Pipérade ist ein traditionelles baskisches (aquitanisches) Gericht, das aus Zwiebeln, Knoblauch, in Olivenöl sautierten Tomaten und Paprikaschoten besteht. Im Original wird es mit Eiern zu einer Art Omelett gebraten. Unser schweizerisch angehauchtes Familienrezept stammt aus den siebziger Jahren, enthält keine Eier, stattdessen Reis und Sbrinz. Diese Masse wird in Schinkenblätter gerollt und mit einer Rahmsauce überbacken. Wir haben das Rezept nach etwa 20 Jahren wieder einmal gemacht und waren begeistert. Blogschreibzwang sei Dank. zum Rezept
Zutaten
2 Rollen als Vorspeise pro Person
12 dünne Tranchen gekochter Schinken
2 Tomaten
2 Peperoni (gelb und rot)
2 Peperoncino
2 Schalotten
2-3 Knoblauch
80 g Risottoreis
1 Tlf. Gemüsebrühepulver
80 g Sbrinz (oder Parmesan)
1 Tlf. Erbe mediterranee oder Provencekräuter
Lorbeer, Pfeffer, Salz, Piment d’Espelette, Paprika
für den Guss:
1.5 dl Halbrahm
3 Elf. Sbrinz und etwas mehr zum Überstreuen
1 Elf. Maizena Saucenbinder weiss
Pfeffer, Muskatnuss
Gemüse-Reismasse zum Füllen | Rollen der Schinkenzigarren |
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Zubereitung
(1) Schalotten streifig schneiden. Peperoni den Einbuchtungen entlang aufschneiden, schälen, Kerne und Zwischenhäute entfernen. Tomaten von Kernen und dem Gelee befreien. Alles in feine Streifen schneiden. Knoblauch in feine Würfelchen schneiden. 1 Peperoncino entkernen und in feine Streifchen schneiden.
(2) Das Gemüse in 1-2 Elf. Olivenöl andämpfen und bei mässiger Hitze etwa 10-15 Minuten langsam unter häufigem Wenden garen. Kräftig würzen. Das Gericht sehnt sich nach dem heimatlichen Piment d’Espelette.
(3) Reis in heissem Wasser (mit dem Gemüsebrühepulver) etwa 15 Minuten leise kochen. Absieben, gut abtropfen lassen.
(4) Gemüse, Reis und frisch geriebener Käse gut mischen, ggf. nachwürzen und auf die ausgelegten Schinkenplatten verteilen. zusammenrollen und in eine gebutterte Gratinform legen.
(5) Zutaten zum Guss aufkochen, würzen, abkühlen und über die Schinkenrollen verteilen.
(6) Den zweiten peperoncino (ohne Kerne) fein gewürfelt zusammen mit etwas Sbrinz-Käse auf die Rollen streuen.
(7) im vorgeheizten Backofen (Unter- und Oberhitze, mittlere Schiene) ca. 25 Minuten gratinieren. Gegen Schluss eine Schiene höher plazieren.
zum Essen: Käse drauf und ab in den Ofen | zum Lagern: Deckel drauf und tiefkühlen |
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Anmerkung
Reis und Käse wirken als Bindemittel für die Masse anstelle von Ei. Die Hälfte der Rollen haben wir als convenience ungebacken eingefroren.
Bis jetzt noch keine Piperade gegessen, ich lasse mich von Deinem Rezept überraschen. Sieht toll aus.
Ich hoffe, Ihr wartet jetzt nicht wieder 20 Jahre, eher Ihr das Rezept nochmal macht!
Das ist genial, gefällt mir sehr!!!!
Und sieht so lecker aus, dass ich gleich den Bildschirm anknabbere!
La cuisine basque, je ne m’en lasserai jamais!
Wie unverschämt lecker sieht das denn aus? Ein sehr feines Alltagsgericht!
das hört sich super an. auf so eine idee muss man erst kommen 🙂 die bechamel-sauce schaut mal wieder köstlich aus.
Was wurde vor den Siebzigern verspeist? Sind noch mehr Schmankerl zu erwarten?
Blogschreibzwang 🙂
Wenn die Ergebnisse so lecker sind und man beim Rezepte-raussuchen und -kochen angeregte Gespräche führt, ist das doch wunderbar!
Ich kann immer noch nicht verstehen, dass bei all den leckeren Rezepten und grossartigen Bildern immer wieder dieser unsägliche Formvorderschinken auftaucht. Gibt es bei Euch keinen guten Metzger, der einen ordentlichen Schinken macht?
@Vanille: als Omelett sicher auch gut
@Bolli: je mehr Rezepte man auf der Liste hat, desto länger geht es, bis ein bewährtes wieder ran darf.
@Flo Bretzel: Je ne connais pas beaucoup de cette cuisine.
@Claudia: Danke
@nysa: woher wir das haben wissen wir auch nicht mehr.
@kulinaria: Rezeptkarten wurden erst ab 1970 angelegt. Da hat es noch viele. Die werden reaktiviert wenn mir sonst nichts einfällt 🙂
@Barbara: irgendein Zwang ist es schon.
@Fressack: Metzger hat es in den Städten nur noch wenige. Dennoch, der von mir kürzlich eingekaufte fermier-schinken ist bei Frau L. aus geometrischen Gründen auf entschiedenste Ablehnung gestossen. Das sind Argumente, gegen die schwer anzukommen ist.
Wieder genial und schön anzuschauen.
Danke ! 8)
Fein. Das wird meiner Familie auch schmecken. Schon gespeichert 🙂
Risottoresten!!! Was macht man damit?? Ich fand nur langweilige Vorschläge.Heute bin ich beim durchstöbern Deiner „alten Seiten“ auf dieses Rezept gestossen. Meinen Rest Risotto hatte ich bereits parat für die Vögel zum rausstellen. Alle restl. Zutaten hatte ich im Haus. Sofot gings ans Werk. Als Ex-Basler-Bebbi muss ich sagen:- sau-guet- !!!!!!!! Das isch äcte Aemmitaler-Hochadel-Verschnitt. Super!!
Temperatur vom Backofen steht nicht im Rezept- ich nahm 220 Grad/ 25 Min (ohne hochstellen) perfekt!! Danke. Eine echte Bereicherung . Gruessli aus Obergösgen
Das alte Rezept hab ich schon ganz vergessen, das passiert mit den meisten Rezepten im Internet. Weg und vorbei, da fällt nicht mal das Fehlen der Temperaturangabe auf 😉
Zudem hast Du mich mit dem Gruss daran erinnert, dass ich noch ins Schloss Wartenfels wollte.