Endlich wieder einmal Ausreisewetter, genau einen Tag lang. Einfaches Mittagessen bei Werni Schürch im Emmenhof in Burgdorf.
Auf einem Moränenwall zwischen Worb und Grosshöchstetten steht der alte Bergfried der Burg Wyl, der vermutlich von den Nobiles de Vilare errichtet wurde, dynastischen Freiherren, die sich -nach dem Zerfall von Hochburgund in mehr oder weniger souveräne Grafschaften- die Wyler Herrschaft aneigneten. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts zersplitterten sich Herrschaftsrechte und Gebäudeanteile, bis 1514 Burkhard von Erlach die Teile wieder vereinigte. Nach einem Brand im Jahre 1546 liess der damalige Besitzer, Niklaus von Wattenwyl, rund um den Turm einen Bau mit breiter Querfront aufführen sowie eine Ringmauer mit Ecktürmen.
Nach weiteren Handwechseln gelangte das Gut 1719 in den Besitz der Familie Frisching. Ein Nachkomme erbaute den schönen Haupteingang. und liess den französischen Landschaftspark mit Weiher, Springbrunnen und Baumallee anlegen. 1780 wurde die Hauptfassade barockisiert.
Mit dem Untergang der Stadt und Republik Bern 1798 gingen die Herrschaftsrechte der Patrizier an den Kanton Bern. Nach 1800 diente der Bergfried mit seinen Verliesen lange Zeit als Kornspeicher. 1831 wurde das stattliche Schloss Sitz des Regierungsstatthalters für das Amt Konolfingen, das Wappenschild über dem Eingang enthält die Wappen der Gemeinden und des letzten Feudalherren G. von Frisching.
2011 wurde das Schloss im Rahmen der kantonalen Verwaltungsreform an den Medienunternehmer Matthias Steinmann verkauft. Mit dem Kauf musste sich dieser wider Willen verpflichten, eine Stiftung zu gründen, die einen Teil des Schlosses und der Parkanlage der Öffentlichkeit für verschiedene Zwecke zur Verfügung stellt.
„Anders als in einem Einfamilienhaus hat man hier nie richtig den Eindruck, das Haus gehöre einem. Umgekehrt schon eher. In einem historischen Haus ist man nur ein Funktionsglied in einer Kette: Es waren vor einem schon viele da, und wenn es nicht abbrennt, werden nach einem noch viele da sein.“ (Matthias Steinmann)
Oder kürzer:
„Es ist alles nur geliehen, das Leben, der Wein und das Geld“
(Hansi Hinterseer)
Quellen:
wiki: Schloss Wyl
Wolf Maync: Bernische Wohnschlösser. Ihre Besitzergeschichte. Bern 1980.




Wie schön, ein Stück vertraute Umgebung bei dir zu entdecken – nicht zum ersten Mal. Grüsse aus Worb
Die Buchweizen-Gnocchi stehen auf der To-do-Liste, ich bin gespannt!
Das alte Schloss Worb steht schon lange auf meiner Liste 😉
Was der gekauft von seinen Vätern, erwarb er, um es zu besitzen.
Reichtum besteht nicht darin, ein großes Vermögen zu besitzen,
sondern wenige Wünsche zu haben. (Epiktet)
Wann beginnen unsere heutigen „Herren“, wie Wyss, Bertarelli, Kamprad, oder auch „nur“ Vasella, Blocher, etc. erhaltenswerte Bauten erstellen, die in spaeteren Zeiten bewundert und bestenfalls der Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht werden?
Dem Herrn Wyss darf man zubilligen, dass er einiges in allgemein zugängliche Kunst investiert hat, was man von den andern Herren nur zum geringen Teil, von Herrn Vasella überhaupt nicht sagen kann.
Hansi Hinterseer – brrrrrr, falls das derselbe jenige ist 😉
Ja, der aus Kitzbühel. Wusste ich doch, dass Du als Sänger den 🙂 kennst.
Lieber Robert,
Du hast es mal wieder getroffen:
Am 30. August 2004 haben der Göttergatte und ich uns hier das Ja-Wort gegeben!
Damals war da noch das Zivilstandsamt und das Gefängnis. Ein Schelm, wer jetzt eine Kombination denkt…
Danke!
das Datum hab ich schon gewusst, dank fb 😉