Seit 14 Jahren veranstaltet Lucas Rosenblatt (beinahe) alljährlich vor Weihnachten ein gemeinsames Pastetenbacken und Zubereiten von Terrinen, Saucen und Chutneys. Der Anlass dauert 2 halbe Tage. Ein Kern von 6-7 Teilnehmern nimmt jedes Jahr teil und bildet längst ein gut eingespieltes Team. Weitere Interessierte hatten darum kaum Gelegenheit, sich einen Platz in dieser Runde zu ergattern.
Leider, leider, leider fand der event heuer zum letzten Male statt. Lucas ist längst im Pensionsalter und geht auf 1. April 24 in den wohl verdienten Ruhestand. Eine emotionale Dernière. Nicht ganz ohne Tränen. Doch sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, dass er sich nochmals zum Pastetenbacken überreden lässt. Geschirr und Formen bringen wir notfalls mit.
Am ersten Tag kochte uns Lucas ein einfaches Abendessen: Lachstatar, Kalbskopfbäckchen mit Polenta und Wintergemüse sowie ein Dessert. Nach getaner Arbeit gegen Sonntag Mittag stiessen die Partner hinzu, was zuviel gekocht und gebacken wurde ergab das Entrée. Zusätzlich kochte Lucas Tajarin mit weissem Trüffel und auf Wunsch die französich-russische Kulebjaka-Pastete. Rezept am Schluss dieses Beitrags. Am Ende nahm sich jeder Teilnehmer seinen Anteil an den gemeinsam produzierten Köstlichkeiten mit nach Hause… und hat auf die Festtage hin kulinarisch ausgesorgt.
Damit wünsche ich allen Leserinnen und Lesern schöne Festtage.
Lucas besorgt alle Zutaten. Wir (und Lucas) kochen und backen. Hier die Bilder:
Würzen der Fleischmischung für die Kalbfleischpastete.

Befüllen der quadratischen Frischlings-Allerlei-Pastete.

Bedecken der Kalbfleischpastete.

Kalbskopfbäggli zum Abendessen.

Tags darauf Einfüllen des Portweingelees in die Kalbfleischpastete.

Die Geflügelterrine.

Entenleber mi-cuit. Zwei Geflügelterrinen. Wildterrine. Eingetütet und vakuumiert

7 Teilnehmer. Für jeden von jeder Sorte ein Stück.

Zum Mittagessen mit Partnern: u.a. Taglierini mit weissem Trüffel

Lachspastete Kulebjaka
Das Rezept hatte ich bereits 2009 im Blog publiziert, siehe dort. Hier folgt die von Lucas aktualisierte Rezept-Version.
Die in Briocheteig gebackene Lachspastete Coulibiac ist ein Klassiker der französischen Küche. Die stilprägenden französischen Chefs des 19. und frühen 20. Jahrhundert liessen sich oft durch den Zarenhof in St. Petersburg inspirieren. Oder kochten zeitweise gar für den Zarenhof, wie etwa Marie-Antoine Carême. In Pariser Comestibles-Läden wird die Pastete heute noch angeboten. Hier kennt man sie kaum. Ihre Herstellung ist halt etwas aufwändig, aber der Aufwand lohnt sich.

Vorbereitungen am Vortag
Brioche – Teig
500 g Mehl
100 g Butter
2,5 dl Milch
6 Eigelb
30 g Hefe
50 g Zucker
6-10 g Salz
1 EL Malzextrakt „Morga“
Butter in kleine Würfel schneiden und zusammen mit der Milch auf ca. 37° erwärmen.
Mit dem Stabmixer die Eigelbe und Hefe zum Butter/Milchgemisch mixen.
Das Mehl in einer Schüssel mit den trockenen Zutaten mischen.
Das Milch/Butter/Eigelbgemisch dazu geben und in der Teigmaschine 12 Minuten kneten.
Den Teig zudecken und über Nacht gehen lassen.
Danach 30 Minuten in der Küche stehen lassen. Einmal gut durchkneten und zu einem Rechteck formen.
Lachs
700 g Lachsfilet Royal Schnitt
4-5 Umdrehungen weisser Kampot Pfeffer
2 TL Zucker
1 EL Fleur de sel
3-4 Abriebe Zitrone Bio
1 Bund Dill gehackt
Alle Zutaten mischen und den Lachs mit der Mischung einreiben. Mindestens 4 Stunden marinieren.
Spinat- Crêpe
50 g frischer Spinat
2 Freilandeier ca. 55 g
1 Prise Salz
Muskatnuss
60 g Weissmehl
140 g Vollmilch
1 EL flüssige Butter
Ei, Salz, Muskat, Spinat mit der Milch fein Mixen. Das Mehl löffel-weise dazu mixen, so dass ein glatter Teig entsteht.
Die Masse 20 Minuten zugedeckt stehen lassen.
Die Butter unter die Masse rühren und in einer beschichteten Pfanne dünne Crêpe braten. Auf einem Kuchengitter auskühlen. Eine rechteckigen Pfanne erleichtert das Einschlagen des Lachsfilets.
Die Lachspastete Coulibiac
Marinierter Lachs
150 g weisse Champignons fein gewürfelt
80 g Basmatireis
1 EL eingesottene Butter / Butterfett
2 Eier 8 Min. gekocht, gehackt
1 Eigelb
2 EL Sauerrahm
1 dl Fischfond
1 Strauss Dill gehackt
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
wenig Meersalz
Eistreiche:
1 Eigelb
1 EL Rahm
Flüssige Butter:
50 g Butterzerlassen
4 EL Zitronensaft
schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Bauchlappen des marinierten Lachs wegschneiden, so dass nur das Rückenfilet bleibt.
Den Bauchlappen in ca. 1/2 cm grosse Würfel schneiden und bis zur Weiterverarbeitung kühl stellen.
Champignons
Die Champignons in ½ dl Fischfond dünsten. Würzen mit Kräutersalz und wenig Pfeffer.
In ein Sieb abschütten den Fond auffangen.
Basmati-Reis
Den Basmatireis in einem Sieb waschen bis das Wasser klar ist.
120 g Champignon-Fond und Fischfond bereitstellen.
Mit dem gewaschen Reis mischen.
Zugedeckt aufkochen und bei kleinster Temperatur ca. 15 Minuten quellen lassen. Dabei sollte der Deckel nicht abgehoben werden.
Den gegarten Reis aufrühren und die Champignons, Lachswürfel, Eigelb und den gehackten Dill sorgfältig unterheben.
Lachs einpacken
Die Spinat Pfannkuchen auf ein Küchentuch in der Länge des Lachsfilets auslegen.
Die Nähte mit wenig aufgerührtem Sauerrahm einstreichen, damit die Nähte besser zusammen halten.
Die Reismasse auf die Pfannkuchen streichen.
Das Rückenfilet darauf legen und mit Hilfe des Küchentuchs einrollen.
Den Briocheteig in der passenden Grösse zur Lachsroulade ausrollen.
(Am Besten geht das, wenn der Briocheteig zuerst in ein Rechteck geformt wird und danach in 3 Arbeitsschritten auf die gewünschte Grösse ausgerollt wird). So wird der Teig weniger gestresst, die Mehlstärke kann sich erholen und lässt sich besser bearbeiten.
Der eingewickelte Lachs in die Mitte des Teiges legen.
Mit den beiden Teigenden den Lachs überschlagen, übrigen Teig wegschneidenmit Eistreiche bestreichen.
Die Lachspastete auf der Naht nach unten auf das Kuchenblech legen. In der Mitte der Lachspatete mit einem runden Ausstecher 1 cm Loch ausstechen. Dieses mit einem Teigrand verzieren
Die Pastete mit dem Eigelb bestreichen und 1 Stunde ruhen lassen.
Backofen auf 200* Unter und Oberhitze aufheizen.
Ofen auf 180 Grad zurückstellen, die Lachspastete 20 Minuten backen danach das Backblech auf ein Gitter stellen.
Gut 20 Minuten stehen lassen.In dieser Zeit immer wieder die flüssige Butter durch das vorbereitete Loch giessen.
Darauf achten das die Butter direkt in den Reis läuft. Dazu muss auch die Pfannkuchenschicht entfernt werden.
Dazu passt:
Sauerrahm mit Keta-Rogen. Den Lachsrogen in einem Sieb mit kaltem Wasser waschen.
Sauerrahm mit Dill
Kürbis oder Randen Püree mit Meerrettich
Ich verbleibe mit freundlichen Grüssen, Anja Graf
Guten Tag
Von Herzen bedanke ich mich bei Ihnen für den wunderbaren, informativen und immer inspirierenden Newsletter.
Besinnliche und erholsame Weihnachtstage, einen guten Jahresabschluss und ein schönes Neues Jahr wünsche ich Ihnen. Anja Graf
Danke für die guten Wünsche. Ich wünsche Ihnen eine fröhliche Zeit, die weit über die Feiertage hinaus reicht
Lieber Robert
Euch ebenfalls frohe Festtage und für 2024 gute Gesundheit … and keep on cooking (and blogging!) 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Lieber Andy,
ich komme kaum mehr nach, dem immer schneller sich folgenden Wechsel von Engeln und Osterhasen hinterherzurennen. Tant pis. Euch beiden wünsche ich ein gutes, neues Jahr, gespickt mit vielen neuen, kulinarischen Erfahrungen.
Liebe Grüsse,
Robert
❤️lichen dank für die vielen interessanten und schmackhaften beiträge.
aus dem heutigen mache ich mir das spinat-krepp.
wir wünschen euch und euren vierbeinern frohe festtage 👋🏼❤️🐝👑🐶
Stiller und weniger froh als beabsichtigt. Leider mussten wir Diggy vor 3 Tagen einschläfern. Friede im Hundehimmel. Selawie.
Wir wünschen euch alles Gute im neuen Jahr!
😢….auch wenn es der lauf der zeit ist, hinterlassen die vierbeiner, die über die regenbogenbrücke gehen, eine grosse und schmerzhafte lücke….alles gute❤️
Lieber Robert,
aus Berlin die allerherzlichsten Wünsche und Grüße schicke ich aus Berlin. Besonders schöne Weihnachtstage Ihnen beiden.
Ich muss unbedingt mal nachschauen, wie lange ich schon „Lamiacucinistin“ bin.
Schneeflockige Herzensgrüße von Thea
das muss schon lange her sein, so etwa 2009 vermute ich, kanns aber nicht mehr nachverfolgen.
Frühlingshafte Grüsse mit allen guten Wünschen nach Berlin.
Robert
Großartige Kochkunst! Danke für die Inspirationen ! Gestern gab es bei uns in Guatemala , nach Ihrem Rezept, die Quiche mit den Rote Beeten (Randen) mit dem herrlichen Orangenaroma!
Frohe und gesegnete Weihnachten 🎄!
Die Zeitläufte wie die Kochkunst haben sich verändert, nicht überall zum Guten. Versuchen wir das Gute festzuhalten.
Alles Liebe und Gute im neuen Jahr !
Auch ich wünsche Herrn L. und Frau H. viele kulinarische Weihnachtsfreuden mit den wunderbaren Pasteten und Terrinen und bedanke mich für Rezepte und Reiseberichte im Jahr 2023.
Liebe Frau und Herrr Buchfink,
eine gute Fee möge Ihnen Gesundheit und ein gutes, neues Jahr schenken. Liebe Grüsse an Sie und Herrn Buchfink.
Sehr kunstvoll und beeindruckend, es motiviert, selbst eine (allerdings Gemüse-)Terrine zu versuchen. Nicht mehr in diesem Jahr allerdings, an dessen Ende wir uns vor allem auf ein schönes, einfaches Glas Wein (aber doch vom Feinen) freuen. Ich lese immer noch sehr gern hier, auch wenn ich’s seltener sage. Fröhliche Weihnachten, ich wünsche euch Glück und Segen in diesen Tagen und fürs neue Jahr! P.
Gemüseterrinen müssen bei uns noch zuwarten bis der Garten die Farben des Frühlings und Sommers liefert. Abgesehen von den Feiertagspasteten erfreuen wir uns vor allem an Kohl, Kartoffeln und Kürbis. Wie schlimm es auch in der Welt aussehen mag: ich wünsche Ihnen den Frieden und das Gute des privaten Glücks.