Und es begab sich, dass ich vor 3 Wochen eine Frau aus dem benachbarten Weiler kennenlernte, nennen wir sie Frau H., die in ihrem Jura-Garten eine rare Sorte von Cima di Rapa gepflanzt hat. Eine Sorte, deren Saatgut sie von einer spanischen Familie bezieht, welche die Samen seit 50 Jahren von Generation zu Generation weitervererbt. Gärtnerin und Koch beschlossen, den Stängelkohl gemeinsam zuzubereiten. So beginnen Märchen. Fortsetzung folgt. Gelegentlich.

Zutaten und Zubereitung
250-300 g Wurzelpetersilie oder Topinambur oder gemischt
4-5 Knoblauchzehen, ungeschält
Orangenöl (Olivenöl mit Orangen gepresst, oder Olivenöl und Orangenabrieb)
ca. 100 g Crème fraîche (30% oder 15%)
Wasser nach Bedarf
Salz, weisser Pfeffer
1 EL Sherryessig (vom Guten)
ca. 300 g junger Cima di Rapa (Stängelkohl, franz.: brocoli-rave aus dem Jura)
1 Peperoncino, entkernt in feinste Würfel geschnitten
2 Knoblauchzehen, geschält, feinst gewürfelt
1 Handvoll Walnusshälften, zerteilt (aus dem Jura)
Orangenöl
Salz, weisser Pfeffer

(1) Winterwurzeln schälen und in 1-2 cm dicke Stücke schneiden. Danach mit wenig Orangenöl rundum von Hand einreiben
(2) Wurzeln und Knoblauchzehen bei 170°C im Ofen anrösten, bis sich die Ränder bräunlich verfärben. ca. 30-45 Minuten.
(3) Wurzeln in einem bedeckten Topf mit ca. 50 ml Wasser köcheln, bis die Wurzeln weich, und das Wasser beinahe verdunstet ist.
(4) Wurzeln in einen Cutter geben (L.: Moulinette), Knoblauchzehen aus den Schalen drücken und mit der Crème fraîche zu einem feinen Püree cuttern. Ist die Paste zu fest, etwas Rahm untercuttern. Abschmecken mit Salz, Pfeffer und dem Sherry-Essig, oder Zitronensaft.


(5) Dicke Stielteile des Stängelkohls in mundgerechte Stücke schneiden und im Dampf 1-2 Minuten vorgaren. Die feineren Teile zerrupfen .
(6) Knoblauch und Peperoncino in Orangenöl in einem Wok dünsten. Vorgegarte Stielteile und die Blätter zugeben und mit den Walnuss-stücken kurz mitdünsten.
(7) Anrichten: Petersilien-Hummus auf vorgewärmte Teller streichen mit Hilfe einer gezackten Teigkarte. Das Cima Gemüse darauf anrichten.
Die leichte, inhärente Süsse des Pürees passt wunderbar zum kraftvollen Gemüse mit dem Nuss-Crunch. Die Idee, aus Wurzelgemüsen Hummus herzustellen, habe ich von Maestro Claudio übernommen.
Wie märchenhaft!
So muss es sein.
Herzliche Grüße!
Danke, liebe Juschka, dass Märchen sich bewahrheiten, hätte ich zuvr nie geglaubt.
Sehr schön, hoffe, hier bald wieder regelmässig Interessantes zu sehen. Kraft und Glück wünsche ich Dir.
Lieber Erich, nun brauchen wir erst mal Zeit. Zeit für uns. Der Blog muss warten.
Es ist so schön Wundervolles zu lesen. Viele viele neue Impressionen. Alles Gute
Liebesgeschichten sind irgendwie immer wundervoll
Trotz des spanischen Herkunftslandes dieser cime di rape spürt man die Italità des Gerichts. Vielleicht liegt es an Claudios Wurzelhumus, das schon nachkoche wollte. Tolle Kombination und ein Grund mehr dazu! Und etwas leichter als die traditionellen apulischen Kichererbsen.
Freue mich auf die Fortsetzung des Märchens.
ich werde berichten, wenn es Zeit ist.
Danke für das feine Rezept…und geniessen Sie das Leben. Viel Kraft.
Diese Wendung ist für mich ein Geschenk, zu dem ich Sorge tragen werde.
Der Frühling zieht ein.
Bis zum Wonnemonat sind es nur wenige Wochen.
Was gibt es Schöneres als gemeinsam zu kochen?!
Da darf eine Fortsetzung des Märchens nicht ausbleiben.
LG Eva
Wir arbeiten an der Fortsetzung, liebe Eva…
Was für eine großartige Idee, also ich meine alles zusammen! Ein Hummus aus Wurzeln ist ja schon eine reizvolle Abwechslung und dann in Kombination mit dem grünen Cima di Rapa! Das ist übrigens ein Gemüse, das ich entweder selbst anbauen muss, oder niemals kosten kann, denn an dem Ort, an dem ich lebe, ist man leider nicht sehr experimentell.
Aber es gibt ja noch eine Menge Grünes, das in der Zwischenzeit auf neue Rezepte wartet.
Kohlrabi-oder Brokkoliblätter, Stilmus… alles was brassica-mäßig daherkommt kann in Frage kommen.
Ich danke für die Inspirationund dafür, daß es jetzt in den Kochfingern juckt!
Genau, Grünes hat immer Saison.
Toll, ganz genau mein Geschmack! Vielen Dank für das Rezept. Alles Gute
Der gute Einfluss von Frau H. als 3/4 Vegetarierin wird in meinen künftigen Rezepten sichtbar werden.
möge sich dieses märchen glücklich entwickeln und über die küchengestade hinaus ausbreiten! herzlichst e. f.
das tut es… in Riesenschritten
Sagte/schrieb ich nicht: Was wissen wir schon von Engeln…Herzlich, Sunni
und plätzlich waren es zwei Engel.
herr g. würde frau h. auch gerne kennen, den cima di rapa span. herkunft sucht er schon lange…..
ich, keine freundin des kohls, erfreue mich am humus, der mein gemüsefach aufräumen wird😃
einen gute zeit
👋🏼❤️🐝👑🐶
Frau H. ist nicht abgeneigt, mehr davon anzupflanzen und davon eine Tütchen Samen abzugeben.
„Und es begab sich…“ ist aber eher die Weihnachtszeit…
Auch die Weihnachtsgeschichte hat etwas Märchenhaftes
Endlich habe ich ein Geschäft entdeckt, wo es cime di rapa gibt, allerdings zu Apothekerpreisen. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.
Da kommt mir dein Rezept sehr engegen.
Liebe Grüße
Gäbe es Trüffel wie Kartoffeln, wären sie wohlfeil zu haben.
Auch ich müsste das selber anbauen – wobei das ja echt eine Idee ist für dieses Jahr. Die Gartenplanung habe ich noch gar nicht angefangen…
Wurzel-Hummus mag ich auch, da ist man so schön flexibel. Wurzelpetersilie kriege ich und Topinambur ist noch im Garten. Dieses erdige als Basis und dann das frische Grün drauf – ein Gedicht!
Und Märchen werden manchmal wahr. Alles Liebe für Dich! ❤
„Das Gute am Cime di Rapa ist, dass es eine Nachfolgekultur ist, die Mitte, Ende Juli direkt ausgesät wird. In Spanien, wo die Samen herkommen, sät man ihn ins geerntete Kartoffelbeet. Den Winter überlebt er problemlos und bringt immer wieder Grünes auf den Tisch, ob als Gemüse oder als Salat. Echt einen Versuch wert“ (Antwort von Frau H.)
Manchmal schicken Engel uns Menschen – oder zumindest gutes Essen!
oder Engel, die auch gerne gut essen, liebe Susi
Lieber Robert,
das freut mich sehr für Sie.
In unserem Alter weiß man Werte zu schätzen und mit ihnen umzugehen. Wünsche viel Glück und Freude.
Viele Grüße
Judy
Solches Glück ist in meinem Alter ein seltenes Geschenk.
Glück, seltenes Geschenk …
Schön, dass es Sie getroffen hat und Sie es auch angenommen haben,
dieses Glücks-Geschenk!
ich kann es selbst noch nicht ganz fassen.
Welche Freude über die Freude! Unbedingt in vollen Zügen genießen (bitte auch, wenn das weniger Zeit für den Blog bedeutet).
Es ist nicht das Gleiche wie cime di rapa, aber auch lecker: die Blätter der Mairübchen. Das werde ich heute wie in diesem Rezept ausprobieren.
Viel Zeit bleibt nicht mehr für den Blog, doch die junge Freundschaft wirkt ausgleichend wie anregend.