Nicht pasta mit Kürbis, sondern pasta, bei denen der Kürbis in der Nudel steckt. Das gibt mit einem roten Hokkaidokürbis gelb-orange Nudeln. Dazu Steinpilzragout. Bärlauch und Kürbis, zwei der sieben biblischen Plagen der Menschheit. Sagt Frau L.. Damit hat sichs mit Kürbis für dieses Jahr, schade.
Zutaten
für die Kürbis-Tagliatelle:
ca. 600 g Hokkaidokürbis
Piment, frisch gemahlen
Salz
1 Ei, 1 Eigelb
ca. 300 g Hartweizendunst (Semola di grano duro rimacinata)
für die Pilze:
4 mittlere Steinpilze
Bratbutter
1 kleine Schalotte
1 junge Knoblauchzehe
wenig Mehl
Ein Schuss trockener Weisswein
Salz, Pfeffer
Lorbeerblatt
1 Zweig Thymian
etwas Zitronenabrieb
ca. 1 dl Rahm
frische, gehackte Petersilie

Zubereitung
für die Kürbis-Tagliatelle:
(1) Kürbis waschen, entkernen und ungeschält in ca. 3 cm grosse Stücke schneiden. Würzen mit Piment und wenig Salz. Im Ofen auf einem Blech ca. 30 Minuten bei 200°C rösten. Anschliessend Ofentüre eine Spalt öffnen und Kürbis erkalten lassen.
(2) Ca. 4 Würfel beiseitestellen, den Rest im Cutter mit den Eiern zu einer feinen Masse cuttern. Masse durch ein Sieb passieren.

(3) Masse in der Knetschüssel der Küchenmaschine mit 2 Elf. Olivenöl und Hartweizengriess zu einem festen, nicht klebrigen Pastateig verkneten. Je nach Restfeuchte des Kürbis braucht es mehr oder weniger Mehl. Teig mind. 2 h im Kühlschrank ruhen lassen.
(4) Mit der Pastamaschine zu Bahnen ausrollen (6/9), diese zu Tagliatelle schneiden und gut bemehlt beiseitestellen.

für die Pilze:
(5) Die geputzten, klein geschnittenen Pilze in einer Bratpfanne portionsweise in Bratbutter scharf anbraten. Schalotte und Knoblauch kurz mitdünsten. Pilze salzen und pfeffern und mit wenig Mehl bestäuben. Thymianzweig und Lorbeerblatt dazu. Mit Weisswein ablöschen, Wein einkochen lassen, Rahm zugeben und das Pilzragout etwa 10 Minuten leise köcheln lassen. Methode ungefähr nach Wildem Poulet. Zum Schluss Zitronenabrieb, eine Handvoll gehackte Petersilie und die grob gehackten, reservierten Kürbisstückchen dazu geben. Abschmecken.
finish:
Nudeln in kochendem Salzwasser etwa 2 Minuten ziehen lassen. Abgiessen, einen Stich Butter unterziehen. Mit dem Pilzragout servieren.
Anmerkung
Der hohe Anteil an Kürbismasse gibt eine schöne Farbe, einen zarten Kürbisgeschmack, aber eher weiche Nudeln. Das war zu erwarten. Die restliche Hälfte des Teiges habe ich zu Lasagneplatten eingefroren. Mein Beitrag zum Farbevent cookbook of clours von Uwe:
Selbst nach dieser traumhaften Pasta blieb Frau L. bei ihrer Meinung? Für mich sieht das nach einem perfekten Umpolungs-Gericht aus!
Der Volksmund behauptet ja: Das Auge isst mit.
Aber – ich würde die Nudeln aber auch mit geschlossenen Augen essen.
liebe Grüsse vom Muger
Lecker! Dieses Gericht gefällt mir sehr.
Grüsse,
Rosa
darf man sich da reinsetzen? Ich glaub ich würde mich sauwohl fühlen 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Schätze, Du brauchst wieder einmal eine Herausforderung: wie wäre es mit einer Kürbiscremepilzsuppe? wäre gespannt auf die Gewürze… 😉
Ich möcht mich gerne zu Andy dazusetzen!!! 🙂
Eim Bärlauch verstehe ich deine Frau. Ich bin auch kein Fan von dem Zeug. Kürbis hingegen mögen wir sehr. Zum Glück hast du welchen auch in den Sugo gegeben, sonst würde man ihn wahrscheinlich nicht schmecken. Hier noch ein Zitat, das du Frau L. unbedingt zeigen mußt: laut dem Schriftsteller Max Goldt: „hat ein Kürbis das Aroma einer nicht gelüfteten Umkleidekabine“.
Wow die sehen aber toll aus, eine schöne Farbe haben die Nudeln, hab noch keine Kürbisnudeln gegessen … nur Nudeln mit Kürbis 😉
Ein tolles Essen das meinen Geschmack zu 100% trifft.
LG Kerstin
Oh,jammer, das ist ja fürchterlich traurig (für uns ;-)), dass Frau L keine Kürbisse liebt…..dann gibt es wohl nur eine Fortsetzungsgeschichte….die mit den Lasagneplatten……ich bin ja ständig auf der Suche nach neuen Kürbisrezepten. LG Anne
wow!!! bin beeindruckt,die Nudeln gefallen mir…sehr…Steinpilze sowieso 🙂 Bestimmt super lecker…
Gruß
oh als lasagne stelle ich mir das ja auch herrlich vor!
Die ersten beiden Kürbisse gab es hier auch schon, aber mit den bunten Teigen habe ich immer noch das Problem, dass sie mir zu weich geraten. Und Sugo ist ja auch etwas Feines.
Ohhhhh, das sieht soooo köstlich aus! HIER!!! Finger hebe! Ich stelle mich freiwillig (und völlig uneigennützig) zur Verfügung, um Frau L. diese Plagen zu ersparen, falls es dann doch noch etwas mit Kürbis geben sollte.
@Micha: geschmeckt hats ihr schon, aber versehentlich ist sie mir in die Küche hereingeplatzt, als ich den Kürbis in Würfel schnitt 😉
@der Muger: mit verschlossenen Augen würde ich schwarze Nudeln essen wollen.
@Rosa Mayland: warm colours are beautiful.
@lieberlecker: erst werden die Pilze gegessen, damit die Kuhle zum reinsetzen frei wird.
@the rufus: in ca. 3 Jahren. Nicht mehr als 1 Kürbisrezept pro Jahr, und keine Ingwer-Kürbissuppe mit Kerndlöl.
@Sybille: Doppelkuhle ? ist in runden Tellern nicht vorgesehen.
@Magdi: Mit verschlossenen Augen hätte Frau L. nicht gemerkt, dass 50% Kürbismasse in den Nudeln sind. Je länger die Kürbisse im Freien am Strassenrand herumliegen, nachts in der Kälte frieren, tagsüber an der Sonne warm werden, desto rascher schmecken sie nach dem genannten ungelüfteten Kleiderkasten. Aber im Halloweenfeierdusel merkt das dann eh niemand.
@Verbotengut!: dann hab ichs ja getroffen 😉
@Überall & Nirgendwo: erst mal Gras über den Kürbis wachsen lassen, ich hätte schon noch Ideen.
@Gosia: Pilze finden immer ihre Liebhaber(innen)
@sassi: eine Lage Kürbisstückchen, abwechselnd mit Sugo. So hätte ich mir das in der Theorie auch vorgestellt. Uff, hast Du viele Kürbisrezepte auf deinem Blog !
@bee: wenn man dem Hartweizen Gemüsepulpe beimischt ist das unvermeidlich. Man müsste die Pulpe schon stärker trocknen.
@Bonjour Alsace: mal sehen, hab da grad eine Idee.
ach herje…. da wär‘ ich gern zum essen vorbei gekommen 😀 sieht köstlich aus – und klingt auch so
Oh, danke, noch eine originelle Verwertungsmöglichkeit für die Kürbisschwemme!
herrlich die Farbe, grandios das Rezept, hmmm, ich sehe schon, Du bekommst Deinen Tisch mit Kürbisliebhabern voll 🙂
Ich beneide dich einmal mehr um die viele Zeit, die du dir nehmen kannst, um solch tolle Gerichte herzustellen… Nicht ohne sie dir natürlich aus ganzem Herzen zu gönnen! 😉
oh toll! Die würde ich jetzt gern frühstücken! Meinst du der Kürbispastateig lässt sich auch zu Ravioli verarbeiten?
@Sarah Maria: hätte Dir sogar die kleine Kürbismusik abspielen lassen.
@magentratzerl: was von den Bauern zuviel angepflanzt wurde, wird untergepflügt.
@kegala: wenns was zu futtern gibt, sind die Tische immer voll.
@Dirk: im Unterschied zu Dir, der am WE kocht, habe ich die Freiheit, auch an Wochentagen zu kochen.
@Valeska: das sollte gut gehen mit einer weichen Füllung, nicht allzu hauchdünn auswallen und Innenseite mit wenig Ei bestreichen.
Diese Freiheit empfinde ich als großen Luxus, von dem ich heute schon träume, auch wenn es noch viele Jahre ein Traum bleiben wird… Hoffentlich werde ich am Ende dieser Jahre einmal noch genauso empfinden 😉
Die Nüdeli sehen gluschtig aus – aber sind die nicht süsslich mit dem Kürbis? Ich halte es ähnlich wie Frau L. – zwei/drei Mal darf es Kürbis geben im Herbst. Aber dann wenden wir uns wieder richtigem Gemüse zu.
Da kommt man gerade nichtsahnend vom Blutspenden, ist mit einem doch schon trockenen Grillhähnchen verwöhnt worden und dann sowas!
Das wird auf jeden Fall nachgemacht, ich kann es jetzt schon richtig schmecken.
Danke
@Wilde Henne: feinherb, allerhöchstens, um in der deutschen Weinsprache zu reden.
@Fendair: Grillhähnchen ? Bei uns gibts nur Schinkenbrote und Bouillon.
Danke für das tolle Rezept, habe es am Wochenende ausprobiert und bin schwer begeistert von den Nudeln!
Reblogged this on N'achACHTcafé und kommentierte:
Herbstlicher kann es nicht zu gehen…
Wunderbare Gaumenfreude 🙂
Ich komme wieder – keine Frage!!!! …. muss erstmal meine Sabberspuren wegwischen 🙂
Danke für dieses frugale Mahl ^^
Waaaah! Sieht lecker, extrem lecker aus. Und jetzt geh ich mal in meinem Kühlschrank nach Freßbarem suchen …
Hallo Robert,
was machst du mit dem Bärlauch?
Ach, ich liebe einfach Deine selbstgemachten Nudeln. Die sehen immer so herrlich aus. Ich muss da einfach mal dranbleiben, denn das Gelingen ist sicherlich aucch eine Routinefrage.
…. da hab ich was verschlafen….
@Thomas: Bärlauch ? Ich habe derzeit keinen. Im Frühjahr siehe bei den tags.
@germanabendbrot: einfach mal damit anfangen !
Robert, du hast mich nicht verstanden.
Du schreibst oben in der Einleitung von „Bärlauch“ und wollte wissen wie und wo du den Bärlauch im Rezept verwendest?
Danke Thomas
Das sieht ja super lecker aus! Tolle Farbe und Foto!