Himbeer-Baiser-Törtchen

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Komplizierte Vorgeschichte: Ralf (onlyfood) gab mir bei meinem Reisebericht über Staufen den tipp, einmal das Cafe Decker zu besuchen. Das habe weit und breit die besten Kuchen. Nun ergab es sich kürzlich, dass wir wieder in Staufen weilten. Hinein ins Decker. Mächtige Kuchen sind unsere Sache nicht, während Frau L. sich ein Käsebrot bestellte, hatte ich um 16 Uhr gerade noch Glück, das letzte Himbeertörtchen zu erwischen. Und dieses war unglaublich fein ! Auf einem Baiserboden, der mit Schokolade überzogen war (damit sie nicht durchfeuchten), eine Auflage von Rahm, aromatisiert mit Limettenschale. Darauf die Himbeeren gesteckt.
Einige Tage später bereitete mir Frau L. einen Geburtstagskuchen zu. Einen Orangen-Schoggi-Möggeler-Keks. Dabei vergass sie, das im Kühlschrank bereitgestellte Eiweiss unterzumischen. Der Kuchen war entsprechend trocken und kompakt. „Petze !“ (Das galt mir).
Was nun mit den 3 Eiweissen ?
Bei zorra nachgeguckt, wie man Baiser bäckt. War gar nicht schwer. Schokolade geschmolzen, aufgepinselt. Limetten-Schlagrahm zubereitet. Himbeeren reingesteckt. Nicht ganz so schön wie bei Decker, der nahm kleinere Himbeeren, aber ebenso gut.

Zutaten
für etwa 8-10 Törtchen
3 Eiweiss
Prise Salz
150 g Puderzucker
50 g dunkle Schokolade
2 dl Schlagrahm
1 Limette
etwas Puderzucker zum süssen
250 g Himbeeren

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Zubereitung
(1) Eiweisse mit dem Salz steif schlagen. Die Hälfte des Zuckers beigeben, weiterschlagen, bis der Eischnee sehr steif ist. Den restlichen Zucker beigeben, kurz weiterschlagen, bis der Eischnee glänzt.
(2) Meringue-Masse in einen Spritzsack mit gezackter Tülle (ca. 16 mm Ø) geben, auf ein mit Backpapier belegtes Blech flache Rondellen mit ca. 8 cm Durchmesser spritzen.
(3)  1-2 Stunden in der Mitte des auf 100 Grad vorgeheizten Ofens trocknen, dabei Ofentüre mit einem Holzlöffel leicht offen halten. Falls die Meringues drohen Farbe anzunehmen, Temperatur auf 80 Grad herunterschalten. Wenn die Meringues durchgebacken sind, Ofen ausschalten und noch 10 Minuten darin lassen, Ofentüre immer noch leicht geöffnet lassen, dann herausnehmen, samt Backpapier auf eine kalte Fläche stellen, dann die Baisers sorgfältig vom Backpapier lösen und auf einem Gitter auskühlen lassen. Dicht verschlossen aufbewahren. Meine sind mangels Geduld leicht beige geworden.
(4) Schokolade im Wasserbad bei 50°C schmelzen, die Masse mit einem Pinsel auf die Baisers auftragen.
(5) eiskalten Rahm mit dem Abrieb einer Limette steif schlagen, nach Belieben süssen. Den Rahm mit einer Palette 5 mm dick auf die Baisers streichen und die Himbeeren in den Rahm drücken. Nicht aufbewahren. Dafür besteht aber keine Gefahr.

19 Kommentare zu „Himbeer-Baiser-Törtchen“

  1. Wie gut, dass der Musenkuss nicht immer beabsichtigt ist – aber das Ergebnis dieser Inspiration wird mir mit Sichherheit schmecken. Hoffentlich vergißt in meinen Geburtstagskuchen auch jemand…

  2. Himmlisch schauen sie aus diese Törtchen! Danke für den Link zu mir, das erinnert mich nämlich gerade daran, dass ich schon längst die unmöglichen Baisers von Cascabel nachbacken wollte.

  3. K Ö S T L I C H !!!
    Da läuft mir gerad beim Lesn das Wasser im Mund zusammen.

    Beim Stichwort „Staufen“ kann ich noch die „Käsestube“, Hauptstrasse 56a in Staufen empfehlen.
    Dort gibt es die genialsten Käsefondue, die ich je gegessen habe, in diesem kleinen, urigen, aber äußerst feinen Restaurant.

    LG!

  4. Blütenweiss werden meine nie, da ich Rohrohr-Zucker, dem die Melasse entzogen wurde, verwende. Ist wieder eine gute Idee um übriges Eiweiss zu verbrauchen.

  5. Dasselbe wie Magdi habe ich auch gerade gedacht: Tolle Idee, um Eiweiß aufzubrauchen. Solche Rezepte suche ich immer. Und schick ausschauen tun die Törtchen allemal! Leider gibt es bei uns so selten Biolimetten, von denen man die Schale verwenden kann.

  6. Gehören die Baisertörtchen so flach?
    Ich bin ja nicht so der Baiser Fan, aber die Kombination mit Schlagobers und Früchten und Schokolade, da werde ich schwach. Herrlich ist von J.Oliver der Tray baked Meringue mit Früchten, Schlagobers, Nüssen und flüssiger Schokolade. Das ist so wunderbar opulent und wolkig.
    Deine sind von der eleganten Art. Wie sich die Himbeerchen so dezent und fast kokett zur Seite neigen, das finde ich schön!

  7. Soso, du bist also hin und wieder eine Petze?! 😉
    Hast du dir dann überhaupt die Himbeertörtchen verdient? Solltest du die dann nicht lieber mir geben???

  8. @Thomas: gewiss.

    @Micha: dein Mann bäckt Dir Kuchen ? 🙂

    @Rosa: den Himmel würde ich nicht gleich bemühen obgleich ich nicht weiss, wie Manna schmeckt.

    @Elisabeth: es schmilzt alles zu gleicher Zeit.

    @zorra: es musste schnell gehen, da bin ich zuerst auf deiner Seite gelandet.

    @sweetkoffje: als Schweizer kann ich kaum glauben, dass man in Deutschland ein gutes Käsefondue zustandebringt 🙂

    @Magdi: unter der Schokoladeschicht merkt das niemand.

    @Chris: wenn die Salzfreunde mal ab der Strippe sind….

    @Turbohausfrau: ich wasce die Limetten heiss ab. Bio findet man selten.

    @entegut: so flach waren sie bei Decker auch. Es soll ja nur ein Boden sein, mehr nicht.

    @sammelhamster: es geht auch mit andern Früchten.

    @Eva: wer kocht, hat sich doch das mitessen verdient.

    @Verboten gut!: eine ganz kleine.

  9. So eine Gelegenheit, hätte ich auch nicht ungenutzt gelassen. 🙂

    Deine Törtchen sehen köstlich aus und ich kann mir den Geschmack ziemlich gut vorstellen. Interessant fände ich auch eine Kombination mit weißer Schokolade.

  10. Das Rezept merke ich mir für die kommende Beerensaison im nächsten Sommer…
    Ich habe übrigens das Glück nur etwa 12 km von Staufen entfernt zu wohnen. Café Decker ist immer einen Besuch wert. Von Herrmann Decker gibt es übrigens auch ein Buch mit Backrezepten.
    Z. B. den Walnuss Orangen Kuchen, den ich dieses Jahr in Herzform zum Valentinstag gebacken habe… schöne kleine Portion für 2 Personen:
    markgraeflerin.wordpress.com/2011/02/13/valentinstag/
    Das Café Decker feierte im Frühjahr sein 50-jähriges Bestehen.
    LG
    Markgraeflerin

  11. @Lillebi: dunkle Schokolade schmeckt mir besser, die weisse ist nur Kakaobutter=Fett.

    @Markgräflerin: den werde ich bei nächster Gelegnheit am Ort probieren. Das Buch gibt vermutlich auch im Laden zu haben. Werd mal reinschauen.

    @Lemon: die Limetten geben der Sache Geschmack.

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