Soutzoukakia Smyrneika, Fleischbällchen aus Smyrna

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Das war der Nachschlag

Mit Fleischbällchen kann man uns immer begeistern. Und wenn ich damit gleichzeitig an der vorletzten Runde von Tobias‘ Mittelmeerumreise teilnehmen kann, umso besser.  Nach kurzem Suchen bin ich bei „meiner“ Zypriotin kopiaste fündig geworden. Das Rezept stammt von der in Smyrna lebenden Grossmutter von Aikaterini-Deligiannis Vouka, einer Leserin von kopiaste. Gefallen hat mir daran, dass das Weissbrot zu den Fleischbällchen in Rotwein, statt in Milch wie hier üblich, eingeweicht wird. Einfaches, authentisches Rezept mit erstaunlich köstlicher Würzung ! Wir haben schon lange keine solch guten Fleischklösschen mehr gegessen. Dazu gabs gebratene Rosmarin-Polenta-Terrine mit Oliven (Rezept folgt). Beim Zusammenschreiben bin ich dann noch auf monambelles Version der Soutzoukakia gestossen. Auch diese hätten mir gefallen.

19ter mediterraner Kochevent - GRIECHENLAND - tobias kocht! - 10.04.2011-10.05.2011

Zutaten
für die Tomatensauce, eigene Version:
für 2 Personen

1 Elf. Olivenöl
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Tlf. Garrigue-Honig
1 Dose Pelati Tomaten, 400 g
2 Elf. Tomatenpüree (10.05.11)
1 Msp. Zimt
1 Tlf. griechischer Oregano
Salz, Pfeffer

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Die Tomatensauce

für die Fleischbällchen:
Menge für 4 Personen

600 g gehacktes Kalb- oder Rindfleisch (L.: Kalb)
2 Scheiben Weissbrot ohne Rinde (50 g)
50 ml Rotwein
1 Elf. Zitronensaft
1 Elf. Olivenöl
½ Tlf. Salz
½ Tlf. Zimtpulver
½ Tlf. schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
½ Tlf. Piment frisch gemahlen
½ Tlf. Kreuzkümmel, Cumin frisch gemahlen
2 Knoblauchzehen
Olivenöl zum Anbraten

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Die rohen Fleischbällchen, schön geformt, gell ?

Zubereitung
für die Tomatensauce, eigene Version:
(1) fein gehackte Zwiebel und Knoblauchzehe im Olivenöl glasig anschwitzen, Tomatenpüree zugeben, kurz mitdünsten, dann mit dem Inhalt der Tomatendose ablöschen. Das Ganze etwa 30 Minuten leise simmern lassen bis die Sauce leicht eingedickt ist. Kurz mit dem Stabmixer durch die Sauce fahren. Würzen mit Zimt, Honig, Salz, Oregano und Pfeffer. Durch ein nicht allzufeines Sieb passieren.

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für die Fleischbällchen:
(2) Inzwischen die Brotkrume im Rotwein, dem Zitronensaft und 1 Elf. Olivenöl einweichen, dazu die feinstgehackte Knoblauchzehe sowie die Gewürze geben. 20 Minuten stehen lassen.
(3) Das gehackte Fleisch gut mit dem eingeweichten, gewürzten Brot vermischen und eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Indessen eine kleine Probebulette braten. Das erlaubt eine perfekte Würzung, in der weder Zimt noch Kreuzkümmel vorherrschen.
(4) mit 2 altmodischen Suppenlöffeln oblonge, etwa 6-8 cm lange Fleischklösschen formen.
(5) Die Bällchen in heissem Olivenöl allseitig langsam anbraten, dann die Häfte direkt in die Sauce geben. Die Sauce samt den Bällchen während 20-30 Minuten simmern lassen, bis die Sauce nach dem Fleisch schmeckt. (Die restlichen Fleischklösschen habe ich nach dem Braten eingefroren).

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ich hatte keinen Griechenwein, aber Porphyr hört sich auch griechisch an

31 Kommentare zu „Soutzoukakia Smyrneika, Fleischbällchen aus Smyrna“

  1. Haggflaisch goht immer !
    Bim Honig und em‘ Oregano wird‘ i uf vorhandeni – nit griechischi – Beständ griffe miesse, aber das schmeggt bestimmt au guet.
    Danggscheen fir das scheene, neye Rezäpt.

  2. That is one lipsmackingly good speciality! Greece is such a wonderful place.

    Grüsse,

    Rosa

  3. Du hast ne eigene Zypriotin? Ich staune. Ich höre Dich schon sagen, mein Haus, mein Boot, mein Pferd, meine Zypriotin. Mal was anderes. :)))

    Hackbällchen gehen sowieso immer, egal aus welchem Land. Und Porphyr klingt nicht nur griechisch, sondern ist es auch. Es heißt purpurfarben.

  4. Der Rotwein in den faschierten UFO’s hat etwas. Und ein Lagrein muss immer gehen! 🙂
    Ich werde das nachkochen. Vorläufig gibt es Reis dazu, weil vielleich erst nächste Woche dein Polenta folgt.

  5. @Mestolo: das wird an der warmen Sonne liegen, die Tag für Tag an blauem Himmel für uns scheint.

    @Basler Dybli: und kaum Füllmaterial drin.

    @Rosa: dort würde ich gerne einmal hin.

    @Arthurs Tochter: Schweizer sucht Griechin 😉 darin bin ich besitzergreifend.

    @entegut: die Polenta ist nachkochenswert.

    1. Genau ! Das isch mi erschte Gedangge gsi – pragtisch eifach nur Flaisch mit eme Seeseli 🙂

  6. Das Bällchen sieht fluffig, die Soße unwiderstehlich fruchtig aus … Weißbrot in Rotwein einweichen, das sind die interessanten kleinen Unterschiede … ich warte dann noch auf die Polenta-Terrine und auf die nächste laue Frühsommernacht 🙂

  7. Gerade meine Rezepte durchstöbert, tatsächlich: da sind sie. Die wollte ich immer schon einmal zubereiten. Hier stehen noch Muskat und Nelke unter den Gewürzen, das ist fast schon weihnachtlich 😉

  8. Ich will auch meine eigene Zypriotin. Hast du auch darauf geachtet, dass es eine griechische Zypriotin ist, bei einer türkischen Zypriotin müsste dich Tobias nämlich höchstwahrscheinlich disqualifizieren. Ansonsten musst du auch noch bedenken, dass Zypern doch ein eigener Staat ist. Also sehr waghalsig mit einem zypriotischen Rezept am Griechischen Kochevent teilzunehmen.

    Es grüßt trotzdem mit zypriotischem Griechengruße

    Martin

  9. @gourmet-büdchen: im Süden war es in letzter Zeit eher Suppenwetter. Die Mediterranisierung des Nordens 🙂

    @tobias kocht: musste erst mal nachsehen, was Du damit meinst.

    @Christine: die Bällchen sind eher kompakt, da ja nicht viel Lockerungsmaterial drin ist.

    @bee: weihnachtlich schmeckts nur, wenn man zuviel Gewürz erwischt. Ich hab vorsichtig zugegeben und dann noch nachgewürzt. Das ergab einen warmen, runden Geschmack.

    @uwe@highfoodality: als Anhänger der Pfannenfraktion kann ich nicht grillen.

    @duni: den gibt es auch in der Schweiz. Muss mir mal eine Probeflasche besorgen.

    @sammelhamster: die werden vermutlich kalt gegessen.

    @Martin: 🙂 noch schlimmer, ich dachte, das Rezept kommt ja von der Grossmutter aus Smyrna… wie ich eben gesehen habe, liegt Smyrna in der Türkei. Das kommt von dem politischen Durcheinander und Grenzgezerre auf dem Balkan und dass ich noch nie Gelegenheit hatte, die Gegend zu bereisen.

  10. Lieber Robert,

    ich glaube nicht, dass es besser gewesen wäre, wenn du die Gegend vorher bereist hättest. Eher noch verwirrender. Allerdings muss man feststellen, dass die Enthüllungen deiner Verwerfungen immer schlimmer werden. Ständig neue Details die an das Tageslicht kommen. Wahrscheinlich stellt sich am Schluss noch heraus, das deine Quellenangaben unzureichend waren.

    Es grüßt von der der Quelle

    Martin

  11. Hallo
    das schmeckt bestimmt klasse. Lust auf Sommer.
    Wieviel Tomatenpüree? Fehlt im Rezept.

  12. Mhm, Urlaubsgefühle werden wach 😉 wann war ich nur das letzte Mal einfach weg… ist schon fast zwei Jahre her… es wird Zeit… danke für die Erinnerung 🙂

    Und: Meine Seite ist wieder aufgeräumt und sauber! 🙂

  13. Ich habe die Freiheit besessen, besagte Klopse/Buletten/Fleischpflanzerl in runder Form zu braten. Rezept auf Arbeit ausgedruckt, soeben nachgebraten. Köstlich! Vielen Dank!

  14. Soutzoukakia – in diesem schönen Wort steckt fast alles, was ich an Griechenland mag. Daher habe ich sie mir zu Beginn meiner vielen Wanderreisen in Griechenland auch immer bestellt. Bis ich dann die weniger lautmalerischen Keftedes kennenlernte. Die waren mir, da ohne Tomatensauce, dann immer lieber.

  15. Beim Formen der Hackwürstchen freue ich mich auch immer über die alten Löffel meiner Großmutter. Die eignen sich hervorragend dafür.

    Ich habe lange gebraucht, den Unterschied zwischen Soutzoukakia und Keftedes zu verstehen, nach vielen gegessenen Portionen kenne ich ihn nun: Soutzoukakia haben eine länglichere Form, eher wir kurze Würste. Keftedes dagegen sind runde Hackbällchen, Keftedes me saltsa ntomata sind Hackbällchen in Tomatensauce.

  16. @Claus: „meine“ kann kochen, die geb ich nicht her !

    @einfach ein schönes Leben: wenn Leugnen nichts mehr hilft, zieh ich mich auf mein Gut zurück 😉

    @the rufus: nach Schilcher schmeckt er nicht.

    @Peter: Danke für den Hinweis. Habs ergänzt.

    @Elisabeth: clean, wie man heute sagt. Sehr gut so.

    @Sylvia Peters: freut mich.

    @Eline: mal sehen, wie der Rest ohne Tomatensauce nach der Gartenarbeit schmeckt.

    @Susa: bis jetzt habe ich mich auch nur gewundert, danke für die unerwartete Aufklärung !

    .

  17. super rezept, lebe seit 20 jahren in GR habe dank eurer hilfe erst in DE gr.kochen gelernt, weil in GR gab es für mich küchenverbot wegen schwiegermutter, großmutter,tante usw.
    gruß aus gerade HH

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