Frei inspiriert durch die Taboulés von Bolli und Genussmousse, aber auch durch die allmähliche Rückkehr des Sommers, habe auch ich Taboulé zubereitet. Nicht mit Weizen-Couscous oder Bulgur, sondern mit Hirse. Nicht in der Hoffnung, dass mir wieder Haare spriessen, wo keine mehr sind, sondern weil der Hirsevorrat umgesetzt werden muss. Ohne orientalische Gewürze wie Harissa und Raz-el-Hanout. Ganz bieder, schweizerisch. Dazu gabs die kleinen, mexikanischen Puppenstuben-Gürkchen von unserm Bio-Gärtner, die aussehen wie grosse Wassermelonen, mit 2 cm Länge aber nicht ganz deren Format erreichen. Und als Beilage, so nebenbei, ein kleines Kalbs-Schnitzel vom Grill mit eigener Kräuterbutter. Der Abwärme wegen ganz unkonventionell auf einer Gusseisengrillplatte im Backofen in Umluft (der Abzug !) zubereitet. zum Rezept:
Zutaten
150 g Hirse
1.8 dl Gemüsebrühe
10 g Butter
3 kleine Tomaten gelb, grün, rot
1 kleines Stück Zucchetti
1 kleines Stück Gurke
1/3 Peperoni
1 kleine Frühjahrszwiebel
1 Streuer Piment d’Espelette
2-3 Umdrehungen Pimentpfeffer
für die Tränke:
4 Elf. natives Olivenöl
1-2 Elf. Zitronensaft
Abrieb 1/3 Zitronenschale
1/3 Knoblauch gepresst
Prise Zucker
1/2 Tlf. Salz
Zubereitung
(1) Gemüse zu einer feinen Brunoise (3-5 mm) schneiden.
(2) Hirse unter gelegentlichem Rühren während genau 2 Minuten in der Gemüsebrühe kochen, vom Feuer auf ein Holzbrett ziehen und, ohne zu Rühren, zugedeckt weitere 10 Minuten stehen lassen. Dann die Butter unterrühren und nach Abkühlen zu den Gemüsewürfeln geben.
(3) Würzen, dann die Tränke zubereiten und dazugeben. Alles etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur (oder im Kühlschrank) ziehen lassen.
Anrichten
Taboulé auf dem Teller in einen Metallring füllen, andrücken und 5 Minuten stehen lassen, ausgelaufene Tränke auftupfen und Ring wegziehen.
Anmerkungen
Die grünen Gürklein müssen nicht sein, sie sind ohnehin zäh, mich hat einfach die Neugier übermannt. Für das Fleisch wurde eine gusseiserne Grillplatte im Backofen auf 230°C vorgewärmt, das über Nacht in Olivenöl und mit Rosmarinnadeln marinierte Fleisch beidseitig je etwa 3 Minuten angebraten. Gesalzen, Gepfeffert. Serviert mit selbst hergestellter Kräuterbutter. Das Fleisch ist sehr zart geraten, erstaunlich, da ich kein Grillmeister bin. Danach war das Backofeninnere reif für eine Generalreinigung.
Sieht lecker aus, doch auf die Gürkchen hätte ich verzichtet – die habe ich einmal probiert und konnte mich so gar nicht mit ihnen anfreunden. Wie haben Sie Dir, abgesehen davon, dass sie zäh waren, geschmacklich gefallen?
@Claudia: zum Rohessen überhaupt nicht. Als Salzgurke vielleicht eher, aber auch das muss nicht sein, dafür sind sie zu teuer.
Ich hatte gedacht, es sind Tomaten…nun sind es ber Gurken….Und teuer und schlecht…
Gefällt mir gut! Schön bunt, schön erfrischend!
@Bolli: Ich hab sie ja schliesslich nach dem Foto von Deinem Taboulé gemacht.
Hier in F. kennt man aber Deine Wassermelonengurken nicht…die wissen weshalb!!!
@Bolli: ich mein das Taboulé, nicht die W-M-Gurken.
Was bin ich froh, dass die kleinen Gurken nicht schmecken, denn sonst wäre ich fast ärgerlich bekommen, da sie bei mir daheim nicht erhältlich sind. Zumindest noch nie gesehen. Ist das denn ein neumodisches Zeugs, oder eine alte verkümmerte Gurkenform?
@LillY: Ich weiss es nicht, sie schmecken durchaus, aber das tun auch die einheimischen Gurken.