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Oranges Amères, Bitterorangen Marmelade

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Hatte ich mir erst für nächstes Jahr vorgenommen, doch unverhofft kommt oft. Ich habe nochmals Bitterorangen gefunden: 880 g, 5 Stück. Also los, meine allererste Konfitüre, die ich einkoche, nach dem weltbesten Rezept für Bitter-Orange-Marmelade von Sarah Lambert Taylor.

Doch wohin habe ich das Rezept verlegt ? Fieberhaftes Durchsuchen meiner Rezeptschnipselstösse. Dreimal hin und her umgestapelt. Nichts. Nicht auffindbar. Dann muss halt das Internet herhalten. Eigenartig, beinahe alle kochen ihre Orange Marmelade aus relativ wenig Frucht und mit viel Wasser, sehr viel Wasser und ebensoviel Zucker. Ich will aber keine süsse Wassermarmelade, ich will Frucht ! So muss ich mir halt mein eigenes Rezept bauen:

Zutaten
800-900 g Bitterorangen (Pomeranzen)
2 Zitronen
5 süsse Blondorangen
2 Blutorangen (Blonde waren alle)
1 Mandarine (unser gesamter Restbestand)
Zucker, eigentlich gar nicht so viel

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feinste Julienne
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Gelee im Sack

Zubereitung
(1) Alle Früchte in warmem Wasser mit dem Gemüsebürstchen schrubben, trocknen. Quer durchschneiden, Saft auspressen und durch ein Sieb giessen. Ergab etwas mehr als 1 Liter. Wobei die Bitterorangen 260 ml beitrugen. Die Schalen der Bitterorangen beiseite stellen, jene der sonstigen Zitrusfrüchte können weggeworfen werden.
(2) Die Pulpe (Fruchtbrei) und die Kerne der Bitterorangen in einen Topf geben. Das Weisse in den Schalen der Bitterorangen (Albedo) mit einem Teelöffel (muss nicht aus Silber sein) bis auf ca. 3 mm auskratzen und ebenfalls in den Topf geben. Ca. 1 L Wasser in den Topf schütten, kurz aufkochen, auf ein Holzbrett ziehen und bedeckt 24 Stunden quellen lassen.
(3) Die Schalenhälften der Bitterorangen nun entzweischneiden, die Viertel in Achtel schneiden. Mit dem besten Messer des Haushaltes die Schalenstücke in dünne Streifen (1-2 mm) schneiden (siehe Bild).  Braucht etwas Geduld und funktionierende Feinmotorik, geht vermutlich besser als mit gekochten, Orangen. Die Julienne in einen Topf geben, den Fruchtsaft von (1)  hinzugeben,  kurz aufkochen, auf ein Holzbrett ziehen und bedeckt 24 Stunden stehen lassen.
(4) Anderntags den Topf mit der Pulpe durch ein Sieb giessen und den Rückstand auf dem Sieb (Pulpe, Kerne, Albedo) in einen Leinensäckchen geben, lose zubinden und wieder in den Topf legen, mit dem Filtrat übergiessen und 2-3 Stunde leise köcheln. Hin und wieder den Leinenbeutel bewegen, aber nicht ausdrücken. Die Flüssigkeit soll auf etwa 3 dl einreduzieren.
(5) Den zweiten Topf mit dem Fruchtsaft und der Schalen-Julienne während ca. 1 Stunde leise köcheln lassen, bis die Schalen gar sind. Das hätte gar nicht solange gebraucht.
(6) Den Leinenbeutel herausnehmen, auf einem Sieb in den Topf abtropfen lassen, nicht ausdrücken. Den Gelee-Saft mit dem Fruchtsaft-Julienne-Topf  vereinigen, durch ein Sieb abgiessen und die Menge Flüssigkeit abmessen. Pro 100 ml Saft 65 g Zucker zufügen, wieder mit der Julienne vereinigen, Hitze hoch schalten und bis zum Breitlauf einkochen. Mit Breitlauf war nichts, also habe ich 12 g Gelfix 3:1 (1/2 Beutel) zugegeben. Nochmals 3-4 Minuten kräftig kochen.
(7) In Schraubgläser abfüllen. Auf den Kopf stellen.

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Anmerkung
Im direkten Vergleich mit der Referenz-Orangenmarmelade von Sarah Lambert Taylor, die ich seit Jahren kaufe, (Abfüllung 2/2009, Reichmuth/von Reding) schmeckt meine Version nicht ganz so gut, eine halbe Zitrone saurer und etwas weniger süss. Dafür mit sehr viel Fruchtschale. Nicht schlecht für den Anfang und besser als manche Produkte, die hier mit „appointment by her majesty“ verkauft werden. Trotzdem muss ich mir 2 Punkte Abzug machen lassen: erstens hat meine Marmelade nicht die Klarheit und Brillanz der Konkurrenz (nächstesmal muss ich den trüben Orangensaft durch Mull, statt nur durch ein Küchensieb filtrieren). Zweitens: Gelfix hat in einer Orangenmarmelade nichts zu suchen. In Kernen und Albedo ist genügend Pektin, die satte Füllung im Leinensäckchen war für eine gute Extraktion nicht ideal. Vielleicht suche ich nochmals nach dem verlorenen Rezept.  Wir sehen uns hier wieder: same time, next year.

Quellen:
Rezept von Mrs. Beeton
Rezept aus dem Beobachter
Rezept von zitronencurry in kochschlampe
nachträglich hinzugekommen sind noch:
Rezept von Duni
Rezept Schnuppensuppe

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Caramel Panna Cotta mit Pomeranzen/Mandarinensauce

Karamell-Panna cotta 0000_2010 01 18_4810ed

Glück gehabt, dass der Caramel zu fest geraten und grösstenteils im Förmchen zurückgeblieben ist. So haftete nur ein Hauch von Beige am Panna Cotta Köpfchen, eben noch passend zum Goldgelb der Zitrussauce. Weiss und Gelb, ich hoffe, dass das eben noch durchgeht für eine Teilnahme am kochtopfevent Weiss wie der Schnee, betreut von Jans Küchenleben. Zur weissen Panna Cotta (Rezept nach A. Wildeisen) eine aromatische Sauce aus Bitterorangen und Mandarinen. Die Sauce schmeckt derart gut, dass ich mir daraus nächstes Jahr eine Marmelade kochen werde. Die Pomeranze (Bitterorange) ist eine Hybride zwischen Pampelmuse und Mandarine. Es gibt sie nur kurze Zeit Anfang Jahr. Da ihre Schale unbehandelt ist, sind sie nicht lange haltbar.

Blog-Event-LIII: Weiß wie der Schnee (Einsendeschluss 15. Februar 2010)

Zutaten
4 Portionen

für die Panna Cotta:
500 ml Doppelrahm (notfalls tuts auch normaler Vollrahm)
75 g Zucker
1 Vanilleschote, längs halbiert, Mark herausgekratzt
75 g Zucker
3 Blatt Gelatine

für die Zitrussauce:
1 Bitterorange (Pomeranze)
5 Mandarinen
100 g Zucker

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Zubereitung
(1) 75 g Zucker, den Doppelrahm und Vanilleschote samt Vanillemark in einer Pfanne auf ca. 80°C erhitzen, nicht kochen, Pfanne auf ein Holzbrett ziehen und 15 Minuten ziehen lassen.
(2) 75 g Zucker mit einem Schuss Wasser zu braunem Karamell schmelzen, rechtzeitig von der Herdplatte ziehen, mit wenig Wasser ablöschen und zu einem dicken Sirup einkochen. Den Sirup auf den Boden von 4 Ramequinförmchen giessen. Die hätte man vorher wohl mit kaltem Wasser ausspülen sollen. Im Kühlschrank erstarren lassen.
(3) Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Vanillerahm nochmals kurz vor den Kochpunkt bringen, die Vanilleschote entfernen und vom Herd ziehen. Die ausgedrückte Gelatine darin auflösen und erkalten lassen.
(4) Bevor die Gelatine anzieht, den Vanillerahm in die Förmchen giessen und mind. 4 Stunden kalte stellen. Vor dem Servieren die Förmchen kurz in heißes Wasser tauchen und das Dessert auf Teller stürzen.

für die Zitrussauce:
(5) Die Schale der Pomeranze mit ca. 3 mm vom weissen Fleisch dran abschälen. In feine Streifen schneiden. Den Saft (oft ist nicht viel drin) auspressen, zu den Streifen geben und mit 100 g Zucker mischen.
(6) Mandarinen schälen, filetieren, zum Pomeranzensaft geben, aufkochen, unter Rühren ein paar Minuten köcheln lassen, dann abkühlen.

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