Mittagessen in der Brasserie Bärengraben in Bern. Danach die Feststellung, dass die jungen Bärlein Ursina und Berna seit unserm letzten Besuch grösser, nicht hübscher geworden, aber wenigstens noch da sind. Anschliessend gings auf Umwegen ins Emmental, wie jedes Jahr der Geranien wegen. In Gümligen, einem Vorort von Bern, wollten wir zudem Schlösser gucken gehen. Kein einfaches Unterfangen, da die Gümliger Schlösser fest verschlossen sind und neugierige Besucher mittels Mauern, Hecken und Toren auf Distanz gehalten werden.

Das Schloss Gümligen wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter dem Architekten Albrecht Stürler für den Sohn des Postunternehmers Beat Fischer erbaut und ist einer der schönsten Berner Landsitze aus diesem Jahrhundert.
Da der Bau die finanziellen Möglichkeiten Fischers letztlich überstieg, musste er das prunkvolle Schloss schon 1742 wieder verkaufen. Nach mehreren Handwechseln innerhalb der Berner Aristokratie wurde das Schloss im Jahre 1998 an einen Medizinalgeräteunternehmer aus Burgdorf verkauft, der es sorgfältig renovieren liess.

Im Zweiten Weltkrieg diente das Schloss von 1939 bis 1941 als Hauptquartier des Generals Henri Guisan. Ein älterer Filmbericht des Schweizer Fernsehens gibt Einblicke in das Innere.
Gleich nebenan liegt das Hofgut Gümligen, ein barocker Berner Herrensitz (eine sog. Campagne), die vom selben Bauherrn wie Schloss Gümligen, 1741 erbaut, und 1754 gleich wieder verkauft wurde (verkauft werden musste).


Nach mehreren Handwechseln wurde das Gut 1930 von einer Immobiliengesellschaft erworben, später in eine Stiftung im Besitz der Gas&Immobilien-Gruppe Carba eingebracht. Von aussen durchs vergitterte Tor zu erspähen sind das Haupthaus mit dem kleinen Glockenturm auf dem Dachfirst und die barocken «Trompe l’oeil»-Malereien im Innenhof sowie der prächtige Garten in Südlage.

Weitere Bilder gibts bei der carba-Stiftung Hofgut Gümligen. Haben wir uns in Gümligen halt die Scheiterbeigen der umliegenden Bauernhäuser angeschaut. Auch ganz nett.

Quellen:
Wolf Maync: Bernische Campagnen, VDB-Verlag, 1980
Wolf Maync: Bernische Wohnschlösser, VDB-Verlag, 1979
Jemanden wir mir, der schöne *Lebensräume* immer spannend findet, käme man mit einem Tag der offenen Tür für solche Schlösser sehr entgegen. Aber wahrscheinlich würden sich dann wiederum die vielen gleichzeitigen Besucher gegenseitig auf den Füßen stehen und das wäre auch blöd.
Als Zaungast hast du uns schöne Bilder mitgebracht! Und Geranien welcher Farbe habt ihr euch mitgenommen?
Holzbeige… Das Wort habe ich noch nie gehört. Bei uns heißt so etwas irgendwie anders… Ich hab kürzlich auch solche … Beigen fotografiert. Allerdings mitten auf den Kraichgauer Feldern zwischen blühenden Obstbäumen.
Einen schönen Sonntag in die Schweiz!
Auch trotz dem Blick durch den Zaun ein herrliches Haus, ach irgendwann hätte ich gerne auch eimal so ein schönes schlösschen in der Schweiz *traum-modus-an*
A beautiful place! So peaceful.
Grüsse,
Rosa
Ich stelle mir vor: Der erste Stock der „Campagne“ wird die Küche für Herrn L. mit Licht von jeder Seite,damit er es leichter beim Fotografieren hat. Die Kochbuchbibliothek kommt unters Dach und das Glöckchen auf dem Dach ruft Frau L., wenn das Essen angerichtet ist.
Sehr schöner Beitrag – finde Schlösser auch sehr interessant und aufschlussreich. Schade, dass man nicht das Innenleben begutachten kann, die schönen Fotos machen Lust auf mehr ;-))!
@Micha: für Mühlen, Stadttore, Weinkeller gibt es Tage der offenen Türen. Bei Schlössern eher selten, da wo Geld zuverdient werden muss. Rote Geranien à la Stadt Bern.
@Sugarprincess: da schwingt der Dialekt mit. Schiiterbiigi ist noch besser. Oder schlicht deutsch: Holzstoss 😉
@Tina: da komme ich auch immer ins schwärmen und träumen und einrichten und dabei bleibts.
@Rosa Mayland: friedliche Menschen freuen sich an friedlichen Orten.
@Buchfink: und was machen wir mit dem Garten ? Ein Grill wäre unpassend !
@SuperCybermouse: Häuser erzählen viel über ihre Bewohner. Etwa nach dem Spruch: „erst formt der Mensch sein Haus, dann formt das Haus den Menschen“.
Das erste Schlösschen … ja, das nähm‘ ich schon, nicht zu groß, sehr hübsch 🙂
LG, Franka
So lässt es sich wohnen! 🙂 Die Frage ist nur, ob die Erhaltung leistbar ist… 😉 Aber es sieht wunderschön romantisch aus, vor allem in dem blühenden Obstgarten gelegen!
Sonnige Grüße aus Wien zu dir! 🙂