
Genauso wie auf der alten Ansichtskarte wird das Stadtbild heute noch beherrscht von den zwei üppig aus dem Hang spriessenden Felsen Valère und Tourbillon. Valère, der südlich, rechts im Bild, gelegene Fels (621 m ü. M.) mit der Wallfahrtskirche Notre-Dame de Valère (12./13. Jahrhundert). Diese beherbergt die älteste spielbare Orgel der Welt, die etwa 1430 erbaut wurde. Nördlich, im Bild links, der Fels Tourbillon (655 m ü. M.) mit der Ruine des ehemaligen bischöflichen Schlosses aus dem 13. Jahrhundert. 1788 brannte das Gebäude während eines grossen Stadtbrandes nieder.
Sion, deutsch Sitten, ist die Hauptstadt des Kantons Wallis. Die zwischen den Hügeln liegende Altstadt stammt aus dem Mittelalter und beherbergt zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dolmenfunde bezeugen, dass die Gegend schon in der Steinzeit besiedelt war.
Als im Jahre 15 v. Chr. die Römer das bis dahin keltische Wallis eroberten, erbauten sie anstelle eines älteren Oppidums die Siedlung Sedunum. Im Jahre 580 wurde der Bischofssitz von Martigny hierher verlegt. Die Schenkung der Grafschaft Wallis durch König Rudolf III. von Burgund an den Bischof von Sitten 999 machte die Bischofsstadt zum Hauptort des Landes und den Bischof zum Landesherr. Dank Zugeständnissen seitens des Bischofs erlangten die Sittener Bürger gewisse Selbstständigkeitsrechte, die fortan jedem Bischof nach seiner Wahl zur Bestätigung vorgelegt wurden. Ende des 12. Jahrhunderts war Sitten eine Stadt mit Ringmauern, Freiheitsbriefen und Marktrecht.
Charakteristisch für Sitten ist das mittelalterliche Stadtbild. In der Altstadt selbst befindet sich die sehenswerte Kathedrale Notre Dame de Glarier aus dem 15. Jahrhundert. Sie besitzt einen romanischen Turm, der aus dem 12. Jahrhundert stammt.


Südwestlich der Kathedrale befindet sich die Kirche St-Théodule. Sie wurde 1516 als spätgotischer Bau begonnen, jedoch erst zwei Jahrhunderte später fertiggestellt.

Weiter östlich liegt das Rathaus der Stadt. Es wurde 1657 bis 1665 im Renaissancestil erbaut. Reich geschnitztes Portal. Im Treppenvorhaus sind römische Inschriftensteine zu sehen. Hübsch der Turm mit der Astronomischen Uhr.


Wer durch die Hauptstrasse der Altstadt, die Rue du Grand-Pont flaniert, kann darin oder nahebei weitere Bauten aus spätgotischer und jüngerer Architektur entdecken. u.a. das Haus Supersaxo (1505). Dazwischen blitzen im Norden immer wieder Weinberge auf, die lediglich einen kurzen Fußmarsch von der Innenstadt entfernt liegen.
Beim Löwenbrunnen ist Zeit für eine Pause: Im Café de la Grenette unter den Arkaden des historischen Getreidemarkts oder wesentlich gepflegter in der Boulangerie Gaillard et Fils an der Rue du Grand-Pont 4.






Wer aus Basel kommend in Sion zu Mittag essen will, muss früh aufbrechen. Mit Frau ein Ding der Unmöglichkeit, also gabs unterwegs nur Käsebrot. Zeit, um einen geeigneten Fotostandort zum Ablichten des Doppelhügels zu finden, blieb keine. Deshalb die Postkarte am Anfang des Berichts 🙂
Quellen: wiki und Historisches Lexikon der Schweiz
Eure in den Straßen gespannten und wehenden Fahnen gefallen mir immer wieder.
Die Schweiz kommt bei Reisenden derzeit nicht gut weg. Unverschämt teuer, so die einhellige Meinung, derer wir unterwegs immer wieder begegeneten. Bei solchen Ausblicken werd ich dennoch wehmütig. Im Wallis, bzw. auf der Bettmeralp waren wir früher immer Skifahren.
Käsebrot mit Eindruck! Allein die Rathaustür ist sehr beeindruckend!
Zur Wallfahrtskirche hoch war zu beschwerlich?
Bei so vielen schönen Kirchen, werde ich wohl mal vorbeikommen müssen zum Probieren…
Da hast Du mir ja wieder die Nase lang gemacht … ,o)
Ich wäre auch mit dem Käsebrot einverstanden gewesen … die Aussicht … alleine würde mir schon genügen ;o)
Gegen ein gutes Käsebrot ist eh nichts einzuwenden … aber wenn ich die Wahl hätte … würde Ich auch lieber Röschdi essen gehn …
Lg in die Schweiz aus dem gerade sonnigen Saarland
Kerstin
@Nathalie: hier zeigt man gerne Flagge !
@SchnickSchnackSchnuck: teuer mag sein, das liegt aber nicht an der Unverschämtheit der Schweizer, sondern daran, dass alle Welt, inklusive die Europäer, ihre Ersparnisse in Schweizer Franken umtauschen, um ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Der Kursanstieg von über 20% macht uns genug Probleme.
@Micha: ich hätte schon hinauf wollen.
@the rufus: Toréador prends garde…, wäre zwar französisch, aber doch nicht passend.
@Verboten gut!: nicht dass ich Käsebrot verschmähen würde, aber auf Ausfahrten gehe ich lieber essen.
It is such a pretty town! I love Sio. Thanks for sharing your pictures with us.
Grüsse,
Rosa
Jetzt komme ich aber wirklich ernsthaft ins Grübeln. Der Tourbillon liegt nun einiges über der Stadt, das Schloss ist nicht eben schnell zu erreichen. Dennoch haben die Flammen beim Stadtbrand auf das Haus übergeschlagen?
Und dank der beneidenswerten Neutralität kam es dort nie zum Sittenverfall.
@Rosa May: as you can see, my travelradius grows and grows 🙂
@bee: Französische Truppen haben dem Feuer ein wenig nachgeholfen, sie steckten die Stadt in Brand, das Wallis gehörte ab 1810 bis 1815 sogar zu Frankreich.
@anglogermantranslations: Käsebrot ist doch genug Sittenverfall !
In der allerhöchsten Not schmeckt auch s‘ Chäsli ohne Brot.
das Chäsli ist indessen, beinahe aufgegessen.
Nun dräut das Brot, die schiere Not.
Was heißt hier „dräuen“? Man muss es langsam käuen, dann lässt sich’s gut verdäuen.
Dazu passt dann wenigstens ein Drohmilchkäse 😉
Ich hab‘ viel gelernt und viel Schönes und Spannendes neu entdeckt, sehr interessanter Post.
Ha, das kenne ich von der Ansichtskarte her. Wenigstens etwas. 😉
Schöner Bericht.