, den Parmesan und das Mehl mit einer Teigkarte untermischen. Zuletzt würzen.
(3) Etwas Knöpflimehl auf die Arbeitsfläche geben und den leicht klebrigen Teig zu ca. 1-2 cm dicken Würsten formen. Diese mit einem Messer in ca. 1,5 cm dicke Stücke schneiden. Kugeln formen und diese über eine Gabel oder ein Gnocchibrett rollen.
(4) Die Gnocchi in knapp kochendem Salzwasser pochieren, herausheben, abtropfen lassen und auf ein mit Backpapier belegtes und mit Olivenöl geöltes Kuchenblech geben. evtl. etwas geriebenen Parmesan draufgeben und die Gnocchi eine Stunde kühl stellen.
(5) Blech in den auf 220°C vorgeheizten Ofen (U-/O-hitze, Schiene 2) geben und 10-15 Minuten backen max. bis die Unterseiten der Gnocchi leicht hellbraune Bäckchen aufweisen.
Ich habe noch die letzte allerletzte Oktober-Zucchini (!), separat kurz angebraten, untergemischt.
Pastinaken hatte ich gestern als Wurzelsalat mit Kichererbsen-Vinaigrette. Aber in Gnocchi und mit Salbei – das muss köstlich schmecken!
Wir hatten dieses Jahr leider gar keine Zucchini – die Schnecken… 😦
Nun ist mit Garten auch Schluss. Abräumen, Lauben und ab in den Winterschlaf.
da ist aber einer froh, dass er mit den Zucchini durch ist?! 🙂
normalerweise sind sie bei uns Anfang September wegen Mehltau fertig. Heuer kein Mehltau, dabei hats so oft geregnet.
Pastinaken-Gnocchi schlummern auch in meiner Warteschleife. Etwas rustikaler in der Form, bien sûr, und gewöhnlich gegart, so dass ich sehr inspiriert das Schaufenster zu deiner Küche verlasse…
Und wir haben so große Pastinaken dieses Jahr im Garten, ich sehe mich schon deine ebenfalls nachmachen!
Aus dem Ofen schmecken die Pastinaken noch ein wenig mehr, als nur im Wasser gegart..
Jaja – und ganz ohne Kartoffeln… ich sehe schon, ich kann nicht anders… 🙂
Ich habe sie auch schon einmal gemacht, allerdings nicht solo, sondern gemischt mit Kartoffeln. Das werde ich heute Abend nachholen, 2 große Pastinaken sind noch da. Würde notfalls auch 1 Eigelb reichen?
Das erste Mal machte ich sie mit nur einem Eigelb, beim Garen in Wasser zeigten sie leichte Erosionsanzeichen, hielten aber noch zusammen.
Pastinaken wachsen hier neben der Brennholzstapel. Früher fütterte man damit die Schweine, jetzt werfe ich sie immer auf den Kompost. Weil ich mag nicht die narbige Haut abschälen…
einfach an die Sonne legen bis sie einen Sonnenbrand haben, der schält sich dann von alleine ab.
Pastinaken scheinen heute en vogue zu sein 😉 … aber sag, was ist denn falsch an einer Pastinaken-Birnen Suppe nach Daniel Humm?
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Nichts lieber Andy. Da ich das Buch nicht besitze musste ich etwas aus dem Aermel schütteln und nach dreimal hintereinander Zucchinisuppe wollte ich eine weitere Suppe vermeiden.
Na, das nenne ich mal ein gutes Gedächnis haben, nach 4 Jahren erinnerst Du dich an Barbaras Gnocchi, ich glaube es nicht. Oder standen sie auf Deiner Nachkochliste und waren jetzt endlich ganz oben 😉
Das Letztere. Allerdings ist die Nachkochliste derart lang, dass ich langsam die Übersicht verliere.
Mouthwatering! A fabulously seasonal dish.
Grüsse,
Rosa
Dans le calendrier révolutionnaire français “Panais” était le nom attribuée au 9e jour du mois de vendémiaire (30. Septembre), deux jours avant les pommes de terre 😉
Die sehen ja lecker aus! Und an Gnocchi habe ich bei Pastinaken noch nie gedacht, obwohl es letztere bei uns wie Sand am Meer gibt. Da muß ich mich aber auch mal bald daran versuchen!
Grossbritannien gilt nicht umsonst als das Mutterland der Parsnips. Bei uns zieht der Konsum aber auch langsam an.
Vier Jahre? Du brauchst aaaber lange, bis du anbeisst 😉
Bin auch ein alter, vorsichtiger Karpfen !
Wunderbare Gnotschi! 😉
Gnotschi di pastinaca
Da wär ich irgendwie überhaupt nicht drauf gekommen…