In Butter gebratene, karamellisierte Arme Ritter aus meinem Brioche-Einback. Dazu das selbstgemachte Vanille-eis. Die Rezeptidee stammt aus einer der Küchen des spanischen Sternekochs Martin Berasategui in San Sebastian, gesehen im Kochheft Marmite 3/08. Arme Ritter gabs vor einem Jahr auch in Bollis Kitchen. Da hätte ich gleich dort abkupfern können: Chevalier pauvre ou bien. Unkaramellisiert, dafür gefüllt, gibt es sie bei Arthurs Tochter.
Ein Gericht, das unter verschiedenen Namen auf der ganzen Welt zuhause ist. In der Schweiz sind die gebackenen Brotschnitten als Fotzelschnitten bekannt, in Deutschland als Arme Ritter, in Oesterreich als Pof-, Pav- oder Bav-esen, in England als Poor Knights. In Frankreich und Italien kennt man sie als Pain/Pan Perdu. German Toasts hiessen sie in den USA bis zum ersten Weltkrieg. Danach mussten sie, politisch bedingt, ihre Staatbürgerschaft austauschen: Heute heissen sie dort French Toasts.
Zutaten
Dessert für 4 Personen:
4 Scheiben Brioche, ca. 2-3 cm dick
50 g Zucker
1 Ei
1 dl Rahm
1 dl Milch
20 g frische Butter
25 g Puderzucker
Zubereitung
(1) aus dem Brioche vier rechteckige Stücke (ohne Rinde) schneiden.
(2) Zucker, Rahm, Ei und Milch gut verquirlen, durch ein Sieb streichen. Die Briochestücke darin während 1/2 Stunde einweichen, regelmässig wenden, abtropfen lassen.
(3) Beschichtete Pfanne heiss werden lassen, Butter darin zerlassen, die Brotstücke mit Puderzucker bestreuen und bei mittlerer Hitze hellbraun caramelisieren.
(4) Warm zu Vanilleeis servieren.
Die Ritter habe ich noch mit etwas Caramelsirup übergossen. Der ist mir aber zusehr eingekocht und das war dann zuviel des Guten. Zu süss.
Das muss so gut schmecken!
Grüsse,
Rosa
Das Bild ist sehr schön – aber ich kann mir vorstellen, dass die Zähne zusammenkleben. Ichschau‘ heute nachmittag nochmal rein, ich Moment kann ich mir nicht vorstellen, das zu essen. Ist aber sicher Tageszeitenabhängig – Süßes mag ich ja schon.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag!!
Mhm… so arm sehen die gar nicht aus!? 😆
Da war doch kürzlich auch ein Bericht in der Saisonküche über Fotzelschnitten? Der hat mich auch dazu gebracht, vorgestern Arme Ritter zu machen.
Ach, so sehen die aus? Na, dann kann ich sie ja auch einmal probieren. Ehrlich gesagt halte ich diese Ritter auch nicht für besonders arm, da gebe ich Elisabeth recht.
muss ich dringend wieder machen, danke für’s Erinnern!
Das schmeckt bestimmt wunderbar, wenn man von einem kalten Schneespaziergang heimkommt 🙂
Was für ein Foto am frühen Morgen….das würde mir jetzt schon zum Frühstück schmecken!
Die gehören in die Kategorie soulfood und sind wirklich international. Bei uns heissen sie arme riddere. Für mich bitte mit Kirschkompott statt Vanilleis.
Über den french toast habe ich mich gerade köstlich amüsiert.
Fotzelschnitten schießt für mich den Vogel ab!
Boah sieht das gut aus! Vor dem Frühstück Blogs lesen ist tödlich! Ich speise jetzt erst mein Müsli und lesen dann weiter!
Viele Grüße
Das Rezept muss ich vor meiner Frau verstecken, sonst darf ich das 2x in der Woche kochen.
Ich glaube, das wäre auch für mich zu süss, da kriegt man ja die Zähne nicht mehr auseinander. 😉 Ich bedien mich dann mal beim Glacé. 😉
frühstücksklassiker bei uns, aber mit ahornsirup statt karamellisiert.
Ich glaube, zu einem normalen Frühstück könnte ich so viel Süßes nicht vertragen. Eher als (später) Teil eines Brunchs, sonst kippt mein Magen vor Überraschung hintenüber.
Interessante Geschichte, ich wusste das nicht mit German und French in USA-Toast. 😉
Schaut wirklich sehr süß aus, aber mir fehlt der Zimt.
@Rosa: wenn der Karamellsirup nicht gewesen wäre, ja.
@Mestolo: mir schmeckt es mit normalen Brotresten und Zimtzucker drauf auch besser.
@Elisabeth: reich gewordene parvenues, fast hätte ich gesagt mit schlechtem Geschmack, nein, schlecht schmeckten sie nicht, aber zu süss !
@Nathalie: wenn Du sie nach dem klassischen Rezept zubereitet hast, hast Du wohlgetan.
@Bolli’s Kitchen: Du hast ja das Rezept 🙂
@nata: muss nicht sein, warte auf Nathalies Beitrag.
@sammelhamster: dann weiss man nicht ob man die Zähne wegen der Kälte oder wegen dem Karamellsirup nicht mehr auseinanderkriegt.
@Eva: vorher bitte genau lesen 🙂
@aftenstjerne: soso, jetzt kann ich schon 3 dänische Worte 🙂
@SchnickSchnackSchnuck: die heissen so. Fotzel sind zerrissene Hudeln.
@Petra: mit dem Müsli fährst Du gesünder.
@edekaner: als Koch muss man schlau sein.
@zorra: den Sirup habe ich nicht aufgegessen.
@katha: Ahornsirup ist mir auch zu klebrig.
@kochschlampe: Sirup weglassen. Oder normal anbraten und Zimtzucker drauf.
@entegut: nicht nur Dir fehlt der Zimt.
Kann ja gar nicht sein. Mir fallen aus dem Stegrif schon sieben ein 🙂
dann können wir zusammen schon…… 10 🙂
Arme Ritter mag ich nicht, aber das Eis sieht super cremig aus…
Den Namen „Fotzelschnitte“ habe ich vor ein paar Tagen zum ersten Mal gehört, als der oder die Twitterer/in von der schweizer Zeitschrift Saison das erwähnte. Immer noch unerreicht: Dustin Hofmann in Kramer vs. Kramer: Dort schlägt er das Ei samt Schale in die Schüssel. Sohn fragt warum. Mr. Kramer: Damit die armen Ritter schön knusprig werden.
Ja, Fotzelschnitten, bekannt vom Militär, aber Deine sehen x-mal besser aus. Interessant ist das wegen des German Toasts, der in den Freedom Fries Nachfolger gefunden hat; ob wohl die früheren German und späteren French Toasts jetzt auch Freedom Toast heissen?
Ich verarbeite altes oder getrocknetes Brot nicht süss, sondern salzig, mit Käse, Eier, etc. zB als sog. „Alte Ma“ (alter Mann).
Meine waren zwar gefüllt, aber so karamellisiert gefallen sie mir mindestens(!) ebensogut! Und das Foto ist wieder ein Traum!
Vielen Dank für die Verlinkung – dass Du das noch wusstest… 😉
Genial! Dieser arme Ritter sollte schnellstens von seinem Schicksal erlöst werden.
Er sieht verdammt lecker aus, der arme Ritter! Quasie ein Bürschken zum Anbeißen 🙂
Schätze Pofesen, aber bei dieser Köstlichkeit – mmmmm, sieht das toll aus – wäre mir das ohnehin egal 😀
@Claus: macht nichts. Morgen gibts wieder was rechtes.
@Claudia: 🙂 ein rechter Rittersmann isst auch Eier mit Rüstung.
@Erich: im Militär gilt das aber als Vollmahlzeit, nicht als Dessert. Alte Maa. Würde zu mir passen.
@ArthursTochter: ich wollte es um die Tage rausbringen, an denen Du deinen Beitrag brachtest, da hab ich meinen post einfach aufs Eis gelegt 🙂 Dafür kollidiert er jetzt mit der Saisonküche.
@Sivie: das kann nur ein Mädchen mit gutem Appetit.
@nina: wenn Du keine Angst vor Karies hast !
@the rufus: Du meinst wirklich meine Pofesen ?
Mensch Robert, diese eigentlich reichen Ritter sehen köstlich aus, auch wenn sie durch den Karamellsirup vielleicht etwas zu süß geworden sind. Es gefällt mir, dass Du Briochescheiben und nicht das übliche Weißbrot genommen hast.
Das Bild ist erste Sahne.
LG
Dein Luxus-Ritter gefällt mir bis auf dem Saft, damit bevorziehe ich Brombeermarmelade.
Ritter hab ich noch nie gegessen. Das wird sich jetzt ändern!!!
Lieber Robert,
für ein Armeleuterestlessen sieht es ziemlich feudal aus.
ich erinnere mich an die ersten frech toasts, die ich bei meinem Papa in New York gegessen hab zum frühstück wohlgemerkt. ich dachte ich wäre im Schlaraffenland, weil die auch immer nachlegten, ob ich es wollte oder nicht.
liebe Grüße
elisabeth
Wudnerbar – bei uns hieß das French Toast und wurde an besonderen Tagen bereitet… ich habe das immer sehr geliebt… Brioche oder Challa eignet sihc dafür perfekt.. oh ich glaube ich weiß was ich am Sonntag mache.. tolle Bilder hast Du gemacht wie immer
Ein armer Ritter ist augenscheinlich halt doch was anderes als ein armer Mann aus dem Volke – alles ist relativ, letztlich kommt es auf den zugrunde gelegten Maßstab an … und was das Foto angeht – die „Eva“ hat den Apfel gegen einen Fotoapparat eingetauscht 😉
Gute Nacht!
Bin gar nicht dazu gekommen – aber Dein Beitrag war (inzwischen Gestern) mein Plan-B – Essen für ein hungriges Familienmitglied, das Dir sehr dankbar ist!!! Und statt Karamell habe ich Ahornsirup darüber „ausgeplempert“. Dazu gab es Kirschkompott.
Wie Claudia schon sagte: auch ich muss immer an die Szene aus „Kramer gegen Kramer“ denken, nur das mir im Gedächtnis blieb, dass Dustin Hoffmann versucht hat die Toastbrot-Scheibe in den Kaffeepott mit der Eier(schalen)milch zu versenken, was letztendlich natürlich nur gefaltet geklappt hat… 😆
Das war für mich das Schlüsselerlebnis, mich überhaupt für arme Ritter zu interessieren. Davor hatte ich davon noch gar nichts gehört… (obwohl schon Mama sowas in der Art in der Pfanne hatte).
Dankeschön für die Erinnerung
Heidi
DA könnte ich mich jetzt reinlegen. Darf ich?
Njamm, die schmecken auch ohne Wurst (oder nur?)
Habe meinen Mann extra wegen dem englischen Namen gefragt… er ist ja Schotte und sagt immer french tast, das mag er aber nicht auf süß.
Poor knights kannte ich gar nicht und ich dachte schon das wär ein Irrtum und fragte ihn.
Sagt er doch tatsächlich: Jaa in ENGLAND, das kann sein. Er kramte eines seiner KOchbücher vor und ja, die Poor Knights of Windsor kamen zum Vorschein.
Dort werden sie mit sautierten Äpfelscheibchens serviert, aufeinander gestapelt und mit Schlagsahne.
Mir gefällt deine Version ehrlich gesagt besser, denn ich liebe Karamell (auch ohne Wurst). Auch wenn ich eher wenig Süßes esse. Aber wenn, dann darfs oft richtig kläbrich sein 🙂
Das mit dem german toast und french toast war äußerst interessant… auch für meinen Holden 🙂
Grüßli, Monika
German toast hieß er zuerst, interessant. Es ist schön, dass Du Fotzel erklären wolltest, aber mit Hudel bin ich keinen Schritt weiter. Aber lecker, besonders zum Frühstück.
@Ulli: es stund so im Rezept 🙂
@Vanille: ich vermutlich auch.
@kochundbackoase: probier erst mal die armeleute-variante !
@Elisabeth: und daran erinnerst Du dich noch ?
@Alissa: Zopf geht eigentlich genausogut, ja.
@Christine: ein armer Ritter kriegt meistens noch eine reiche Prinzessin, während ein armer Mann… aber lassen wir das.
@Heidi, die II.: ich als völliger Filmbanause kann da nur staunend mit dem Kopfe nicken 🙂
@Alex: ich helf Dir gerne wieder hoch, falls Du kleben bleben solltest.
@Monika: mit leicht karamellisierten Aepfelchen dazwische würde mir das auch gefallen. Windsor. Werd ich mir merken.
@Poulette: ein Hallodri !
Heute steh ich auf dem Schlauch. Google sagt, Hudel sei ein Lappen, Fotzel also zerrissene Lappen? Und was hat das mit dem Hallodri zu tun? Den kenn ich aus anderen Zusammenhängen????????????????????
die Fotzelfetzen bilden sich aus gestocktem Eierguss um die Brotscheiben herum. Mundartsprachlich gibt es eben noch die andern Fötzel 🙂
Magst du das Rezept haben?
Wir haben diese „Poor Knights Of Windsor“ im englischen Kochbuch… ist aber auf englisch… könntich dir scannen.
sehr gerne, wenn Du einen scanner hast. Englisch ist kein Problem.
Das Foto ist wieder einmal zum In-den-Monitor-sabbern… 🙂