Der vierte event in der kochtopf-serie food-o-grafie #4 befasst sich mit Bildbearbeitung nach der Aufnahme. Mit welchem Programm werden die Bilder auf den Rechner geladen? Werden die Bilder am Rechner bearbeitet? Wenn ja, was wird bearbeitet ?
Eines sei vorab verraten: wenn ich Sardellen auf einen Salat (Puntarelle alla Romana) schnetzle, die dann auf der Foto aussehen, als ob sich Nacktschnecken im Salat räkeln würden, ist jede Software, ausser teuren Programmen, machtlos. Bildbearbeitung kann vieles, aber nicht alles.
Hochladen auf den Rechner, Verwaltung
Dazu benutze ich ADOBE Photoshop Elements (Version 6). Hochladen, Verwalten, Taggen sind in diesem Programm sehr gut und übersichtlich gelöst. Da ich meist mehrere Bilder pro Motiv schiesse, dann aber doch nur eines auswähle, verkleinere und bearbeite, kann ich in einem späteren Schritt die nicht berücksichtigten Aufnahmen einfach identifizieren und schnell wieder löschen.
Bearbeitung der Bilder
Bearbeitungen mache ich mit dem Gratisprogramm Irfanview, das ich ADOBE Photoshop Elements vorziehe. IrfanView ist viel schneller aufgestartet und viel einfacher in der Bedienung.
Das A und O bei der Bearbeitung ist die Wahl des Bildausschnittes. Meine Bilder entstehen aus Platzgründen fast immer aus demselben, langweiligen Blickwinkel, der Totalen. Für aufwendige Bildkompositionen mit Objektivwechsel und Drumherum fehlt mir die Zeit. Die einzige Möglichkeit, ein Bild etwas spannender zu gestalten, ist somit die Verengung des Bildausschnittes in einer Weise, dass die gezeigten Elemente im Rahmen grafisch wirkungsvoll angeordnet sind. Das Objekt darf durch die Wahl des Ausschnittes beschnitten werden. Wie hier am Beispiel eines Tellers gezeigt. Das habe ich nicht aus einem Kurs, sondern ganz einfach Könnerinnen wie Petra, Claudia und vielen andern abgeguckt.


Der zweite, manchmal auch erste Bearbeitungsschritt besteht bei mir in der Korrektur eines fehlerhaften Weissabgleichs oder Farben, die dem Original nicht entsprechen. Was bei der Fotografie mit kleinem Mehraufwand abzuhaken wäre, muss dann hier mit einem Mehrfachen des Aufwandes nachträglich wieder abgebüsst werden. Die Korrekturen kann man in Irfanview mit Schiebereglern oder durch Zahleneingaben schnell und exakt vornehmen und den Effekt simultan beobachten oder rückgängig machen. Einfacher und besser als bei Adobe Photoshop Elements. Dafür stehen die Schieberegler Helligkeit / Kontrast / Gammakorrektur / Farbsättigung / RGB Balance zur Verfügung. Benutzen tue ich oft eine leichte Kontrastverstärkung. Die Gammakorrektur liefert mit +Korrekturen hellere, weichere Bilder, mit -Korrekturen, härtere, kontrastreichere Bilder. Farbsättigung benutze ich zum Abdämpfen zu grell geratener Farben. RGB-Balance und Helligkeit benutze ich kaum. Eine direkte Weissabgleichskorrektur gibt es bei Irfanview nicht. Mit diesen tools muss man aber zurückhaltend umgehen, exzessiver Einsatz sieht katastrophal aus.
Am folgenden Beispiel, fotografiert in einem Restaurant unter problematischen Lichtverhältnissen, brachte die Auto-Korrektur keine Verbesserung. Manuell musste massiv eingegriffen werden, um überhaupt ein halbwegs farbgetreues Bild hinzubekommen.: R: -5, G: +2, B:-8, K:+20, Gamma: +1.2, Farbsättigung: -15.
Schärfenkorrektur: benutze ich nie. Schärfentiefe: m.W. in beiden Programmen nicht enthalten. Format: Da ich nicht an den Rohdaten herumbastle, fotografiere ich im jpg-Format.
Seit wenigen Tagen habe ich mir ein weiteres Gratisprogramm beschafft: Photoscape. Komplizierter als Irfanview, hat aber deutlich mehr Funktionen, u.a. Weissabgleich, eingebaut. Bin am Testen. Danke an April für den Tipp.