
Im ersten Teil bin ich bei der Eroberung des Aargaus 1415 durch die Eidgenossen stecken geblieben. Bremgarten wäre lieber unter der Macht und wohlorganisierten Ordnung der Habsburger, den Gründern ihrer Stadt, geblieben. Das Angebot der Eidgenossen, dem Bund als selbständiger Ort beizutreten, wurde von den Stadtoberen zurückgewiesen. Trotzdem behielt Bremgarten auch unter den Eidgenossen seine weitgehende Selbständigkeit bei, die es schon unter den Habsburgern genossen hatte. Dank seiner Finanzkraft erwarb es bis ins Jahr 1522 die Herrschaftsrechte über einzelne umliegende Gemeinden und besass damit eigenes Untertanengebiet.
Die gedeckte Reussbrücke ist ein wesentlicher Bestandteil des malerischen Stadtbildes von Bremgarten. Die erste Brücke auf hölzernen Pfahljochen wurde schon 1281 erwähnt. Die heutige Brücke ist eine Kopie der 1953 abgebrochenen Holzbrücke. Die alten Reusstore sind verschwunden; letzter Rest der Befestigung ist das Bollhaus, mit dem Stadtwappen, dem Habsburger Löwen.

Die städtische Wirtschaft war durch ihr Handwerk geprägt, ohne jedoch überregionale Ausstrahlung zu erlangen. Zu gering war der Warenverkehr, zu übermächtig die Konkurrenz aus Zürich.
Der Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft im Frühjahr 1798 brachte für Bremgarten das Ende der bisherigen Sonderstellung und Selbständigkeit. Die Untertanen wurden frei. Bremgarten stieg zu einem gewöhnlichen Landstädtchen mit Weihnachtsmarkt und Operette ab.
Zu Füssen der Oberstadt liegt die Unterstadt (welch scharfsichtige Erkenntnis). Zentral der Kirchenbezirk, ein geschlossenes Ensemble von kirchlichen Bauten. Um die Stadtkirche St. Nikolaus gruppieren sich neben den verschiedenen Pfrundhäusern drei weitere Kapellen. Alles in sanftem Barock.

Das Kornhaus, nahe dem Warenumschlagplatz an der Reuss, wurde 1687 als städtisches Lagerhaus errichtet. Darum wird es heute noch als „Neubau“ bezeichnet. Durch die breit gefassten Rundportale konnten grosse Wagen ein- und ausfahren.

Noch ein Brunnen von Meister Hans Murer, im Jahre 1570 aufgerichtet.

In der Unterstadt wohnten die einfachen Handwerker. Das ist noch heute an den Häusern ablesbar.

Der Hexenturm dürfte aus dem 14. Jahrhundert stammen. Der bollwerkartige Rundturm erhebt sich vor der Südwestecke der Unterstadtmauer direkt über dem Reussufer. Die Mauer ist im Erdgeschoss 3 Meter dick und 22 Meter hoch. Hexen und Kirchen. Passt.
Kleine Aufstiegshilfe Abstiegshilfe am Hexenturm – sehr fein.
Mal was anderes: vielleicht solltest Du Deine „Besuche-in“ in einer Google-Map eintragen – dann kann man sich auch geografisch schnell ein Bild machen…
What gorgeous buildings! A place to visit.
Cheers,
Rosa
Ein musealer Fleck – und bis heute (mir jedenfalls bislang unbekannt) keine „überregionale Ausstrahlung“?! Man hat den Eindruck, dass der Ort versunken im Zwingli-Calvin-Geist –
Disziplin, Fleiß und Sparsamkeit – lebt.
Ist vielleicht was dran, dass in der Schweiz selbst die Katholiken protestantisch sind! 😉
Vielen Dank für die schönen Bilder aus Bremgartens Ober- und nun auch Unterstadt. Bremgarten muss auch einen tollen Gemüsemarkt haben, nun habe ich also zwei Gründe möglichst bald einen Besuch dort einzuplanen!
@the rufus: die Schweiz ist so klein, da hocken alle google-Markierungen m gleichen Ort 😉 Ich will mir das aber überlegen.
@Rosa: it’s worthwhile.
@Christine: Das sind ur-schweizerische Eigenschaften. Daran konnten nicht mal die Religionen etwas ändern.
@kochfrau: Der Markt, der am Mittwoch und Samstag Morgen stattfindet, steht auch schon lange auf meiner Besuchsliste.
Da leb ich :-),
der Gemüsemarkt ist aber wirklich winzig, besteht aus 3-4 Gemüseständen, 1 x Blumen, 1 x Bündnerspezialitäten 1 x die Biobäckerei, mit Glück ein Käsestand.+ Fischstand.
Wer Getümmel und viele Menschen mag der kann an dem Oster- oder Pfingstmarkt kommen.
Mir ist der Herbstmarkt lieber. link über Märkte http://www.bremgarten.ch/
lg vreni
Nur ? nur unwesentlich weniger als der Basler Markt. Die Bündnerspezialitäten haben wir auch, ein Franchising-Unternehmen. Dann also doch gleich lieber nach Luzern. LG