Ein köstliches Cremesüppchen aus Schwarzwurzeln. Nach einem Rezept von Harald Wohlfahrt, Traube Tonbach (dem Koch, der so selten lächelt) mit 30 g weissen Trüffeln. Die Trüffel würden hier etwa 200 Euro kosten. Sehr viel Geld für vier Teller Suppe. Anstelle von Trüffeln mache ich mir Schwarzwurzel-Chips mit dem Trüffelhobel und lächle dazu. 200 Euro findet man nicht so ohne Weiteres auf der Strasse. zum Rezept
Kein Langholz vor dem Haus, sondern die geputzten Schwarzwurzeln:
Zutaten
2 kleine Schalotten
1/2 Knoblauch
1 Tlf. Zucker
40 g Butter
600 g Schwarzwurzeln (1 Stange davon für die Chips reservieren)
9 dl kräftige Geflügelbrühe
1 dl Vollrahm
Salz, Pfeffer
Blattpetersilie
Zubereitung
für die Crème:
(1) Schalotten und Knoblauch fein hacken, mit dem Zucker in Butter andünsten. Die geschälten, fein gescheibelten Schwarzwurzeln raschestmöglich zugeben und kurz mitdünsten. Mit Geflügelbrühe ablöschen und weichgaren.
(2) Im Mixer purieren und durch ein nicht allzufeines Sieb passieren. Rahm zugeben. Abschmecken.
Andünsten der Schwarzwurzeln | Ofengebräunte Schwarzwurzel-Chips |
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für die Chips:
(3) Eine geschälte Schwarzwurzel in 1 mm dicke, möglichst grossflächige Scheibchen schneiden. Sofort allseitig in Olivenöl wenden, damit sie nicht anlaufen, dann auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
(4) ca. 10 Minuten im auf 200°C vorgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze, 2. Schiene) backen bis sie hellbraun sind. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, dann leicht salzen.
Finish:
Suppe in tiefe Teller schöpfen, Chips und Petersilienblätter auflegen.
Anmerkung
Die Chips weichen in der Suppe nach etwa 2-4 Minuten durch. Deshalb rasch servieren.
Lecker! Die Idee Schwarzwurzeln statt Trüffeln auf dem Trüffelhobel zu hobeln und dabei zu lächeln finde ich sehr gut.
Apropos Harald Wohlfahrt: Wir haben uns auch schon des öfteren gefragt, ob er überhaupt schon einmal gelächelt hat!
LG
Sehr gut! Und überhaupt, ich habe den Eindruck, dass diese Trüffelzugabe eh nur zur Erhaltung der 3 Sterne dient…..überall immer nur Trüffel draufhauen,d as ist doch nicht originell, aber, Schwarzwurzel-Chips, das ja!
Nach diesem Kommentar wird der Wohlfahrt gar nie mehr lachen………..
Sag mal, ist gerade Saison für Schwarzwurzel? Ich hab die bisher wohl übersehen.
@Ulli:
@Bolli: auf und in seinem Buch lächelt er, er kanns schon, das hab ich in der Buchhandlung gesehen.
@BerlinKitchen: ja. man übersieht sie leicht, da sie so tief in der Erde wurzeln 🙂
Sehr schön in Szene gesetzt! Letzthin habe ich auf dem Markt tatsächlich Schwarzwurzeln gesichtet, die waren aber gerade mal bleistift-dünn.
Bei uns gibt’s dicke Schwarzwurzeln satt, da könnte ich ja das Süppchen ‚mal nachkochen. Gute Idee, dein Trüffelersatz!
Die gehobelten Schwarzwurzeln finde ich eine klasse Idee. Vielleicht sollte ich denen doch noch mal eine Chance geben, irgendwie konnte ich ihnen bislang nicht so viel abgewinnen….
Das sieht wirklich wunderschön aus! (auf einem braunen Teppich?). Mit Schwarzwurzeln wollte ich auch schon längst was machen, Du fabrizierst damit ja die tollsten Gerichte.
Ach ja, @ Ulli: Mich hat er schon angelächelt, aber ganz schüchtern. 😉
Und ich glaube wie Bolli auch, dass Trüffel oder auch Kaviar wirklich nur sein muss, um diese Sterne zu erhalten.
@Cascabel: da bleibt nach dem Schälen nicht mehr viel zurück.
@Ulrike: diese waren extrem dick, aber oben hohl, ich weiss nicht, soll ich dünn oder dick ?
@rike: die Dinger sind als TV-Knabberzeugs zu klein. Vielleicht mit einem Sparschäler längs in Streifen schneiden ?
@Barbara: ein altes Frottiertuch. Für 3 Sterne muss man schon was können und andauernd schwer schuften. Mit Trüffeln ist es nicht getan. Vielleicht vergeht einem da das Lächeln mit der Zeit.
Überredet.
Morgen Abend erwarten wir ein paar Gäste, für die ich das Süppchen kochen möchte, falls ich auf dem Markt schöne Schwarzwurzeln bekomme. Da bei uns die Trüffel leider auch nicht an der Straße wachsen und Trüffelöl meist nicht sehr gut schmeckt (wird sehr schnell ranzig, nicht wahr?) probiere ich vielleicht ein paar Tropfen Steinpilzöl auf der Suppe.
Bin gespannt.
@Franz: habs schon zu Bolli gesagt, bei nachgesalzen schreibt KJ. Fuchs, dass Trüffelöle oft künstlich aromatisiert sind. Die natürlichen verderben schnell. Ich kauf keines mehr. Steinpilzöl kenn ich gar nicht.
Keine Diskussion: Da muss man deutlich mehr können als Kaviar und Trüffel schön anrichten! Und da ist er echt klasse.
Hauptsache, er kann gut kochen, wenn er noch ein perfekter Entertainer wäre, fände ich das nicht normal. Passt schon so.
Es wird behauptet, die Aroma-Stoffe im Trüffelöl sind ein Abfall-Produkt der Erdgasherstellung.
Hier noch eine weitere Meinung zu diesem Thema.
Landplage Trüffelöl: Die Köche verwenden immer häufiger und immer großzügiger Trüffelöl. Und die Gäste glauben, sie hätten eine besonders veredelte Speise vor sich. Doch Trüffelöl ist ein rein chemisch aromatisiertes, meist billiges Olivenöl. Künstliche Aromen imitieren nur notdürftig den komplexen Trüffelduft und -geschmack. Trüffelöl ist fast immer nur ein penetrant riechendes und schmeckendes Imitat des unvergleichlichen Geschmacks echter Trüffel. Und selbst wenn ein Stückchen Trüffel im Öl schwimmt: Es bewirkt aromatisch rein gar nichts. Für einen Liter natürlich aromatisiertes Trüffelöl müßten, so Experten, vermutlich mindestens vier Kilogramm Trüffel für eine wirksame Infusion verwendet werden – ein teurer, sinnloser Spaß.
DER FEINSCHMECKER hat Spitzenköche in Deutschland zu ihrem Umgang mit Trüffelöl befragt. Dieter Müller, Restaurant „Dieter Müller“, Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach: „Trüffelöl ist niemals ein Ersatz für echte Trüffel. Ich verwende es nicht.“ Und Jean-Claude Bourgueil, „Im Schiffchen“, Düsseldorf: „Trüffelöl ist eine Täuschung.“ Stefan Rottner vom „Gasthaus Rottner“ in Nürnberg hat nur ätzenden Spott parat: „Der Verzehr von Trüffelöl beeinträchtigt nachhaltig Ihre Geschmacksnerven und führt bei häufigem Genuss zum vollständigen Verlust der Muttersprache.“
Auszug gay-magazin