
Manchmal genügen geringfügige Eingriffe in ein Rezept, um etwas neues daraus zu machen. Hat nicht Paul Bocuse unser Schweizer Fondue mit double crème angereichert und das ganze in Ermangelung eines Schweizer Fondue Caquelons in einer Kürbishälfte serviert ? Pumpkin Fondue konnte mein Interesse bis anhin nie wecken. Wenn aber Arthurs Tochter, Heike, Shermins Zauberkessel und highfoodality (mit perv verführerischen Bildern) etwas in den Himmel loben, muss was dran sein. Die Kombination K. u. K. (Käse/Kürbis) liess mich ruhelos. Ein Blick auf das foodpairing Diagramm (search: pumpkin) gab letzte Gewissheit.
Warum nicht der Sache einen andern Dreh geben ? Alles umdrehen, eine Inversion: Statt crème double und Gruyèrekäse im ausgehöhlten Kürbis zu erhitzen, verwende ich einen ganzen Vacherin mont d’or Käse, erhitze ihn im Ofen. Anstelle von Brot- oder Kartoffelwürfeln werden die im selben Ofen gleichzeitig gebackenen Kürbisstücke auf eine Gabel gespiesst und diese in den flüssigen Eingeweiden des Käselaibes gedreht (aaahh…) oder der Käse über die Kürbisspalten gelöffelt.

Zutaten
Ca. 600 g Vacherin Mont d’or
trockener Weisswein, z.B. Vin jaune d’Arbois, Chateau Chalon geht auch 😉
1 kleiner Hokkaidokürbis
Salz, Pfeffer, Piment

Zubereitung
(1) Den Käse am Morgen aus dem Kühlschrank nehmen, Holzdeckel entfernen, ein kreisrundes Stück Rinde von ca. 5 cm Durchmesser aus dem Käse herausschneiden, Käse oben einige Male einstechen und ca. 3-4 Elf. Wein in die Öffnung und über die Rinde giessen. Manche wickeln die Holzspanschachtel in Alufolie, ich stelle den Käse samt Spanschachtel in eine passende, hitzebeständige Keramikform, man kann dann den heissen Käse auf den Tisch stellen, ohne dass er gleich wieder erkaltet. Bis vor dem Mittagessen bei Raumtemperatur stehen lassen.
(2) Ofen auf 200°C (U-/O-hitze) vorheizen. Kürbis waschen, halbieren, Kernhaus entfernen und in ca. 2 cm dicke Spalten schneiden. Würzen und auf ein mit Backpapier belegtes, rundes Ofenblech legen.
(3) Das Blech mit den Kürbisspalten in den obern Teil des Ofens, den Käse in der Keramikform in den untern Teil des Ofens geben und während ca. 25-30 Minuten (den Kürbis bitte nicht zu Brei) backen.
(4) Erst die Kürbisspalten herausnehmen, salzen, den Käse umrühren und weitere 5 Minuten im Ofen belassen. Während der Mahlzeit habe ich den Käse einmal für 5 Minuten im Ofen nachgewärmt.
Der Chateau Chalon (erinnert an weissen Sherry, enthält aber weniger Alkohol) passt gut dazu.

Mit einem 2011-er Kürbis habe ich 2012 meinen Vorsatz, pro Jahr nur ein Kürbisrezept zu kochen, bereits erfüllt. Ich bin wieder mal der Zeit voraus.
Ein Traum in geschmolzenem Käse. Ich liebe es…!!
Und wo krieg ich jetzt den Kürbis her?
Und ich dachte gerade eben, dass du nun doch noch eine Leidenschaft für Kürbis entwickelst! 🙂
Sieht wirklich sehr verführerisch aus!
Oh ja!!! Käse und Kürbis!!! Das ist der beste Start ins Jahr.
Nur, ich hab‘ keinen Kürbis mehr 😦
Eine sehr gute Idee! Das sieht tierisch lecker aus.
Grüsse,
Rosa
Das ist eine wunderbare Idee, die sogar mir den Kürbis schmackhaft macht.
Das hat Dreh!
Wenn das Kürbis mal nicht ordentlich aufgerüscht ist – und mir auch lieber als diese (angeblich) schicke Serviererei im ganzen Kürbis.
Sobald ich ja ein Foto sehe, wo geschmolzener Käse Fäden zieht, fange ich an zu seufzen…
Wahrscheinlich mach ich es mit Kürbis und LaRatte-Kartöffelchen, ein Arbois dazu ist auch eine feine Sache, kommt ja schließlich auch aus dem Jura.
Let‘ twist ….Käse und Kürbis wagen ein Tänzchen…Super!
Käse & Kürbis eine gelungene Kombination … Ich könnte dazu eh nie Nein sagen, dazu liebe Ich viel zu sehr Käsefondue ;o)
Die Abwandlung vom Maitre Bocuse werde Ich mal testen.
Lg Kerstin
Schade, dass es den Mont d’or nicht von der Größe eines Parmesanlaibes gibt. Ich würde mir einen ganzen kleinen Hokkaido darin versenken.
@Mestolo: ein vollwertiger Fleischersatz.
@Tina: eben stand noch alle 300 Meter Landstrasse ein Wagen voll mit Kürbissen 🙂
@Eva: als foodblogger kommt man um gewisse Sachen nicht herum.
@sammelhamster: irgendwer muss ja der erste sein, der damit anfängt 😉
@Rosa May: der Kürbis war wurmfrei.
@chezuli: die Farbe der orangenen Riesen ist trotz allem faszinierend.
@Micha: hab mich auch geragt, was die andern mit den geleerten Kürbissen angestellt haben ? Hier gibts nur eine leere Spanschachtel.
@Susa: Kartoffeln sind klassisch, der Kürbis passt aber mindestens so gut.
@Sybille: die Kongruenz zwischen Kau-takt und Tanz-takt muss einfach stimmen.
@Verboten gut!: ist ja bald wieder Kürbiszeit.
@Arthurs Tochter: damit könntest Du dich im Guinessbuch der Weltrekorde registrieren lassen.
Köstlich!
Was deinen Vorsatzt der Kürbisrezepte angeht. Möchtest du ggf, eine Erinnerung? 🙂
der Mont d’Or ist ja auch der absolute „Diät“ Käse, kaum Kalorien…..Grosse Schachteln gibt’s auch……man hat da aber schon anderes drin versenkt…
Ach das wär grad genau das richtige. Mir ist so kalt heut.
Die Frequenz teil ich da übrigens mit dir.
Mhm… bei K. u. K. bin ich selbstverständlich dabei! 🙂 köstlichst… habe noch etwas auf Lager 🙂
Das ist bestimmt auch invertiert der Hammer….Dein Titelbild jedenfalls macht Appetit auf das Gericht – tolles Bild!
Kürbis hätte ich noch einen….
Wenn die Schweizer zu Besuch da sind gibt es fast immer Vacherin. Der ist immer im Rohzustand so schnell fertig, da könnt man nie sonst was daraus machen:))
da rinnt mir jetzt das wasser im mund zusammen. sehr, sehr fein!
Wahnsinn, was für eine grandiose Idee. Das trifft genau meinen Geschmack, da läuft mir allein bei der Idee daran schon das Wasser im Mund zusammen.
Deine Idee die Käse in einer Porzellanform zu setzen, finde ich einfach klasse, viel weniger gefährlicher. Ich habe mal eine fliegende Käse erlebt, eine ganz heiße Sache!
Mh… welch köstlicher, käsefädenziehender Anblick.
Was die Frage nach dem ausgehöhlten Kürbis angeht – bei uns blieb da im Grunde nicht viel übrig, nicht mal ne Spanschachtel… 😉
@Susa: nicht nötig, Kürbisse sind unübersehbar.
@Bolliskitchen: „kaum Kalorien“ passt zum Suppen-Januar.
@Heike: heisse Suppe hilft gegen kalte Extremitäten.
@Elisabeth: mit K und Lager meinst Du bestimmt Schokolade.
@highfoodality: Käse ist leider zu wenig weiss 😉
@bushcook: als Kürbis-chutney im Glas ?
@Magdi: Käselaibe lassen sich leicht über den Ofenpass rollen, besonders in Holzfelgen 😉
@entegut: es geht auch ohne Trüffel…
@Lemon: grandios ??, dann ist die Idee nicht von mir.
@vanille3soeurs: bei mir fliegen die Spaghetti vom Teller, wenn sie zu schwungvoll aufgetragen werden, Käse hat keine Flügel.
@Shermin: gibt das keinen Streit über die Verteilung ?
Wir hatten diese Saison auch schon einen warmen Vacherin mit Pellkartoffeln dazu; mein Problem ist nur, dass die Käsemasse für meinen Geschmack ( ich esse ja eh alles gern kochendheiss…und wärme noch die Teller vor) nicht heiss genug ist und zügig abkühlt. Vielleicht sollte man die Kermanikform mit dem warmen Käse noch bei Tisch über ein Wasserbad setzen?
hmmmmmmmmmmmm lecker 🙂
„Chateau Calon geht auch …“ ha, ha, ha …. 🙂
Ein wunderbares Rezept! Ich esse Vacherin-Mont-d’Or gerne, Allerdings nicht in diesen Mengen.
Ich finde er schmeckt immer ein bisschen nach Kuhstall Plus.
super Kombination!! Nur wo krieg ich den Vacherin her??
Mmmmmmh! Ich liebe Vacherin-Mont-d’Or, Kürbis kann ich mir dazu auch sehr gut vorstellne, aber ein wenig Kirsch muss dann doch sein !!! 🙂
@duni: bei hitzebeständigem Keramik kannst Du die Form auf einen Fonduebrenner mit Wärmeverteilplatte legen.
@Melina die Schöne: auch schön 😉
@Nathalie: wer kennt schon Ch. Chalon ?
@Gargantua: in diesem Fall musst Du den thermiserten verwenden. Der kuhställelet weniger.
@Elvira: in gutsortierten Käsegeschäften im Winter.
@Karin Schindler: zum Fondue gerne, hier einen Marc du Jura.
Vacherin Mont d’Or ist ein wunderbarer Winterkäse.
Vielleicht ein Tipp für alle die den Geruch von Käse-Fondue oder Raclette am nächsten Morgen nicht mögen (so wie ich): erwärmt man Vacherin Mont d’Or auf die beschriebene Weise, riecht man am nächsten Morgen nix, garnix! Darum gibt’s bei uns zuhause ‚Fondue‘ nur noch so, und für ‚richtiges‘ Käse-Fondue gehen wir auswärts – stinkt’s bei denen …
Vielen Dank für die Idee Kürbis zu verwenden, das kennen ich noch nicht – aber wir haben ja erst Halbzeit diesen Winter für die Vacherin Mont d’Or Produktion – da kommt das direkt auf die Nachkochliste.
Fondue machen wir immer im Jura, da haben wir ein raumhohes Fenster 😉
fein, fein! ich kannte mont d’or chaud bisher nur mit kartoffeln (auch nicht zu verachten 🙂
ein freund von mir ist noch heute beeindruckt von dem geruchserlebnis, als er vor vielen jahren zum mont d’or chaud geladen war bei mir…. 😉