Ganzjahressorbet mit eingebautem Frostschutz. Nichts für Kinder und werdende Mütter. 3 % Alkohol. Ein wunderbares, charaktervolles, nicht allzusüsses Sorbet mit Rotwein, Cognac und Grand Marnier. Kurz: Ein Sorbet für Frauen und Männer. Wie die Himbeeren zum Namen Rothschild kamen, weiss ich nicht, kann ich nur vermuten.

Die Rothschilds waren im 19. und 20. Jahrhundert eine Bankiersfamilie jüdischer Herkunft, deren Stammhaus Mayer Amschel Rothschild & Söhne in Frankfurt stand. Der jüngste Sohn des Mayer Amschel, Jakob Rothschild (1792–1868) ging 1812 nach Paris und etablierte dort Rothschild Frères zu einer der ersten Bankadressen Frankreichs. Seit er zum Baron erhoben wurde, nannte er sich James de Rothschild. Als Berater von zwei französischen Königen wurde er der einflussreichste Bankier des Landes. Der bedeutende französische Koch, Marie-Antoine Carême (1784-1833) arbeitete in seinen letzten Jahren im Hause Rothschild. Vielleicht stammt die Idee zu dieser Sauce von ihm ?
Ich mache die Sauce seit Jahren zu Erdbeeren. Erst bei Recherchen bin ich neulich darauf gestossen, dass diese Kombination in Dessertbüchern aus den achtziger Jahren diesen illustren Namen trägt. Die Sauce schmeckt mir derart gut, das ich daraus ein Sorbet gebastelt habe. Das war eine gute Idee.
Zutaten
500 g Himbeeren (aufgetaute)
75 g Puderzucker
75 g Traubenzucker (Glukose)
Saft von 1 Orange (100 ml)
1 dl Rotwein (Douro oder Rioja ohne Eichenholzausbau, es muss kein Chateau Lafite Rothschild sein)
1 Elf. Cognac (10 ml)
2 Elf. Grand-Marnier (20 ml)
Zubereitung
(1) Die aufgetauten, noch kalten Himbeeren mit dem Zucker mischen und 30 Minuten ziehen lassen, dann durch ein feines Sieb streichen, Orangensaft und Wein mit der Himbeer-pulpe mischen, kurz stehen lassen und nochmals durchstreichen.
(2) Die restlichen Zutaten zum Saft geben, mischen und eiskalt stellen.
(3) In der Eismaschine zu Sorbet drehen.

Anmerkung
Das Sorbet ist anfänglich sehr weich (wegen dem Alkohol), beim Durchkühlen im Tiefkühler wird es fester, bleibt aber cremig und wird auch bei minus 25°C nicht zum Eisblock.
Wem das Sorbet zu weich ist, kann 1 g Agar oder ein halbes Blatt Gelatine in dem Orangensaft unter Erwärmen lösen und hinzugeben, damit das Sorbet noch etwas fester wird. Mir wars recht so.
Mit einem Schuss Himbeergeist serviert schmeckts auch bei kaltem Wetter gut. Sehr gut. Mein bisher bestes Sorbet. Je mehr man davon isst, desto wärmer wirds einem ums Herz. Überzeugt, Päm ?
Ziemlich überzeugt 🙂 Und dann noch meine Anküdigung, es auf jeden Fall nachzumachen. Ich bin im Rennen, spätestens nächste Woche Freitag hast Du’s. Ich bin gespannt, weil es ziemlich gut klingt.
Das mussi usprobiere! Man sieht wie genial die Konsistenz ist!
Schaut wunderbar aus und der Hintergrund ist – wie immer bei dir – interessant.
Der Alkohol wärmt dann auch gleich ein wenig….mir ist nämlich gerade zu kalt für Eis 😦
Himbeersorbet ist immer willkommen, werde ich ausprobieren!
Wie hieß es doch so schön: „Wenn einem soviel Gutes widerfährt – das ist schon einen Asbach Uralt wert“. Das Sorbet sieht sehr frisch und fruchtig aus mit dem vollen Geschmack der Himbeere.
Nachdem das Erdbeersorbet bei mir volle eingschlagen hat muss ich da wohl auch mal ran.
Wäre ganz nach meinem Geschmack und sieht fantastisch aus.
Wie Du schreibst, sind die Rothschilds jüdischer Herkunft, aus wirtschaftlichen Gründen aber konvertiert, was Ihnen von den ehemaligen Glaubensbrüdern sehr übel genommen wurde, wie anderen auch.
die Rothschild sind auch heute noch jüdisch.
Und, na ja, ein bischen viel Alkgemisch für mich, auf Château Lafitte nimmt man übrigens zum Kochen etc den geschenkten Wein der anderen grand cru……..
Was für ein schöne Rot! Das werde ich bei Gelegenheit mit diesem leckeren Obst ausprobieren.
Sorbet mit Tequilla, Aperol & Co kennt man ja schon, mit Rotwein ist wirklich mal etwas Neues und muss unbedingt ausprobiert werden. Vielen lieben Dank fürs Posten :-).
So delicious!
Grüsse,
Rosa
Himbeersorbet mag ich sehr gerne und dieses Rezept mit den tollen Fotos weckt meine Neugier. Leider mag Herr C. keine Himbeeren. So hätte ich das Sorbet für mich alleine, auch ein interessanter Aspekt.
Mit dem Hauch Alkohol gefällt mir das sehr gut.
Sorbet hab ich auch lieber mit pikantem Geschmack. Gefällt mir sehr gut. Eis dagegen darf zuckersüß sein, nein muss.
Erdbeersorbet nach Deinem Rezept durfte ich ja schon bei Suse testen, das Himbeersorbet klingt auch sehr fein.
Interessant und aufschlussreich 🙂 Für jede Situation hast du einen wunderbaren Tipp parat… so wertvoll… *lächel* Danke dir! Himbeeren liebe ich sowieso… Sorbet auch 🙂
Ich bin gerade schwer beeindruckt. Würdest Du es auch als Zwischengang empfehlen oder doch lieber als Dessert?
An das Thema Sorbet bin ich bisher viel zu nüchtern herangegangen.
Tolles Bild und sehr schönes Rezept. Steht schon auf der Liste und die Sonne kommt sicher auch bald wieder.
Viele Grüße
@Mestolo: vorteilhafterweise belässt man es über Nacht im Gefrierer.
@Chriesi: für ein Glacegeschäft müsste es noch eine Spur fester sein.
@Isi: meinst Du die im Hintergrund stehenden Flaschen ? 🙂
@sammelhamster: nur genug davon essen, dann wirds wärmlich.
@Ursula: gerne 🙂
@Linda: mein Koch-„Cognac“ 🙂
@Suse: das lohnt sich auch.
@Erich: so weit ich hab ich die Biographie der R.’s nicht gelesen.
@Bolliskitchen: 3 % sind weniger Alkohol als in Bier. Ich habe weder von Ch. Margaux, noch von Ch. Pétrus je eine Flasche geschenkt erhalten.
@Peter: das wird von alleine so rot 🙂
@Milliways: ich nicht, den tipp nehme ich gerne entgegen.
@Rosa: Danke.
@Chaosqueen: macht aber nur halb so viel Freude.
@Barbara: Drink und Dessert in Einem 😉
@SchnickSchnackSchnuck: pikante Sorbets als Zwischengang habe ich für uns abgeschafft. Eine Remineszenz aus der nouvelle cuisine.
@Toni: wie macht ihr das Testen aus der Ferne ? Daran wäre ich sehr interessiert.
@Elisabeth: die rote Farbe bestimmt auch 🙂
@Susa: nein, das ist ein Dessert, kein Zwischengang. Erstens kommt die Frucht der Himbeeren voll durch, zweitens ist es dafür noch zu süss. Dafür ist ein Apfelsorbet oder ein Grünteesorbet (bei Andreas) besser geeignet.
@nata: 🙂
@Petra: Hier scheint sie bereits wieder.
Sorbet kann ich immer essen, auch im tiefsten Winter – im Sommer schmeckt es nur noch besser. Und diese Variante erinnert mich an meine Flasche Grand Marnier, die schon etwas länger nicht mehr benutzt wurde… 😉
Wow! Mit dem eingebauten Frostschutz gefällt mir das richtig gut. Wegen der Konsistenz natürlich…
Das sieht so lecker aus!
Ich kann ja mal daran riechen… 🙂
Geht der viele Frostschutz nicht zu Lasten des Himbeergeschmacks?
Ich gebe manchmal einen winzige Prise Himbeergeist in mein Himbeersorbet und habe dies schon als Geschmacksverfälschung empfunden, wenn ich zu viel erwischte.
Großes Ingenieurinnengeheimnis, Robert. Na gut, weil’s Du bist: wir besuchen uns ab und zu 🙂
Schade, bin zwar nicht schwanger, aber duch meine Alkoholallergie ist es nichts für mich. Dafür könnte ich mich an den Zucchini hier unten sattessen 🙂
Extra Rot – Extra Lecker – Extra Tolle Farbe – wozu Rotwein alles im Stande ist – sicherlich war er auch für den guten Geschmack recht förderlich.
@Christina: das passiert bei mir nur bei Wodka und Whisky.
@Claus: klar doch !
@nina: da kannst Du Dir leicht eine rote Nase holen 😉
@Eline: Rotwein und die beiden andern Schäpse habe ich eher als Vertiefung, denn als Verfremdung empfunden. Wobei die Himbeeren sehr aromatisch waren und ohnehin obsiegt haben.
@Toni: nein, nicht nur für die jährliche Generalversammlung ? Da muss ja die eine von euch immer in die 180° falsche Richtung fahren 😉
@Alex: eine schlimme Allergie, wenns nur Sellerie oder Erdbeeren oder Akazien beträfe, könnte man sich einrichten.
@Andreas: primär schmeckt das Sorbet nach Himbeeren, den Wein merkt man kaum.
Bei solchen Blogpostings wünsch ich mir sehenlichst eine Eismaschine, aber als Single lohnt es sich nicht wirklich – obwohl Freunde & Gäste würden sich darüber wohl freuen.
Tja, die Himbeerzeit beginnt. Ich hab nämlich auch ein Sorbet gemacht. Aber nicht nur aus Himbeeren. Und ein anderes Frostschutzmittel hat meins auch bekommen…
Robert, was tut man nicht alles für die liebe Blogkollegin 🙂
Wolllust pur in rot!
Das erste Foto ist eine Wucht! Rot + Grün ist und bleibt eine tolle Farbkombination.
@schnapperin: dieses Sorbet kannst Du auch ohne Eismaschine herstellen. Den Saft ins Tiefkühlfach stellen, anfangs alle halbe Stunde mal mit der Gabel rein, bevors noch fester wird, mit dem Handmixer.
@Marquee: habs gesehen, der Dill ist für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig 🙂
@entegut: so ähnlich wollte ich das auch sagen, aber das Wort fiel mir nicht ein.
@daniela: nichts alles was man täglich kocht, kann so farbig sein 😉