Der Satz macht mich nachdenklich. Er stammt aus einer Rezension von Wolfgang Fassbender. Journalist und Zeitungs-Food-Blogger der Neuen Zür(i)cher Zeitung.
Mit „sie“ ist eine mir unbekannte foodbloggerin [Murielle Stadelmann] gemeint, die jüngst offenbar ein Büchlein mit eigenen Kochrezepten herausgegeben hat. Und es kommt noch besser: „Am allerfragwürdigsten aber wird die Sache mit dem Kochbuch, wenn Leute schreiben, die besser nicht schreiben sollten. Bloggerinnen und Blogger fühlen sich bisweilen ermutigt, ihre Privatkocherfahrungen in gedruckte Form zu gießen – was leider nur manchmal zu bemerkenswerten Ergebnissen führt….“
Auch wenn man die Dame Stadelmann kaum als foodbloggerin bezeichnen kann, auch wenn das „nur manchmal“ die Aussage relativiert, hier werden unterschwellig wieder einmal Gräben aufgerissen. Ja, diese Blogger ! Veröffentlichen dummes, belangloses Zeug ! Sind schon zufrieden, wenn sie ihre Texte und Amateurbildchen gratis veröffentlicht sehen. Gefährden damit die etablierten Verlage und kosten professionell arbeitenden Journalisten die letzten Arbeitsstellen.
Ich kenne das Büchlein der Dame Stadelmann nicht, mags auch nicht lesen, AlleskönnerInnen sind mir immer suspekt. Was mich stört, ist der herablassende Umgang mancher Print-Journalisten mit Bloggern. Fakt ist, dass sich gute Kochbücher zur Freude der Verlagshäuser ungebrochener Nachfrage erfreuen. Schlechte oder weniger gelungene Kochbücher gibts zuhauf, hat es immer gegeben, wird es immer geben, egal ob sie von dekorierten Küchenchefs, Jungköchen, deutschen Fernsehstars, Landfrauen, Schweizer Cervelatprominenz oder wem immer auch geschrieben werden.
Wo Schatten fällt, gibt es gottseidank auch Licht: Die von Koch-Bloggern verfassten Bücher, die mir bis jetzt zu Gesicht gekommen sind, habe ich allesamt mehr als nur bemerkenswert gefunden. Gut geschrieben. Lesenswert. Punkt. Auch wenn kaum einer der nachfolgend erwähnten Autoren der Gilde der reinen Hobbyköche zugerechnet werden darf. Ja, vielleicht auch deswegen.
Hier ein paar aktuelle Leseempfehlungen zuhanden der NZZ-Redaktion. Allesamt von Kochbloggern geschrieben:
Claudio Del Principe: Anonyme Köche, Lese- und Kochbuch. G&U Verlag, 2009, leider vergriffen.
Astrid Paul: Arthurs Tochter kocht, ein B-Logbuch. Eher Lesebuch und Autobiografie als Kochbuch. Collections Rolf Heyne, 2011
Stevan Paul: Schlaraffenland. Kochgeschichten. mairisch Verlag, 2012
Petra Foede: Wie der Earl das Sandwich entdeckte. Bekannte Gerichte und ihre Geschichte, Kindle Edition. e-book, 2012
Katharina Seiser, Meinrad Neunkirchner: Oesterreich vegetarisch. Kochbuch. Brandstätter Verlag, 2012
Stevan Paul, Katharina Seiser: Deutschland vegetarisch. Kochbuch. Brandstätter Verlag, 2013
Lutz Geissler: Das Brotbackbuch. Eugen Ulmer Verlag, 2013
Eben ist ein weiteres Buch hinzugekommen, geschrieben und fotografiert von der Kochbloggerin
Ariane Bille: Food Blogs und ihre beste Rezepte, eine Momentaufnahme der deutsch-sprachigen Foodbloglandschaft. Haedecke-Verlag, 2013.
In diesem Lese- und Kochbuch porträtiert Ariane Bille, diplomierte Kommunikationsdesignerin, zwölf Koch-Blogger. In individuell geführten Interviews erzählen diese über ihre Leidenschaft fürs Essen, warum sie so gerne darüber schreiben, warum sie sich von wildfremden Menschen in die Töpfe blicken lassen, warum sie sich für Qualität beim Einkauf einsetzen und wie im einen oder andern Fall aus virtuellen Bekanntschaften echte Freundschaften entstanden sind. Dazu steuert jeder Kochblogger vier Lieblingsrezepte bei, die von Ariane nachgekocht und bebildert wurden (je zwei davon exklusiv für dieses Buch). Ein bunter Querschnitt durch die Vielfalt der Kochblogsphäre. Lesenswert.
Als thumber Hobby-Kochblogger wünsche ich der NZZ viel Freude bei der Lektüre und immer genügend Papier und Druckerschwärze auf ihrer Titanic. Und immer schön aufpassen auf den nächsten Eisberg. Der wird digitaler Natur sein.
Gut gekontert. Chapeau!
Vielen Dank für Deinen Post. Ich stimme Dir voll und ganz zu. Das Geschreibsel des Herrn Journalisten offenbart seinen Geist, hätte er einen Blog wäre er gewiss der Steuermann seiner Titanic …
Mit meinem Blog möchte ich nur Anregungen geben und z. B. einigen Lesern und Leserinnen auch Rezepte aus der alten Heimat wiedergeben, denn bemerkenswert finde ich, mein Rezept „Mehlpüt, Klütje …“ wird hauptsächlich in den USA und Kanada aufgerufen. Nur, den Titel meines Blogs sollte ich mal wieder ernster nehmen und spanische Rezepte einstellen.
Das war fällig 😉
Auf den ersten Blick liest sich das wie ein unsägliches Niederhacken unliebsamer potentieller Konkurrenz, tut man sich aber zumindest die Videos der Dame an, muss man dem Herren leider recht geben.
Spitzzüngig ohne verletzend zu sein. Sachlich und mit klarem Standpunkt. Robert, ich lese alles gerne von dir.
Du triffst den Nagel auf den Kopf! Zur Ehrrettung der Journalisten muss ich aber sagen: Es gibt auch andere. Ich bin selber eine davon und rege mich stets auf über die altmodische Einstellung mancher Kollegen gegenüber Internetphänomenen, Social Media ect…schön aber auch, dass die NZZ ansonen recht fortschrittlich ist in dem Bereich…
Liebe Grüsse,
Vanessa
Gut, dass Du der Redaktion der Titanic bei ihrer Rezensionsauswahl mal ein wenig unter die Arme gegriffen hast. Auch die Print-Journaille sollte lernen, Positives zu verstärken und Negatives einfach zu ignorieren. Und ich glaube, sie sind deswegen so ungerecht zu uns Bloggern, weil sie den digitalen Eisberg längst geschrammt haben und das tägliche Sinken als so unangenehm empfinden. Schade, dass in solcher Not keine Brücken geschlagen werden, sondern immer tiefere Gräben aufgetan…
C’est le ton qui fait la musique…
kritik darf durchaus sein, muss sein. aber dann bitte, hr. fassbender, konstruktiv und nicht so herablassend. das disqualifiziert sie nur selber …
schönes bild, dass mit der titanic und dem digitalen eisberg. auch wenn ich der nzz dieses ende nicht wünsche!
Wie du vielleicht gesehen hast, lieber Robert, habe ich meinem Freund und Mit-Weinmacher Wolfgang vor Ort auch sofort wiedersprochen. Hättest du etwas dagegen, wenn ich ihn auf deinen Artikel aufmerksam mache?
Übrigens: beim Stichwort Mit-Weinmacher schwant mir dunkel, dass du noch eine Flasche Weißwein von mir bekommst. Als Gewinn für das kleine Lego-Rätsel (es war in der Tat Anlage-Hilfe und Höhenmaß zum Aufkleben der Etiketten) vor über einem Jahr.
Torsten, ich könnte die auch von Erlenbach aus abschicken. Ist sicher unkomplizierter.
Tja, wenn man die“ Friede Freude Eierkuchen Welt“ der Blogger mit den Schleimkommentaren verlässt, muss man halt mit Kritik rechnen……Dieser ewige Vergleich Journalisten contra Blogger scheint eine typisch deutschsprachige Angelegenheit zu sein….Von allen gibt es reichlich gute und grottenschlechte.
ganz meine Meinung!
Arrgh. Habe ich wirklich „wiEderpsprochen“ geschrieben? Note to myself: niemals vor dem 2. Kaffee Kommentare abschicken!
Der Ton macht eben immer noch die Musik – und wer gekauften Pastateig für seine schwäbischen Maultaschen verwendet, sollte sich vielleicht nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen.
Liebe Frau Evazins, was haben Sie gegen gekauften Maultaschenteig? Handwerklich in Tübingen hergestellt und dort erworben?
Gut gebrüllt, Löwe! 🙂
Ich für meinen Teil habe nun gar nichts gegen sachlich fundierte Kritik, aber eine Menge gegen schlechte Recherche. Und das im Print… tssss…
Frau Stadelmann, die ich zufällig persönlich kenne und schätze, ist nun vom Bloggen so weit entfernt, wie der Papst von der Herbertstraße. Sie ist Opernsängerin und betreibt gemeinsam mit ihrem Vater ein entzückendes französisches Restaurant in meiner Nachbarschaft. Wie man von dieser Tatsache aufs Bloggen schließt, ist mir ein Rätsel. Aber Hauptsache, überhaupt mal wieder was gesagt 😉
Die Frau Murielle ist Gastronomin? Dafür wirkt sie aber im Hackbratenvideo etwas unprofessionell. Vielleicht sollte sie lieber bloggen. 😉
Lieber Robert, schön, Deine Replik und auch am Schluss bei den guten Wünschen für die NZZ noch mit spitzer Feder ;-).
Sollte der thumbe (?) Hobby-Kochblogger aber ein eigenes Kochbuch schreiben, würde ich blind ein paar Dutzend davon bestellen, weil ich damit vielen Freunden ein sehr schönes, wertvolles Geschenk machen könnte (und mir selbst natürlich auch!).
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Danke, Robert! Hellsichtig, ironisch und doch höflich wie immer!
@Eva: solche Artikel schreibe ich nicht gerne. Meist fühle ich mich danach schlecht und in meinem Frieden gestört.
@nika: bei der Eröffnung eines Blogs weiss man selten, wohin einen die Reise führt.
@Verboten gut!: Hmm. ich lese die Kolumne des Journalisten Fassbender sonst gerne.
@gwex: Filme hab ich mir keine angeschaut, nur ihren Blog, und der besteht aus ihrem Bild als einzigem Eintrag 😉
@Micha: ich glaub ich gehe lieber wieder an meinen Rosenkohl, den es heut mittag geben wird:-)
@Vanessa: beinahe alle Zeitungen haben inzwischen gemerkt, dass sie auf die Blogwelt reagieren müssen und eigene Bloggerabteilungen begründet.
@Sugarprincess: ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es nicht so schlimm gemeint war, wie ich es verstanden habe.
@sven: das wollen wir alle nicht hoffen. Mit „20 Minuten“ kann ich nicht leben.
@marqueee: das überlass ich Dir, ich hab nix dagegen. Weinversand ins Ausland stell ich mir kompliziert vor. Musst Du nicht. Die Flaschen sind schliesslich als „rarissime“ eingestuft und Du wirst nach dem heurigen Herbst noch froh sein, wenn Du nächstes Jahr noch eine Flasche vom alten hast.
@Bolliskitchen: wie bei den Büchern auch.Genau.
@evazins: die Kochbeiträge der NZZ sind tatsächlich nicht mehr das, was sie früher einmal waren. Ich habe die Zeitung inklusive NZZ am Sonntag seit über 10 Jahren abonniert.
@Arthurs: wenn Frau Stadelmann bei Blogspot einen Blog eröffnet, wird sie halt als Bloggerin wahrgenommen.
@Andy: dafür tue ich mich mit dem Schreiben viel zu schwer.
@Susanne: das tröstet mich.
ah, ok Das war mir neu 🙂
Also, dass sie einen Blog hat *kicher*
Nachtrag:
Habe natürlich direkt mal nachgeschaut. Der erste und letzte Blogeintrag ist aus 2006. Das ist natürlich schon ganz schön bloggerisch 😉
da gings offenbar mehr um die Reservation der Seite 😉
Dass Frau Stadelmann ein Blog hätte/betriebe/befeuerte steht nicht im betreffenden Stück Artikel nicht, liebe Astrid.Und mit „Print“ hat das Stück auch nichts zu tun. Ich bin wirklich weit davon entfernt, mit Post und Aussage von Wolfgang d’accord zu gehen, aber wenn man mangelnde Recherche attestiert, sollte man seinerseits ebenfalls Genauigkeit im Detail zeigen.
(Disclaimer „aus Gründen“: ich bin mit dem kritisierten Autor seit langen Jahren durch diverse Weinrunden befreundet und durch unser gemeinsames „Mannwerk“-Steillagen-Projekt verbunden)
Aber zugegeben, der Absatz, in dem „die Blogger“ und die singenden Kochbuchautorin zusammengefasst werden, ist arg missverständlich…
Naja, zu der Verteidigung des Herrn Fassbender muss man sagen, dass erstens die Herren „Fernsehköche“ bei ihm auch nicht sonderlich gut wegkommen, er zweitens die Aussage in Bezug auf kochbuchschreibende Blogger zumindest relativiert und der ganze Artikel schon auch etwas ironisch überspitzt geschrieben ist. Nach deinem Post hätte ich es mir zumindest schlimmer vorgestellt 😉
Trotzdem gebe ich dir insofern recht, dass es nie gut und gerechtfertigt sein kann eine bestimmte Gruppe über einen Kamm zu scheren – Blogger ist eben auch nicht gleich Blogger (so wie Journalist auch nicht gleich Journalist ist) und auch nicht alle haben den gleichen Anspruch (was ja auch vollkommen ok ist). Insofern fühle ich mich zwar nicht persönlich angegriffen, kann deinen Ärger aber sehr gut verstehen!
für mich wieder was gelernt, man sollte solche Artikel einmal überschlafen bevor man sie loslässt.
Ach so schlimm, war’s doch jetzt auch nicht 😉 Immerhin hast du eine kleine Debatte losgetreten und insofern hat es sich doch auf jeden Fall gelohnt. Und ein bisschen streitbar darf man doch durchaus sein, sonst wird’s ja langweilig 😉
Ich würde gerne ein bisschen Mitleid einstreuen. Mitleid mit den armen Printmenschen (und übrigens auch Musikern, Filmern und Lokaljournalisten), die vor einer neuen Ära stehen und ihr „Geschäftsmodell“ in Gefahr sehen. So muss sich der Hufschmied beim Besuch auf dem Bahnhof gefühlt haben. Ich wünsche ihnen alles Gute und hoffe, dass ich ihre Expertise unter allen Ichauch-Blogs in Zukunft noch finden werde
Lieber Torsten,
ich finde schon, dass Herr Fassbender hier Blogger und Murielle in einen Suppentopf wirft. Und die Polemik zum Print sei mir an dieser Stelle gestattet, das kann er wohl vertragen 😉
Aber es wird imho viel zu sehr um diesen gar nicht mal so guten Artikel der NZZ lamentiert, wo es doch um das tolle Projekt von Ariane geht, eigentlich. Das sollten wir nicht außer Acht lassen und ihr Buch genießen. Es liegt vor mir und ich bin ganz aus dem Häuschen, was aus diesem, ihrem Projekt geworden ist.
Wie schon geschrieben, ich bin mit dem Tenor Text auch nicht widerspruchslos (geht doch, Goffin!) glücklich. Aber in einen Suppentopf werfen ist eben nicht behaupten, das jemand ein Blog hat. Und wenn man jemand schlechte Recherche attestiert, sollte die Grundlage dieses Attests über jeden Zweifel erhaben sein. Aber let’s just agree to disagree (in diesem speziellen Fall) und now for something really Erfreuliches:
Wie Arianes wunderschönem Buch: Ja, ich habe es hier auch schon liegen und freue mich schon auf den Moment, wo ich mich ihm etwas ausführlicher widmen kann. Wir schon öfter erwähnt: ich fühle mich dem Projekt insofern besonders verbunden, als dass ich es von der Konzeptphase an kannte und an ein, zwei Stellen mit Ratschlägen unterstützen konnte. Ich war sogar im Raum, als Ariane damit ihre Diplomprüfung absolviert hat (in dem Fall als Hörer, nicht als Prüfer). Um so toller ist es dann, das fertige Buch jetzt in den Händen zu halten.
Interessanter Schlagabtausch … Und das Sahnehäubchen: es geht doch gar nicht um diese Bloggerin! Wir Blogger fühlen uns hier gepiesackt! Also unisono: es lebe die Blogvielfalt … Und warum nicht in einem Buch!? Wenns so grottenschlecht ist, kauft es sowieso kein Mensch 😉
LG von Heidrun
Lieber Herr Sprenger,
lassen Sie mich vorausschicken, dass ich Ihren Blog sehr schätze. Wie auch ein paar andere Blogs, die sich mit Essen beschäftigen.
Ich finde es schon ein bisschen skurril, wenn meine in einem Blog (sic!) geschriebene Kritik von Kochbüchern als Gegensatz Print zu Online interpretiert wird. (Offenbar Lieblingsthema mancher Blogger.) Um darauf zu kommen, muss man sich schon sehr winden. Insofern ist es auch unfair, die NZZ anzugreifen. Die Artikel, die ich auf dieser Plattform schreibe, werden nicht der Chefredaktion zur Genehmigung vorgelegt und auch nicht in der gedruckten Ausgabe veröffentlich. Dass die NZZ viele Blogs eingerichtet hat, zeigt ja gerade, dass auch dieser ehrwürdige Zeitungs-Dampfer sehr modern ist. Ich selbst verstehe mich übrigens als denkenden und essenden Menschen, der als Journalist arbeitet. Ob ich etwas online oder gedruckt schreibe, ist für mich ohne Belang.
Anlass für den oben kritisierten Beitrag auf Nachgewürzt war ja eine Präsentation des Singende-Köchin-Buches, dem eine Stunde lang zuzuhören ich das zweifelhafte Vergnügen hatte. Ich habe mir erlaubt, dieses Buch zu kritisieren und einen heftigen Seitenhieb auf jene Blogger einzubauen, deren Bücher ich für überflüssig halte. Dass war provozierend, und es sollte auch provozierend sein. Auch weil mir die Eiapopeia-Streichelei vieler (nicht aller!) „Foodblogger“ auf den Geist geht. Wehe, man übt mal Kritik. Dann schliesst sich die Front auch um jene, die gar keine ausdrücklichen „Foodblogger“ sind, sondern „nur“ singende Köchinnen.
Zusammenfassend. Ich finde das Buch von Frau Stadelmann (Bloggerin oder nicht) nicht gut und habe das so geschrieben. Ich finde auch das Buch von Herrn Lichter (kein Blogger, oder?) nicht gut. Ich finde das Buch von Stevan Paul sehr gut. Ich finde das Buch von Frau Arthurs Tochter überflüssig. Das Buch von Frau Stich (das zweite) finde ich belanglos. Das Buch von Claudio del Principe finde ich sehr originell. Und das Buch von Frau Bille kenne ich bislang nicht. Ich finde es ein bisschen schade, dass Sie, lieber Herr Sprenger, alle „Blogger-Bücher“ unterschiedlos als „mehr als nur bemerkenswert … Punkt.“ bezeichnen. So, als gäbe es keine Unterschiede. So als wären weitere Ausführungen unerwünscht. Punkt? Nicht mein Stil.
Wenn ich mir alle Koch- und Foodbücher so anschaue, die in den letzten Jahren erschienen sind, dann stammen die mit Abstand besten aber doch von den richtig guten Profiköchen (Wiesner z.B.) oder von Physikern (Vilgis, Myhrvold). Nicht von „Bloggern“, nicht von „Journalisten.
Und, liebe Frau Arthurs Tochter, ich finde Ihren Ton im zwischenmenschlichen Umgang manchmal schwierig. Wenn Sie mir mangelnde Recherche vorwerfen oder wenn Sie, an anderer Stelle, ein Posting von mir als „Mist“ bezeichnen. Das und das Posting des oben kommentierenden Nerrn „Nika“ ist nicht die Form von Diskussionskultur, die ich mit von erwachsenen, gut erzogenen Menschen wünsche.
Bei Facebook würde ich, lieber Herr Sprenger, auch gern kommentieren, bin aber aus irgendwelchen Gründen nicht als Kommentator zugelassen.
Herzliche Grüsse
Wolfgang Fassender
Lieber Herr Fassbender,
auch ich will vorausstellen, dass ich ihre Kolumne sonst sehr schätze.
Das Impressum der NZZ habe ich mir noch nie angesehen, ich kannte die interne Organisationsstruktur der NZZ deshalb auch nicht. Ob der ehrwürdige Zeitungs-Dampfer NZZ mit der Einrichtung Redaktions-unabhängiger Blogs jedoch mehr Fahrt aufnimmt, lasse ich mal dahingestellt.
Auch wenn Sie das nun als skurril empfinden, ihre Formulierung war so abgefasst, dass ein durchschnittlicher Leser wie ich, ihre Aussage als Provokation anderer Blogger hat verstehen müssen.
Es liegt mir fern, die „singende Köchin“ zu verteidigen. Ich hätte die „audience“ wahrscheinlich nach 5 Minuten verlassen. Aber ich habe Respekt vor der Leistung eines Jeden, der ein Buch schreibt. Auch wenn ich es nie lesen möchte. Klar gibt es Unterschiede, die man in einer seriösen Kritik herausstellen darf und soll. Aber ich masse mir nicht an, Nachfolger von Herrn Reich-Ranicki zu werden und bleibe dabei, dass ich die „empfohlenen“ Bücher allesamt lesenswert finde. Jedes in seiner Art lesenswert. In seiner Art. Punkt.
Die so beliebten „eiapopea“-Kommentare muss man als Blogger richtig werten. Nicht als Zeichen der Anerkennung, sondern als Fussabdruck „ich war da und hab (wenigstens) die Überschrift gelesen“. Das wars. Wer sich daran nervt, ist selber schuld. Wobei es in deutschsprachigen Blogs darum noch nicht ganz so schlimm bestellt ist wie im angelsächsischen Raum.
In facebook kenne ich mich wenig aus. Vielleicht hat mir jemand einen tipp, welches Häkchen ich wo setzen muss, damit Sie auch in fb Stellung beziehen können.
Mit weiterhin herzlichen Grüssen
Ach ja, als Nachtrag: Wenn die Frau „Sugarprinzessin“ folgenden Satz schreibt: „Auch die Print-Journaille sollte lernen, Positives zu verstärken und Negatives einfach zu ignorieren.“ dann offenbart das eine tiefere Verachtung von „Bloggern“ gegenüber „Print-Journalisten“ und ein kompletteres Nichtverständnis, als ich es jemals in umgekehrter Richtung erlebt hätte.
Deine Rezepte lese ich regelmäßig per Feed. Die Gerichte sind durchweg schön gemacht und auch schön bebildert, auch wenn ich bisher noch keines der Gerichte nachgekocht habe. Diesem Posting gegen eine Rezension der NZZ und für Foodblogger bzw. Hobbykochautoren kann ich nur meine vollste Zustimmung aussprechen! 🙂
Schon komisch was die Printler da machen… Wir hacken doch auch nicht so auf denen rum… Vielleicht üben die sich gerade im Trollen?
Um ehrlich zu sein, gehen mir manche Foodblogger auch ziemlich am Geist. Besonders diese übertriebene Eitelkeit, gespickt mit ungeschickt versteckter Werbung verscheucht mich von einigen Blogs. Dennoch ist die Kritik des Journalisten nicht angemessen. Ein bisschen überheblich wirkt sie auf mich (wobei mit „bisschen“ bissl viel gemeint ist)
So what Mr Fassbender – kochen Sie sich eine Eierspeis und lassn’s uns bittschön unsere heilige Ruh!
Wegen dieser Aufregung gab es hier heute kein Rezept! *aufpudl*
Lieber Küchenjunge, merken Sie was? In Satz zwei beschweren Sie sich, dass wer hackt. Und in Satz eins und drei hacken Sie. (Was Ihnen unbenommen ist.) Und Herr oder Frau Entegut: keine Eierspeis. Raclette. Das erste in dieser Saison. Und, lieber Herr Sprenger: akzeptiert, dass Sie keine Buchkritiken machen. Ich maße mir Buch- und Restaurantkritiken an. Ich glaube, dass ich für beide hinreichend Erfahrungen gesammelt habe. Und wenn ich dafür auf den Deckel bekomme, wie neulich auch für eine Tanja-Grandits-Speisenkritik, dann halte ich das auch aus.
In Satz eins stelle ich fest das ich es komisch finde und in Satz 3 stelle ich eine Frage… Ich finde das noch nicht hacken…
Mir würden jetzt ganz furchtbar viele Kochblogger, wenn auch aus dem angelsächsischen Raum, mit fabelhaften Kochbüchern einfallen (meine eigenen sind sehr special interest), um nur mal Heidi Swanson, Sara Forte, Bee Yinn Low, Deb Perelman oder Ideas in Food zu nennen. Die generelle Wahrnehmung, Foodblogger seien irgendwie Luschen, kann ja schon Robert mit diesem Blog hier, das ganz locker den Status einer Kochbibel erreichen könnte, widerlegen. Die Idee, Blogger seien, nur weil sie teilzeit/Freizeit-mäßig mit bestimmten Themen befaßt, deswegen weniger wert als „Profis“, ist schon seit den Tagen des Usenet widerlegt. Weiterführende sarkastische Kommentare lasse ich hier aus,
@entegut: Du sprichst mir aus der Seele. der Kommerz mit „Produktetests“ und „Kooperationen“ greift immer mehr um sich. Ich habe bald den Verdacht, dass das für viele Leute der einzige Grund ist, ins Bloggen einzusteigen. Gepaart mit Eitelkeit „bin heut in der Zeitung !“ wirds unausstehlich.
@W. Fassbender: Raclette geht hier als Eierspeis durch, isch guet und git a gueti Luune.
@alle: Weitere Diskussionen bringen keine Erhellung mehr.Da ich Frau ente mag, möchte ich deren Empfehlung aufgreifen. Haltet Burgfrieden, lassts uns ein Glaserl Wein trinken, dazu eine Eierspeis essen . Danach noch den Fussballmatch Basel gegen wasweissichwer bis zum ersten Goal verfolgen und uns danach verärgert oder erfreut zur Ruhe legen.
Jetzt muss ich dann wohl auch noch was dazu senfen – wenn jemand (Herr F.) wirklich einen grottenschlechten Kochblog/Foodblog oder wie immer das heißt, sehen möchte, dann fange ich eben jetzt damit an. Die Voraussetzungen stimmen jedenfalls, weil von Kochen habe ich schon mal null Ahnung und mein Schreibstil sowie die multimediale Unterstützung ist wohl auch etwas eigen……und dann wäre da natürlich noch das potentielle Feature „Der singende Koch“ 😀
Welch Gegesatz ! Do gits nyt meh derzue z‘ sage:
http://blog.tagesanzeiger.ch/sweethome/index.php/47458/die-besten-herbstrezepte-aus-schweizer-foodblogs/
Wirklich zum Abschluss: Es gibt tolle Foodblogs, in der Schweiz und anderswo. Und ich habe nie geschrieben, dass das nicht so wäre.