I-23022 Chiavenna

Chiavenna Piazza Pestalozzi
Fährt man, vom Oberengadin her kommend, das Bergell hinunter, so überschreitet man in Castasegna die Landesgrenze. Hier beginnt das Valchiavenna als natürliche Fortsetzung des schweizerischen Val Bregaglia. Nach wenigen Kilometern erreicht man Chiavenna. Chiavenna, ein alter Transitort; hier teilen sich die altrömischen Passrouten entweder über den Splügenpass oder den Septimer-Saumpfad. Beide enden an der Julier-Route. Für uns ist Chiavenna eines der schönsten Alpenstädtchen, Italianità alpin.
Die ganze Altstadt ist bequem zu Fuss zu durchwandern und birgt eine Fülle von Sehens- und Esswürdigkeiten. Zuviel um hier alles aufzuzählen. Allein die Hauptstrasse Via Dolzino. An der Piazza Castello beginnt man den Rundgang, mächtig die Fassaden des 1525 durch die Bündner zerstörten Palastes der Grafen Balbiani. Vorbei am Palazzo Salis, einem im 18. Jhdt. errichteten Sitzes des damals mächtigen Schweizerischen Geschlechtes der von Salis. (Heute B&B). Gegenüber in der Macelleria del Curto winkt guter Bresaola. Linkerhand das Ristorante Passerini, seit Jahren das beste Lokal in der Stadt. Weiter unten das Caffè Svizzero, mit gutem Espresso und sauberen….

Chiavenna: Palazzo Salis Chiavenna: Via Dolzino
Funghi Porcini bei Martino Chiavenna, San Lorenzo

Dann der Wein- und Spezereihändler Marino del Curto. Ein (teures) Paradies für Schlemmer mit einer sehr grossen Auswahl an Veltliner- und italienischen Weinen sowie schönsten getrockneten Steinpilzen in allen Qualitätsabstufungen…und…und bis zum unter Stadttor Santa Maria, ein 1741 zu Ehren von Ercole von Salis erbautes Ehrentor.
An der Piazza Pestalozzi (Headerbild), im Gedenken an einen 1848er Freiheitshelden, Zwischenhalt mit einem lokalen Bier der Spluga-Brauerei, bevor wir uns über die Mera-Brücke (CH: Maira), vorbei am von den Österreichern entliehenen St. Nepomuk auf die Oltremera-Seite begeben, allwo an der via Bossi der Besuch beim nächsten Spezerei-Händler, der mit den guten getrockneten Tomaten, fällig wird. Vor dem Mittagessen bei Passerini oder dem Ristorante Cenacolo (Veltlinerküche) noch ein Besuch in der Kirche San Bartolomeo, falls man die Eingangstüre hinter Charlys Bar überhaupt findet. Nächste Woche koche ich ein authentisches Pastagericht aus dem Valchiavenna. Mit Kastanienmehl zubereitet: Tajarìn dulz.

Die Mera von der Brücke aus San Bartolomeo bzw. Charly’s Bar

Zu den bisherigen, unter dem tag Grenzland erschienenen Einträgen.

8 Kommentare zu „I-23022 Chiavenna“

  1. Ich sitze gerade unter dem Sonnenschirm auf der Terasse des Cafés und geniesse einen Espresso und gehe dann gleich mal in eine Trattoria, habe 4 Plätze für uns….

  2. Schön! Tolle Bilder, toller Text, ich kriege richtig Fernweh. Bei uns liegt nämlich Schnee und die Straßen sind matschig…

    Bin schon gespannt auf die Tajarìn dulz – noch nie gehört, aber ich bekomme sie ja bald serviert. 🙂

  3. Habt ihr noch ein Plätzchen frei? Ich habe wieder Hummeln im Hintern und möchte wegfahren, und zwar nach Chiavenna, aber presto!

  4. @Barbara: Schneematsch ? schön. Ich hätte auch gern welchen.

    @Jutta: das Passerini ist im ehemaligen Ross-stall des Palazzo Salis eingebaut. An den Wänden die Eisenringe, an denen man die Rosse angebunden hat. Wenn wir Platz haben, haben andere auch noch Platz. Presto ? hmmm. Schneefall in den Alpen. Aber es wird ja wieder Frühjahr.

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