
Leider gibt es die Tobler-o-rum-Schoggi schon einige Zeit nicht mehr. Aber immer noch gibt es Anhänger und Liebhaberinnen dieser in den 30-er Jahren erstmals produzierten Schokolade. Das Wiederaufflammen der Sablés au chocolat et à la fleur de sel in der Bloggerszene war mir Anlass, das von Pierre Hermé stammende Rezept zu verbesse… ähem… zu verändern. Männerversion. Rum statt Vanille. Que le grande cric me crocque ! [nach einer Tirade von Käpt’n Haddock aus dem Tintin-comic: le trésor de Rackham le rouge]. Trotz Rezeptänderung sind mir die Sablés auf Anhieb gut gelungen ! Ist ja auch kein Wunder, ich hab schliesslich nur gaaanz wenige Dinge an dem Rezept verändert. Sehr mürbe Schokosablés mit dem wieder entdeckten Geschmack Rum-getränkter Sultaninen. Uns schmeckten sie ausgezeichnet. Durch die Sultaninen sind die Sablés zwar noch einen tick fragiler geworden. Sind aber auch im Original keine schüttfesten Kekse und eh nicht für Mädchen und Kinder geeignet.

Zutaten
75 g Sultaninen Bio, mindestens 3 Tage vorher mit reichlich Rum bedeckt im Kuehlschrank marinieren. Kleine Sultaninen verwenden, keine kalifornischen Pflaumen !
175 g Mehl
30 g Kakao
5 g Natron (L.: Backpulver)
150 g weiche Butter
120 g Rohrzucker (L.: 100 g Muscovado, der caramelfeuchte)
50 g Puderzucker
5 g Fleur de sel (L.: 4 g)
1 Elf. Rum
Mark einer Vanilleschote Weg mit der Vanille. Nicht alles was süss ist, muss nach Vanille schmecken.
150 g Zartbitter-Schokolade (L.: Felchlin Bolivia 68%, 60 h conchiert)

Zubereitung
(1) Die gut gekuehlten Couvertureplätzchen in einem Cutter fein zerkleinern.
(2) Die Butter mit dem Schwingbesen in der Küchenmaschine mit dem Rohrzucker, 1 Elf. Rum und Puderzucker schaumig-hell ruehren. Zuletzt das Fleur de Sel und die Schokolade kurz unterruehren. Den Schwingbesen durch den K-Haken ersetzen.
(3) Mehl, Kakao und Backpulver vermischen, sieben und dann etwa 30 Sekunden lang unter die Buttermasse kneten (oder von Hand). Die gut abgetropften Sultaninen zugeben und kurz untermischen.
(4) Aus dem Teig mit Hilfe von Frischhaltefolie zwei zylindrische Rollen von etwa 3-4 cm Dicke formen und in der Folie 2-3 Stunden im Kuehlschrank ruhen lassen.
(5) Danach den Backofen auf 170 Grad Umluft (190°C Grad O/U-hitze) vorheizen. Die Rollen aus dem Kuehlschrank nehmen und ein paar Minuten bei Raumtemperatur anwaermen, so lassen sie sich besser verarbeiten.
(6) Folie entfernen, mit einem scharfen Messer (besser gehts mit dem Elektromesser) etwa 1 cm dicke Scheiben von den Teigrollen schneiden und mit 3 cm Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.
(7) Die Sablés 11, maximal 12 Minuten backen. Sie duerfen keinesfalls komplett durchtrocknen, sondern sollen im Kern feucht-schokoladig bleiben. Erst vom Blech nehmen, wenn sie ein wenig abgekuehlt sind, vorher sind sie nicht stabil genug.
Einzige Schwierigkeit ist das Schneiden, wenn sich im Randbereich Sultaninen befinden. Die reissen ohne Elektromesser gerne aus. Dann muss das Sablé geflickt werden. Das kommt halt davon, wenn man partout Guetzli statt Kekse backen will. Auf das Originalrezept wurde ich erstmals aufmerksam bei Micha von grain de sel, später bei Brittas kamafoodra und umfassend beschrieben in Dirks cucina e passione.
Nicht für Mädchen und Kinder geeignet…. Pfffff! „Wat soll datt dann?“, würde man dazu auf Kölsch kommentieren und so der Empörung über Deine unerhörten Frechheiten einen passenden Ausruf verleihen… Und dann auch noch die Vanille weglassen! Und Rosiiiiiiinen rein! Iiiiiiiih, würden da jetzt meine Mädchen und Kinder schreien!
Nun gut, ich selber nehme einen. Ohne Vanille. Mit Rosinen. Und einem breiten Grinsen über Dein
-O-.
Jajajaja….die wollte groß Ü die Tage auch zaubern ob seiner neuen “ Schoko mit Salz schmeckt hervorragend “ entdeckten Lust. Ohne Rosinen, ohne Rum. Wahrscheinlich nicht halb so gut wie deine. Wir werden wohl trotzdem irgendwann mal die Kinderversion backen. LG Anne
Da würd ich jetzt gerne O-Version gegen L-Version testen. Gefühlsmässig bin ich auf der Seite von Yushka’s Kindern 😮
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Aber Dein ‚o‘ klänge besser – bekommen wir es zu hören? 😉
Kann ich nur empfehlen. Die Kombination Schokolade mit Fleur de Sel gehört zu meinen größten Überraschungen, ich würde sie nur eher unter „Aaaah!“ sortieren 😉
Rumsrosinen, fein…. wobei sich mir solche fragilen Kekse bislang widersetzt haben, na, mal schauen.
Du stehst im charmanten Verkaufen der Marylin in nichts nach – nur diese leicht frauenfeindlichen Untertöne…tsss, R -OOOO-bert 😉
Zum Glück bin ich kein Mädchen mehr…..also her mit diesen Keksen! 🙂
Teuflisch lecker! Diese Sablés sind perfekt und ich mag die este Foto sehr. 😉
Grüsse,
Rosa
Das ist nun also die Männerversion 🙂 Auf Rumrosinen wäre ich nicht gekommen, tolle Idee! Da schwebt mir glatt eine Version mit in Single Malt marinierten Cranberries vor… Wie gut, dass uns ein langes Wochenende bevor steht! Meine Ration Kekse ist nämlich aufgebraucht und ich benötige dringend Nachschub.
Du hast gerade eben eine großartige Idee für ein Geburtstags-Gastgeschenk gehabt 😀
Oh, das duftet nach Nachbacken. Aber wieder nichts, worin geschenkte Weihnachtsmänner ihr trauriges Leben beenden könnten…
Marylin Monroe hat vor Nahaufnahmen immer ihren Oberlippenbart entfernen lassen, das ist das einzige, was euch unterscheidet. Ich finde die geformten -o- sehr gelungen 😉
Mädchen bin ich eh schon lang nimmer, also darf ich! 😀
Es gibt wahrscheinlich genug Photoshop-Möglichkeiten, dass du ausschauen kannst wie Marylin Monroe, falls du das anstrebst. 😉
Oh, auch eine schöne Variante 🙂
Wobei ich persönlich Rosinen in Backwaren nicht so mag, ich mag sie nur roh knabbern.
Rum hingegen find ich wieder toll dazu, dunkle Schokolade mit Rum kombiniert liebe ich!
Und wer bitte braucht die MM, wenn er hier solche Gaumenfreuden haben kann??
Ich schließe mich einigen Vorredenerinnen an – dem Mädchenalter entwachsen, nehme ich gern mindestens einen Keks. Und noch ein Vorteil: endlich mal Kekse, die mir die Kinder nicht vor der Nase wegfuttern 🙂
@Sugarprincess:
@Überall & Nirgendwo:
aus mir spricht lange Selbsterfahrung: Rosinen sind wirklich nicht Kindertauglich 😉
@lieberlecker: Kinder wissen genau, was sie mögen und was nicht.
@rufus: der -o-Tello liegt mir zu hoch.
@bee: -o- steht für die Aussprache des französischen „au“. Fängt also auch mit A an.
@ninivepisces: am besten fängst Du mal mit dem Orginal an. Schöne Pfingstreise !
@Micha: ich will nur nicht im Rufe stehen, den Alkoholismus zu fördern. Das hat mit Frauenfeindlichkeit nichts zu tun 😉
@Eva: Danke, wenigstens eine, die mir vertraut.;-)
@Rosa Mayland: auf dem ersten Bild sind ja gar keine Kekse zu sehen 😉
@Dirk: Mit Cranberries weiss ich nichts anzufangen. Aber in Kombi mit Schokolade habe ich sie auch schon gesehen.
@Poliander: geschenkte Weihnachtsmänner werden in der Schweiz zu Studentenschnitten verarbeitet.
@Sabine: gut hab ich kein Brustbild aufgenommen, da würden sich Vergleiche erübrigen.
@Turbohausfrau: wozu soll ich mit blonder Perücke herumlaufen ?
@Britta: geht auch nur mit Rum alleine. Die Teigverarbeitung wird dadurch sogar erleichtert.
@magentratzerl: ein Privatdruckli mit Guetzli gefüllt auf dem Küchenschaft darf man sich schon leisten.
@Robert: Vielleicht bei meinem Cranberry-Schokoladenkuchen? Sie standen damals in der Küche einfach so rum, so kam ich auf die Idee (auch wenn ich nicht der Erste mit der Idee war). Und es passt ganz hervorragend.
das mag sein.
Nachtrag: Kapitän Haddock fand ich schon als Mädchen und Kind echt saukomisch!
Im Loeb in Bern gibt es Suchard O’Rum zu kaufen, mit dem Hinweis „Original-Rezepter Tobler-O’Rum“.
Schau mal, was ich gerade entdeckt habe, da kannst Du das -o- perfektionieren 😉
http://myfrenchheaven.com/2013/05/17/cannes-film-festival-ill-meet-you-there/
OOOOOhhhhhhhhh, sOOOOOO leckkkker! Ich hab Grappa-Rosinen verwendet und die Rollen
1 Std. in den Tiefkühler gelegt (wer kann schon 2 Stunden warten) und dann ohne Probleme geschnitten. Die wirkliche Schwierigkeit bei diesen Guetzli ist, dass man nicht alle auf einmal vernascht! Danke für das Rezept!
@Sugarprincess: mir gefällt er auch heute noch.
@Stefanie: tatsächlich. Die Amerikaner haben die Marke Tobler aufgegeben. Nun fehlt uns nur noch die Wandlung von Toblerone in Suchardone.
@Ti saluto Ticino: Danke, doch was mach ich mit der Torte ?
@Sabina: als Schokolade gibts das auch bei Zotter.
Tausend heulende Höllenhunde – das liest sich nach einer wunderbaren Kombination!
Und nachdem ich gestern Abend ein Theaterstück über „die schleichende Vanilisierung der Gesellschaft“ gesehen habe, gefällt mir das demonstrative Streichen des Vanilles 🙂 besonders gut.
Der Titel des Stücks gefällt mir weil er einen Nerv unserer Konsumgesellschaft trifft.
ganz abgesehen von dem rezept an dem ich mich morgen versuchen werde… endlich jemand der tintin kennt bzw. mal wieder erwähnt! für alle die mit einem sables in der hand in comic erinnerungen schwelgen möchten, einige der tintin hefte kann man online im internet lesen.
danke
Aaaah ! Je ris….(Les bijoux de la Castafiore) Inzwischen mache ich die Sablés meist nach dem Original von Dirk. (cucina e passione).