Eigentlich sind es keine Pfirsiche, die ich in diesem Rezept einsetze, sondern die „nectavigne“, über die vor ein paar Tagen schon chili und ciabatta berichtet hat. (Offenbar waren wir am selben Tag bei coop zum Einkauf). Roh gegessen sind sie für mich eher eine Enttäuschung: Bei weitem nicht so saftig wie ein guter Blutpfirsich, leicht mehlig, wie ein schlechter Blutpfirsich. Anzufassen wie eine unreife Nektarine. Ein typisches Händlerprodukt, transportfähig, lange lagerfähig. Pfirsiche in Rotwein kann man auch mit solchen Früchten machen. Also rein in den Wein. Dazu nehme ich einen guten (!) Recioto di Valpolicella, aus der lieblichen Landschaft im Norden von Verona. Er wird aus teilgetrockneten Trauben mit etwas Restsüsse ausgebaut und hat einen ganz leicht bitteren Abgang. Die Pfirsiche werden in Zitronensaft und Wein kalt mazeriert. Andernorts (F) zieht man es vor, die Pfirsiche in Rotwein-Sirup zu kochen. Ich hab sie lieber auf die frische, italienische Art. zum Rezept
Zutaten
4 Pfirsiche (bzw. meine nectavigne)
1 Elf. Zucker
Saft einer Zitrone
3 dl Recioto di Valpolicella, es muss ja nicht gerade eine Flasche von Quintarelli sein
Zubereitung
(1) Pfirsiche schälen, entsteinen und vierteln.
(2) in eine Schüssel geben, mit dem Zucker bestreuen und mit Zitronensaft beträufeln. Etwa eine Stunde marinieren lassen, dann mit dem Wein übergiessen. Abdecken, mind. 2 Stunden kühl stellen. Nature servieren.
Anmerkung
An diesem Dessert brauchts weder einen Klacks Sahne (Deutschland) noch eine Kugel Vanille-Eis (Schweiz). Das überlassen wir deutschen und schweizerischen Ausflugsrestaurants. Mit und ohne Aussicht. Rezept in Anlehnung an: La cucina casalinga, Droemer Knaur.
Ich weiss nicht ob dies http://kochtopf.twoday.net/stories/2558756/ die selben sind. Aber ich war von ihnen auch nicht so begeistert.
@zorra: nein, die Deinigen waren die Saturnie, Platt- oder Tellerpfirsiche wie hier: https://lamiacucina.wordpress.com/2007/06/25/pesche-saturnie/. Die finde ich sehr gut, aber auch nur, wenn sie reif sind.
Herrlich, allerdings fürchte ich, dass ich die, weil roh, wegen meiner Kreuzallergie (Haselnuss) genau wie rohe Kirschen, Aprikosen, Äpfel nicht essen könnte.
Ich würde gegebenenfalls den Recioto so trinken, gern auch von Quintarelli.
Oder doch pochieren.